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Ende Mai hat der Italienische Leichtathletik-Verband (FIDAL) beim Konvent „Run Economy – die neuen Grenzen des Laufsports“ im Foro Italico in Rom eine umfangreiche Studie über die Laufaktivitäten der Italiener präsentiert – drei Jahre nach der Einführung einer RunCard für…
Ende Mai hat der Italienische Leichtathletik-Verband (FIDAL) beim Konvent „Run Economy – die neuen Grenzen des Laufsports“ im Foro Italico in Rom eine umfangreiche Studie über die Laufaktivitäten der Italiener präsentiert – drei Jahre nach der Einführung einer RunCard für italienische Läufer als ersten Schritt, den Laufsport besser in den Verband zu integrieren. Demnach schnüren 46% der italienischen Bevölkerung regelmäßig die Laufschuhe: 6% täglich, 24 % ein- bis dreimal wöchentlich und 16% ein- bis dreimal monatlich. Männer etwas häufiger als Frauen, wobei auch 6% der italienischen Frauen täglich auf die Laufstrecke gehen. Die in dieser repräsentativen Studie präsentierten Daten stützen sich auf eine Umfrage des Instituts Piepoli, deren Vorgänger-Umfrage (mit rund sechs Millionen Probanden) im Jahr 2017 ähnliche Zahlen lieferte.
Obwohl die Italiener gemeinhin auch aufgrund ihrer Marathon-Reise-Aktivitäten als Volk der Läufer gelten, können sie mit diesen Daten im europäischen Vergleich keine Spitzenposition einnehmen. Wie die italienische Sportzeitung „La Gazetta delllo Sport“ berichtete, zitierte Carlo Capablo, Präsident der Straßenlauf-Kommission des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF), in Rom eine gemeinsame Studie von 15 Universitäten in Europa, die knapp 50 Millionen Datensätze umfasste. So laufen 31% der Däninnen und Dänen täglich oder mehrmals wöchentlich, in Deutschland sind es 25%.
Diese Zahlen lassen sich bekräftigen. Laut einer Studie von Statista aus dem Jahr 2018 laufen 6,3% der Deutschen täglich und 20,7% ab und zu. Laut einer dänischen Studie aus dem Jahr 2016, die auf der Website der dänischen Statistikbank abrufbar ist, laufen 29% der Dänen regelmäßig, im Altersbereich zwischen 16 und 40 Jahren sind es deutlich über 40%. Der italienische Verband sieht daher Nachholbedarf und will die Anzahl regelmäßiger Läufer in Italien in den kommenden Jahren gezielt steigern. Nachholbedarf gäbe es demnach auch in Österreich, wo es nur wenige wissenschaftlich erfasste Daten über die Laufaktivitäten der Bevölkerung gibt. Laut einer Spectra-Studie aus dem Jahr 2016 laufen in Österreich 16% der Menschen mindestens einmal wöchentlich, weitere 13% gelegentlich.
Der durchschnittliche italienische Läufer
Die FIDAL-Studie war außerdem in Auftrag gegeben worden, um dem italienischen Läufer und der italienischen Läuferin ein Gesicht zu geben. Läufer lesen mehr Bücher, gehen häufiger ins Kino, benutzen häufiger technische Geräte wie Smartphones, kaufen im Supermarkt bewusster ein, nehmen weniger Medikamente, verfügen jedoch über mehr Ängste und leiden häufiger an Schlafstörungen. Diese Erkenntnisse sind angesichts des typischen Läuferklientels und dessen sozialer Demographie wenig überraschend. 68% der Italiener laufen in der Regel alleine, dennoch sind 60% der italienischen Läufer der Meinung, dass Laufen bei zwischenmenschlichen Beziehungen dienlich ist. 75% glauben, dass das Laufen das Arbeitsleben verbessert. „Seit einigen Jahren bemühen wir uns, den Laufsport besser in den Leichtathletik-Verband zu integrieren. Laufen ist Leichtathletik, das ist sonnenklar. Verbände haben heute einen wichtigen Bildungsauftrag an die Gesellschaft und dahingehend muss sich die Leichtathletik bewegen“, erklärte FIDAL-Präsident Alfo Giomi beim Konvent.
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