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Filimon Abraham holt Bronze – Innerhofer verletzt sich

Der Deutsche Filimon Abraham holte beim Mountain Classic, dem ehemaligen Up & Down Bewerb, die erste Einzelmedaille für den DLV bei Berglauf-Weltmeisterschaften im aktuellen Jahrtausend. Manuel Innerhofer erlitt bei seiner Aufholjagd einen harten Schlag. Gold ging an den letztjährigen Junioren-Europameister Leonard Chemutai aus Uganda.
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Eigentlich verfolgt Filimon Abraham ein anderes großes Ziel, nämlich die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Marathon 2024 in Paris. Und dieser Sehnsucht ist er im März mit einer Marathon-Leistung von 2:08:22 Stunden in Barcelona ein großes Stück näher gerückt. Das Selbstvertrauen dürfte nach dem heutigen Erfolg, bei dem er mit der Weltklasse aus Afrika mehr als nur mithalten konnte, vor den nächsten sportlichen Aufgaben im Herbst damit nicht geringer geworden sein. Der Berglauf ist eine Herzensangelegenheit für den gebürtigen Eritreer, der schon seit vielen Jahren in Bayern lebt und dort eine Schreinerlehre absolviert hat. „Wann immer es gut in meinem Zeitplan passt, bin ich hier dabei“, lächelte er.

RunAustria-Lesetipp: Der Bericht über das Frauenrennen

Emotionales Gold für Grayson Murphy

Mitten im Kampf um die Medaillen

Kurze Zeit sah es sogar aus, als könne Abraham zum ganz großen Coup ausholen. Bei günstigen Bedingungen – eine Wolkendecke legte sich direkt vor dem Start über die Sonne, die Innsbruck bestrahlte – wechselte die Führung mehrmals zwischen verschiedenen Athleten (auch, weil offenbar ein in Führung liegender kurzzeitig die richtige Strecke nicht fand), die mit einem Tempo von bis zu 2:25 Minuten pro Kilometer runter Richtung Innsbruck jagten. Auch der Deutsche lag zeitweise vorne, aber er war konstant Teil der Top-Drei. Erst vor Beendigung der ersten von zwei 7,5 Kilometer langen Runden wurde Abraham von der Spitze abgelöst – durch einen Fehler.

Eliud Cherop glaubte wohl, das Rennen sei nach der ersten Runde vorbei und spurtete ins Ziel, ehe er den Lapsus noch vor dem Abbremsen erkannte. Nach diesem Energieerguss hatte der Ugander auf der zweiten Runde freilich keine Chance mehr und wurde am Ende Vierter vor Patrick Kipngeno, der drei Tage nach seinem fantastischen Auftritt im Vertical als frisch gebackener Weltmeister keine zweite Goldmedaille nachlegen konnte. Noch schlimmer erwischte es Dismas Yeko, der in der zweiten Runde bis auf Rang 46 durchgereicht wurde, wodurch Uganda sensationellerweise vom Stockerl in der Nationenwertung fiel. Deutschlands Drittbester Maximilan Zeus konnte mit Platz 43 sein Team auch nicht auf die Medaillenplätze hieven.

© WMTRC 2023 / Roast Media

Aufholjagd von Chemutai

In der zweiten Runde ging der Stern des amtierenden Junioren-Weltmeisters auf. Leonard Chemutai pirschte sich gegen Ende der ersten Runde an die Spitze heran und lief erst einmal auf Rang drei, während sich vorne Abraham und der Kenianer Ombogo Kiriago, am Mittwoch in Vertical Siebter, um die Führung matchten. Erst gegen Ende des Anstiegs setzte sich Kiriago ein paar Meter ab, am Gramartboden setzte sich Chemutai auf die zweite Position und fand Anschluss. Ausgangs des Trails lag er in Führung und diese ließ er sich nicht mehr abluchsen. In einer Zeit von 56:14 Minuten lag er acht Sekunden vor Kiriago, der dem run2gether-Team angehört und daher oft in Osttirol trainiert, und 13 Sekunden vor Abraham, alle drei liefen jubelnd mit den jeweiligen Nationalflaggen ins Ziel. „Ich hatte ständig das Selbstvertrauen, dass ich dieses Rennen gewinnen würde“, meinte der neue Weltmeister.

Als Profi große Entwicklungssprünge

„Ich bin extrem happy mit Bronze“, erklärte Abraham. „Ich habe alles gegeben, es ist wirklich super gelaufen. Am Ende der zweiten Runde war meine Muskulatur nicht mehr ganz so frisch, um das Rennen zu gewinnen. Aber die Tage hier in Innsbruck waren ein echtes Highlight für mich, auch weil ich oft in Österreich zum Trainieren bin und mich die Leute hier kennen.“

Den großen Leistungssprung in den letzten Jahren erklärt sich der ehemalige Sieger des Halbmarathons in Salzburg (2017) mit der Tatsache, dass er seit zwei Jahren als Profi agiert. „Ich kann mich besser auf den Sport fokussieren. Früher hat mich die Lehre und dann der Beruf doch sehr abgelenkt, jetzt habe ich viel mehr Zeit für das professionelle Rundherum und trotzdem auch ein bisschen Freizeit, die früher komplett auf der Strecke blieb. Dazu bin ich gesund geblieben und konnte richtig gut arbeiten, was sich sehr positiv auf meinen Körper ausgewirkt hat.“

Ein Unglück zerstört Innerhofers Rennen

Für Österreich lief der Abschlussbewerb bei den Männern nicht nach Wunsch. Manuel Innerhofers (LC Oberpinzgau) Rennen entwickelte sich im ersten Downhill positiv, er näherte sich den Top-20 der Welt an. Dann prallte der Salzburger im Bereich der Innbrücke in einer Kehre, mit konzentriertem Blick auf den Boden, mit voller Wucht gegen die Kante eines Verkehrsschilds und musste wenig später blutüberströmt den Wettkampf beenden und sogar zur Versorgung der Wunde am Kopf ins Innsbrucker Unfallkrankenhaus eingeliefert werden. „Ich weiß nicht, ob ich mehr grantig oder mehr traurig sein soll“, sagte der resignierte 27-Jährige, der wenige Stunden nach dem Zwischenfall in den Zielraum kam – mit geklammerter Wunde und einem Pflaster am Kopf. „Als mir die Blutsuppe übers Gesicht geströmt ist, war mir klar, dass ich aufhören musste – Gesundheit geht vor!“

Natürlich trauerte der Salzburger der verpassten Chance nach: „Ich war heute in einer super Verfassung, ich habe mich toll gefühlt. Meine Taktik war, in der ersten Runde etwas zurückhalten und in der zweiten Runde anzugreifen. So wie letztes Jahr bei der EM. Alles war bereit dafür, ich lag wie gewünscht im Rennen.“ Er meinte, bei optimalem Verlauf wäre sogar noch Richtung Top-Ten etwas möglich gewesen – einen Eindruck, den der an der Strecke anfeuernde Zwillingsbruder Hans-Peter bestätigte. „Der große Schmerz ist nicht der am Kopf. Der große Schmerz ist der, dass ich nicht ins Ziel laufen konnte und diese fantastische Atmosphäre in Innsbruck nicht auskosten konnte. Heute war der Tag, wo ich nach den schlechten Tagen am Mittwoch bei mir und am Donnerstag bei Hansi zeigen hätte können, was wir drauf haben“, fügte Innerhofer an.

Mattle bester Österreicher

Das Männerrennen hatte wegen der Verkehrssituation rund um Innsbruck mit einer halbstündigen Verspätung begonnen. Mit Alejandro Garcia aus Spanien, den Italienern Cesare Maestri und Xavier Chevrier, dem Spanien Andreu Blanes und dem zweiten Deutschen Julius Ott schafften es neben Abraham fünf weitere Europäer in die Top-Elf. Italien und Spanien durften sich hinter den Kenianern mit drei Athleten in den Top-Acht über Silber und Bronze in der Nationenwertung freuen.

Nach Innerhofers Ausstieg war der Tiroler Martin Mattle (TrailMotion Tirol), der neuerdings über die Stimmung am Streckenrand und die vielen Tausenden Zuschauer in Innsbruck und Umgebung schwärmte, bester Österreicher auf Position 57. „Ich bin zufrieden, zum Schluss war es dann schon hart. Aber insgesamt war es eine Wahnsinns-WM, das kann ich nicht anders sagen. Unfassbare Erlebnisse, so viele Leute und Bekannte an der Strecke!“ Martin Enzenberger (TGW Zehnkampf Union) finishte seinen zweiten Auftritt im rot-weiß-roten Dress auf Platz 63 „Diese beiden Rennen werde ich in meinem Leben nie vergessen“, meinte er. Nach Innerhofers Ausstieg kam Österreich nicht in die Nationenwertung.

Ugandischer Doppelsieg bei den Junioren

Das 7,5 Kilometer lange Rennen der Altersklasse U20 endete bei den Burschen wie erwartet – mit Gold und Silber für die beiden Starter aus Uganda, die vor einem Jahr sogar einen Dreifachsieg gefeiert hatten. Auch die neue Generation dominierte mit dem Sieg von James Kirwa in einer Zeit von 27:37 Minuten vor Hosea Chemutai, die auf der ersten Streckenhälfte eine Zeitlang Begleitung durch den am Ende viertplatzierten Deutschen Lukas Ehrle hatten, den sie dann abhängen konnten. Doch eine falsche Abbiegung im waldigen und unübersichtlichen Gebiet am Gramartboden über Innsbruck hätte den Triumph beinahe gefährdet.

Plötzlich lag ein Schweizer in Führung

Plötzlich habe ein Fahrrad auf ihn gewartet, schilderte Matthieu Bühler im Interview mit RunAustria in der Mixed Zone. Nicht gleich konnte er einordnen, was passiert war. Aber urplötzlich lag der Schweizer, der nach einem konservativen Start („Da ich keine Referenzwerte zur Konkurrenz hatte und ohne Erwartungen am Start stand, wollte ich nicht zu schnell loslegen, um genug Kraft für den gesamten Anstieg zu haben und ein gutes Tempo bis zum Schluss durchziehen zu können.“) mit Überholmanöver um Überholmanöver immer weiter nach vorne arbeitete, bis er Ehrle im Blickfeld hatte und erkannte, auf Platz vier zu liegen, bestens im Rennen. Dann schnappte er sich den Deutschen im Downhill, wo er dank seiner Erfahrung als talentierter Orientierungsläufer wenig überraschend Vorteile hatte, und kam unverhofft mit einem Vorsprung auf die beiden Ugander zurück ins Stadtgebiet. Vorbei am künstlichen Trail vor dem Goldenen Dachl aber vor allem in den asphaltierten Flachpassagen konnte er die Führung nicht behaupten. „Ich habe die Carbonfaser-Schuhe an ihren Füßen gesehen und wusste, das wird schwer“, grinste Bührer, der sich über die Bronzemedaille sehr freute. „Ich bin sehr, sehr zufrieden mit Bronze – und dann noch dieser fantastische Erfolg mit dem Team!“

© Innsbruck Tourismus / Bause

Schweizer räumen ab

Nach den bereits erfolgreichen Tagen mit etlichen Medaillen für die Schweizer Delegation gelang den Läufern aus unserem Nachbarland im Juniorenrennen ein großer Erfolg. Neben Matthieu Bührer platzierten sich Loic Berger und Nino Freitag auf den Positionen sieben und acht – mit drei Platzierten unter die besten Acht der Welt der Altersklasse U20 war den Schweizern nicht nur in Ermangelung eines dritten Läufers aus Uganda die Goldmedaille vor Frankreich und Spanien nicht zu nehmen. „Extrem geil, ein Riesenerfolg! Wir freuen uns sehr“, strahlte Freitag, der mehrfach mit Berger abklatschte und ihn umarmte, während Bührer bei der Flower Ceremony war. Wenige Minuten später durfte das Trio vereint auf die Bühne. „Ein Verrückter“, sei Bührer, lachte Freitag, „unglaublich, was er heute geleistet hat.“ Diese Goldmedaille sei die überraschende Krönung stimmungsvoller und erlebnisreicher Tage bei der WMTRC 2023 in Tirol. „So viele Leute an den Strecken, eine tolle Stimmung für alle, egal welche Nationalitäten die Läuferinnen und Läufer haben. Wir haben die letzten Tage schon sehr genossen, aber das heute war natürlich der Höhepunkt.“

Bester Österreicher war Maximilian Meusburger (im Wald läuft’s) auf einem respektablen 25. Platz unter 70 Finishern. Gemeinsam mit Niklas Scherb (TGW Zehnkampf Union / 40.) und Fabian Hennerbichler (TGW Zehnkampf Union / 47.) reichte es zu Position neun in der Nationenwertung.

Ergebnisse Mountain Classic, WMTRC 2023

Männer (15 km)

Gold: Leonard Chemutai (Uganda) 56:14 minuten
Silber: Ombogo Kiriago (Kenia) 56:22 Minuten
Bronze: Filimon Abraham (Deutwschland) 56:27 Minuten

  1. Eliud Cherop (Uganda) 57:26 Minuten
  2. Patrick Kipngeno (Kenia) 57:27 Minuten
  3. Alejandro Garcia (Spanien) 59:25 Minuten
  4. Cesare Maestri (Italien) 59:28 Minuten
  5. Josphat Kiprotich (Kenia) 59:34 Minuten
  6. Xavier Chevrier (Italien) 59:43 Minuten
  7. Andreu Blanes (Spanien) 59:54 Minuten
  8. Julius Ott (Deutschland) 59:58 Minuten

    24. Jonas Soldini (Schweiz) 1:01:28 Stunden
    40. Fabian Aebersold (Schweiz) 1:03:45 Stunden
    43. Maximilian Zeus (Deutschland) 1:04:01 Stunden
    57. Martin Mattle (Österreich) 1:05:30 Stunden
    63. Martin Enzenberger (Österreich) 1:06:06 Stunden
    68. Daniel Lustenberger (Schweiz) 1:06:38 Stunden
    88. Philipp Stuckhardt (Deutschland) 1:08:59 Stunden
    DNF Manuel Innerhofer (Österreich)

Nationenwertung (drei besten Platzierungen addiert)

Gold: Kenia 15 Punkte
Silber: Italien 30 Punkte
Bronze: Spanien 43 Punkte

  1. Uganda 51 Punkte
  2. Deutschland 57 Punkte
  3. Großbritannien 60 Punkte
  4. Frankreich 74 Punkte
  5. Tschechien 84 Punkte
  6. Polen 95 Punite
  7. USA 104 Punkte

    12. Schweiz 132 Punkte
    DNF Österreich

Junioren (7,5 km)

Gold: James Kirwa (Uganda) 27:37 Minuten
Silber: Hosea Chemutai (Uganda) 27:43 Minuten
Bronze: Matthieu Bührer (Schweiz) 27:52 Minuten

  1. Lukas Ehrle (Deutschland) 28:28 Minuten
  2. Jan Torrella (Spanien) 28:38 Minuten
  3. Anatole Berthou (Frankreich) 28:43 Minuten
  4. Loic Berger (Schweiz) 28:56 Minuten
  5. Nino Freitag (Schweiz) 29:10 Minuten
  6. Jules Mongellaz (Frankreich) 29:16 Minuten
  7. Mervan Haykir (Türkei) 29:25 Minuten

    25. Maximilian Meusburger (Österreich) 30:55 Minuten
    40. Niklas Scherb (Österreich) 32:21 Minuten
    47. Fabian Hennerbichler (Österreich) 33:14 Minuten
    48. Arvid Lösel (Deutschland) 33:16 Minuten

Nationenwertung (drei beste Platzierungen addiert)

Gold: Schweiz 18 Punkte
Silber: Frankreich 28 Punkte
Bronze: Spanien 32 Punkte

  1. Italien 64 Punkte
  2. USA 66 Punkte
  3. Mexiko 81 Punkte
  4. Großbritannien 82 Punkte
  5. Türkei 87 Punkte
  6. Österreich 112 Punkte
  7. Irland 134 Punkte

WMTRC 2023 in Innsbruck-Stubai

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