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Platz 16 für Sebastian Frey in einer Zeit von 13:46,76 Minuten, Platz 18 für Marcel Tobler in einer Zeit von 13:48,11 Minuten – das sind die Resultate der beiden heimischen 5.000m-Läufer beim World Athletics Continental Meeting der Stufe Bronze in Brüssel. Für Tobler, der sich in den letzten Jahren eher auf die Mittelstrecke fokussiert hat, bedeutete die Leistung einen neuen „Hausrekord“. Frey konnte mit der europäischen Spitze nicht mithalten.
Der Wettkampfsieg in Brüssel ging an den Kenianer Mathew Kipsang, der sich in einer Zeit von 13:19,61 Minuten deutlich vor dem Franzosen Bastien Augusto (13:23,41) und dem Iren Darragh McElhinney (13:26,48) durchsetzte. Mit den besten Europäern konnte Sebastian Frey (DSG Wien), der seinen ersten Wettkampf seit dem Indoor-Meeting in Lyon vor mehr als drei Monaten bestritt, nicht mithalten. In einer Zeit von 13:46,76 Minuten, der in der Summe aller Läufe für Platz 23 reichte, konnte der 22-Jährige nicht zufrieden sein. Viel mehr zog Marcel Tobler (ULC Riverside Mödling), der eineinhalb Sekunden später im Ziel war, ein positives Fazit. Er sei mit dem Saisoneinstieg recht zufrieden, meinte er gegenüber dem ÖLV, und ziehe Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben aus dem Resultat. Tobler wurde im April von einer Krankheit ausgebremst, die einen Start beim Vienna 5K unmöglich machte. Das Rennen in Brüssel war sein internationaler Saisoneinstieg, er bestritt bereits zwei Rennen bei kleineren Meetings in Wien.
Aus internationaler Sicht war der Sieg von Gabriela DeBues-Stafford im 1.500m-Lauf der Frauen bemerkenswert. Die Kanadierin, die eine Zeit von 4:03,81 Minuten erreichte, gehörte vor einigen Jahren zur Weltelite im 1.500m-Lauf, ehe sie in den letzten beiden Jahren aufgrund einer Serie von Verletzungen von der Wettkampfbühne verschwand. Sie sei knapp davor gewesen, alles hinzuschmeißen und ihre Karriere zu beenden, schrieb sie in sozialen Netzwerken. Nun jubelte sie nach einem starken Auftritt mit Start-Ziel-Sieg: „Ich bin wieder da!“
Erfolgreich verlief die Reise ins Nachbarland auch für einige deutsche Athleten. Niklas Buchholz gewann den 3.000m-Hindernislauf in 8:23,52 Minuten. Seine erst 19 Jahre alte Landsfrau Adia Budde, im Vorjahr Sechste bei den Junioren-Weltmeisterschaften, pulverisierte ihre persönliche Bestleistung und finishte in 9:32,47 Minuten. Jolanda Kallabis belegte im 1.500m-Lauf Rang drei und erfüllte das Limit für die U23-EM.
Laufstar der 75. Auflage des Boris Hanzekovic Memorial in Zagreb, ein Meeting der World Athletics Continental Tour Gold, das traditionell immer im September den Schluss der Saison bildet, aber aufgrund der spät angesetzten Weltmeisterschaften dieses Mal bereits im Frühling stattfand, war Gudaf Tsegay. Die 28-jährige Äthiopierin bestritt nach einigen starken Leistungen in der Hallensaison ihren zweiten Wettkampf in der Freiluftsaison und holte sich ihren ersten Saisonsieg. Im 1.500m-Lauf, jener Disziplin, in der sie im März auch Hallen-Weltmeisterin wurde, ließ sie in einer Zeit von 3:58,14 Minuten, ein neuer Meetingrekord, ihre Landsfrau Birke Haylom um eine Sekunde hinter sich, die drittplatzierte US-Amerikanerin Danielle Jones hatte bereits sieben Sekunden Rückstand. Der Sieg im 800m-Lauf ging an die Slowenin Anita Horvat, die in einer Zeit von 2:01,29 Minuten vor der Britin Isabelle Coffey und der Französin Clara Liberman das Ziel erreichte. Die Deutsche Majtie Kolberg belegte Platz vier, die Schweizerin Rachel Pellaud Rang sechs.
Die Überraschung des Meetings lieferte auf den Laufdistanzen der 22-jährige Brite Justin Davies, der den 800m-Lauf der Männer in einer Zeit von 1:44,87 Minuten vor Slimane Moula und dem überraschend starken Lokalmatador Marino Bloudek gewann. Der junge Athlet, der heuer britischer Hallen-Meister wurde und die britischen Farben bei der Hallen-EM vertrat, ist in Topform in die neue Saison gestartet. Vor zwei Wochen lief er in Belfast eine deutliche persönliche Bestleistung von 1:44,35 Minuten, nun folgte die zweitschnellste Zeit seiner Karriere – und der mit Abstand größte Erfolg. Schließlich ist Moula ein dreifacher Diamond-League-Meetingserie, zweifacher WM-Fünfter und Afrikameister 2022.
Im 5.000m-Lauf waren drei Teenager vorne: Der 18-jährige Kenianer Denis Kipkoech gewann in einer Zeit von 13:03,17 Minuten vor dem 17-jährigen Andrew Alamisi aus Kenia und dem 18-jährigen Biniam Mehary aus Äthiopien. Zum großen Jubiläum der 75. Austragung erhielt das Traditionsmeeting die Plakette des Leichtathletik-Welterbes in der Kategorie „Wettbewerbe“ von World Athletics. „Diese Auszeichnung ist eine Anerkennung für unser Meeting und ehrt diverse Generationen von Athlet*innen, Trainerinnen, Mitarbeiterinnen, Fans und Partner*innen“, so Meetingdirektor Natko Bosnjak.
Eine Woche vor Zagreb fand in Tokio, dem WM-Austragungsort 2025, ein weiteres Meeting der Continental Tour Gold statt. Für die sportlichen Highlights auf den Laufdistanzen sorgten die Australierinnen. Georgia Griffith gewann den 1.500m-Lauf in einer starken Zeit von 4:01,10 Minuten, ein neuer Meetingrekord, mit beachtlichen fünf Sekunden Vorsprung vor Japans Nummer eins Nozomi Tanaka und Sarah Billings, ebenfalls aus Australien. Landsfrau Rose Davies gewann den 3.000m-Lauf in 8:43,38 Minuten klar vor der in Japan lebenden Kenianerin Hellen Lobun – ebenfalls neuer Meetingrekord.
Auch bei den Männern gab es im 3.000m-Lauf einen australischen Sieg. Jude Thomas setzte sich in einem neuen Meetingrekord von 7:39,69 Minuten vor Ermias Girma aus Äthiopien und Brian Fay aus Irland durch. Japans bester Läufer Ryuji Miura feierte bei seinem Heimmeeting einen standesgemäßen Sieg im 3.000m-Hindernislauf in 8:18,96 Minuten. Der Deutsche Velten Schneider wurde hinter Milkesa Fikadu aus Äthiopien und Japans Nummer zwei, Ryoma Aoki, als Vierter ins Ziel und verpasste nur knapp seine persönliche Bestleistung.
Am vergangenen Samstag kehrte Athing Mu-Nikolayev, Olympiasiegerin von Tokio und Weltmeisterin von Eugene im 800m-Lauf, nach einem Jahr auf die internationale Wettkampfbühne zurück. Die 22-Jährige trat nur im C-Lauf des 1.500m-Laufs an und wurde dort in 4:10,70 Minuten Zweite. Deutlich schneller ging es im A-Lauf zur Sache, wo die Polin Klaudia Kazimierska in einer Zeit von 4:03,26 Minuten hauchdünn vor Emily Mackay aus den USA gewann. Katie Snowden aus Großbritannien wurde Dritte, Hallen-WM-Medaillengewinnerin (3.000m) Shelby Houlihan aus den USA Fünfte.
Über 5.000m blieb die Deutsche Lea Meyer als Wettkampf-Vierte erstmals unter 15 Minuten. Der Sieg ging in deutlicher Manier an die Australierin Linden Hall vor Melissa Courtney-Bryant und Hannah Nuttall aus Großbritannien. Im 800m-Lauf siegte Sage Hurta-Klecker in 1:59,02 Minuten.
Bei den Männern meldete sich Jake Wightman, 2022 vor Jakob Ingebrigtsen Weltmeister, mit dem ersten Freiluft-Wettkampf seit einem Jahr und damit auch mit seinem ersten Wettkampfsieg seit damals zurück. 2024 gewann Wightman beim Meeting in New York den 1.500m-Lauf, dieses Mal in Los Angeles. In einer Zeit von 3:35,26 Minuten ließ er die US-Amerikaner Sam Ellis, Samuel Prakel und Luke Houser hinter sich. Wie „Let’s Run.com“ festhielt, war es der erste Sieg für den 30-jährigen Schotten, seitdem sein Vater nicht mehr sein Trainer ist.
Eine außergewöhnliche Leistung gelang Eduardo Herrera als Sieger des 5.000m-Lauf. Der 27-Jährige verbesserte seinen eigenen mexikanischen Rekord um fast acht Sekunden und stellte ihn auf eine Zeit von 12:58,57 Minuten. Den Wettkampf gewann er mit fast sieben Sekunden Vorsprung auf den Australier Ky Robinson, bei der Hallen-WM Bronzemedaillengewinner im 3.000m-Hindernislauf. Olympia-Medaillengewinner Kenneth Rooks aus den USA dominierte den 3.000m-Hindernislauf in 8:14,25 Minuten, der Ire Mark English war in 1:44,75 Minuten der Schnellste über 800m.
Autor: Thomas Kofler
Bild: Pixabay