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In seiner langen Geschichte hatte der Fukuoka Marathon schon zahlreiche Stars zu Gast. Vom legendären Frank Shorter, der Anfang der 70er Jahre gleich viermal gewann, über Rob de Castella bis hin zu Haile Gebrselassie, der 2006 triumphierte, und dessen Nachfolger…
In seiner langen Geschichte hatte der Fukuoka Marathon schon zahlreiche Stars zu Gast. Vom legendären Frank Shorter, der Anfang der 70er Jahre gleich viermal gewann, über Rob de Castella bis hin zu Haile Gebrselassie, der 2006 triumphierte, und dessen Nachfolger Samuel Wanjiru. Das heurige Starterfeld des traditionell letzten großen Marathon des Jahres kann sich auch in diesem Umfeld mehr als nur sehen lassen. Denn seit langer Zeit gibt sich wieder einmal der aktuelle Weltrekordhalter die Ehre, die Reise an die Südwest-Spitze Japans angetreten zu haben.
Lange Zeit hat sich Dennis Kimetto im Hintergrund gehalten, schließlich war die deftige Pleite bei den Weltmeisterschaften in Peking eine sensationelle Geschichte. „Ich bin immer noch am Boden zerstört, dass ich das Rennen in Peking nicht beenden konnte. Ich war gut vorbereitet, aber der Körper konnte das im entscheidenden Moment nicht abrufen“, so der 31-Jährige, der als einziger Mensch der Welt einen Marathon in einer Zeit unter 2:03 Stunden absolviert hat. Verhältnismäßig spät nahm er das Angebot eines Starts beim Fukuoka Marathon an und weiß, dass er in Japan unter besonderer Beobachtung steht. „Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und werde in Fukuoka stark zurückkehren“, kündigt Kimetto im Wissen, dass die Öffentlichkeit eine schnelle Laufzeit erwartet, an. Zudem will er die Chance am Schopfe packen und mit einem Spitzenresultat in Fukuoka seinen kenianischen Landsleuten eine hohe Hürde für die Olympia-Qualifikation mit auf den Weg zu geben. „Der Sieg hat höchste Priorität. Mein Ziel ist aber auch, unter 2:05 Stunden zu bleiben“, so Kimetto, der seit den Weltmeisterschaften nur einen Auftritt hatte – und der war zum Vergessen: Rang zehn bei einem Halbmarathon in Luanda. Ob der Weltrekordhalter einer Saison, die durch die Niederlage gegen Eliud Kipchoge und Wilson Kipsang in London, eine Malaria-Erkrankung im Frühsommer und dem WM-Debakel im August beeinträchtigt war, noch eine entscheidende Wende geben kann, scheint zumindest fraglich. Trotzdem: Beim Fukuoka Marathon ist Kimetto der uneingeschränkte Favorit. Bei seinem letzten Auftritt in Japan siegte er vor knapp drei Jahren beim Tokio Marathon.
Makau als Fukuoka-Fan
Eine Medaille hat immer zwei Seiten. Für Titelverteidiger Patrick Makau, der im vergangenen Jahr nach langer Verletzungspause zurückkehrte, ist die Verpflichtung Kimettos natürlich ein negativer Aspekt, reduziert sie die Chancen auf eine Titelverteidigung beträchtlich. Andererseits ist sie zusätzliche Motivation, denn gelänge es dem 30-Jährigen, Kimetto zu besiegen, wäre es ein kräftiges Ausrufezeichen, welches Patrick Makau wieder richtig in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit bringen würde. Denn seit seinem Weltrekord von Berlin 2012, der auch den Auftakt einer Verletzungsmisere darstellte, ist der Kenianer von seinen starken Landsleuten aus dem Rampenlicht in den Schatten verdrängt worden. Vom Austragungsort Fukuoka zeigte sich Makau im vergangenen Jahr äußerst begeistert und Wohlgefühl ist immer ein wichtiger Faktor für großartige sportliche Leistungen.
Starke Kenianer
Es sind nicht nur Kimetto und Makau, die das Starterfeld in Fukuoka, einem reinen Herren-Event, so spannend machen. Mit Bernard Koech ist einer der schnellsten Halbmarathonläufer der Welt am Start, der in Dubai 2013 bereits einmal die 2:05-Stunden-Marke geknackt hat. „Meine Form ist ok. Ich habe mich von einer Infektion im September vollständig erholt und will hier gewinnen“, spuckt der 28-Jährige große Töne. Seine letzten Resultate – die Ränge zwei und drei beim Rotterdam Marathon und Rang fünf beim ultraschnellen Chicago Marathon 2014 – rechtfertigen jedoch dieses Selbstvertrauen. Zu beachten ist auch der in Japan lebende Kenianer Martin Mathati, der 2013 den traditionsreichen Fukuoka Marathon gewann. Nicht dabei ist sein Vorgänger Joseph Gitau, der ebenfalls in Japan lebt, und kurzfristig absagen musste.
Marathon-Comeback nach Wien-Aus
Kawauchi und der Traum vom Sieg
Eher zurückhaltend ist bei der 69. Austragung des Fukuoka Marathon mit Start und Ziel im Heiwadai Stadion die japanische Phalanx. Fünf Wochen nach seinem beachtlichen Auftritt beim New York City Marathon ist Yuki Kawauchi dabei, die „Pause“ hat der Vielläufer mit einem Halbmarathon in Saitama Mitte November überbrückt. Bisher hat er es in Fukuoka einmal auf das Podest gebracht, angesichts der starken Konkurrenz in Japan im Kampf um ein Olympia-Ticket für Rio de Janeiro hat der „Citizen Runner“ kein geringeres Ziel als den Sieg beim Fukuoka Marathon ausgerufen. „Das Feld in New York war stärker als jenes in Fukuoka. Die Erfahrungen aus New York mit dem Zwischensprint der Elite zu Rennmitte bugsierem mich in eine gute Position. Ich werde alles geben“, strotzt der 28-jährige Amateur nur so vor Selbstvertrauen. Außerdem kündigt er an, im Rennen sein eigenes Tempo gehen zu wollen und nicht einer zu hohen Angangsgeschwindigkeit durch die Pacemaker zu verfallen. Ein Sieg Kawauchis ist angesichts der Konkurrenz jedoch wenig realistisch, genau dasselbe gilt für die restlichen Lokalmatadoren im Feld: Chiharu Takada, Hiroki Kadota, Kazuki Tomaru und Yoshiki Otsuka. Koji Kobayashi hat seinen Start kurzfristig zurückgezogen.
Die japanischen Voraussetzungen für eine Olympia-Qualifikation ist klar: Wer unter 2:06:30 Stunden läuft, hat ein fixes Ticket in der Tasche. Diese Hürde liegt allerdings im Bereich des japanischen Landesrekord von Toshinari Takaoka. Da ist es eher wahrscheinlich, dass die breite Spitze der Japaner Zeiten zwischen 2:08 und 2:10 Stunden anbietet. Neben dem Fukuoka Marathon können sich japanische Läufer noch beim Tokio Marathon und beim Lake Biwa Marathon im Frühjahr für Rio bewerben.
Fukuoka Marathon