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Gebreselama und Mateiko Sieger des RAK Halbmarathon

Tsigie Gebreselama aus Äthiopien und Daniel Mateiko aus Kenia haben den hochklassig besetzten RAK Halbmarathon in den Vereinigten Arabischen Emiraten gewonnen.
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Der Sieg von Tsigie Gebreselama erfolgte angesichts des stark besetzten Teilnehmerfeldes durchaus überraschend. Umso schöner ist die Geschichte vom ersten großen Triumph der 23-Jährigen auf der internationalen Wettkampfbühne, für den sie in einer Zeit von 1:05:14 Stunden eine neue persönliche Bestleistung erzielte. Denn er hatte sich in den letzten Monaten und Jahren durchaus angekündigt, wo mehrfach nur ein Hauch zum ganz großen Wurf gefehlt hatte. 2022 beim Halbmarathon in Kopenhagen, 2023 bei den Halbmarathons in Berlin und Valencia sowie bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften von Bathurst wurde sie jeweils Zweite, auch der vierte Platz bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Riga im Oktober passt in diese Serie hinein. Doch 2024 begann anders: Mit einer Tempoverschärfung auf dem vierten Fünf-Kilometer-Abschnitt des Rennens ließ Gebreselama ihre Landsfrau Ababel Yeshaneh um genau eine halbe Minute hinter sich und blieb selbst exakt eine Minute über dem Streckenrekord von Vorjahressiegerin Girmawit Gebrzihair. Die 32-jährige Yeshaneh hatte den RAK Halbmarathon im Jahr 2020 gewonnen und dabei den damaligen Weltrekord auf eine Zeit von 1:04:31 Stunden verbessert. Das Stockerl komplettierte sensationell Jackline Sakilu. Die 37-Jährige verbesserte quasi aus dem Nichts den tansanischen Halbmarathonrekord von Magdalena Shauri aus dem Jahr 2020 um 32 Sekunden auf eine Zeit von 1:06:05 Stunden. Beste Kenianerin war die viertplatzierte Margaret Kipkemboi.

Tsigie Gebreselamas 5km-Teilzeiten: 15:32 / 15:38 / 15:32 / 15:14 / 3:18 (1,0975 km) Minuten

Jepchirchir mit langsamster Halbmarathonzeit seit fünf Jahren

Fast fünf Monate nach dem neuerlichen Gewinn der Goldmedaille bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften, und zwar zum dritten Mal bereits, stieg Peres Jepchirchir in Ras Al Khaimah ins Olympische Wettkampfjahr ein. Ausgerichtet ist dieses auf den Gewinn der Olympischen Goldmedaille – so wie es 2021 in der Hitze von Sapporo gelang, freilich für den Fall, dass die 30-Jährige vom Kenianischen Leichtathletik-Verband (Athletics Kenya) überhaupt nominiert wird.

Sieben Jahre, nachdem Jepchirchir beim RAK Halbmarathon einen neuen Weltrekord aufgestellt hat, damals in 1:05:06 Stunden, konnte sie aber nicht um den Sieg mitlaufen. Nach knapp zwei Drittel der Distanz fiel die Kenianerin aus der Spitzengruppe zurück und im letzten Viertel des Rennens auch aus ihrem Tempo-Rhythmus. Mitunter, weil sie während des Laufens ihren Schuh verlor und neu anziehen musste, eine Kuriosität im Straßenlauf, was die Eliterennen betrifft. So blieb am Ende eine Zeit von 1:07:19 Stunden und Rang sieben, kein zufriedenstellendes Resultat für die Weltmeisterin.

Peres Jepchirchirs 5km-Teilzeiten: 15:32 / 15:37 / 15:48 / 16:40 / 3:42 (1,0975 km) Minuten

Schneller Beginn und vorzeitiges Ende für Klosterhalfen

Zu den Enttäuschten gehörte am Samstag auch Konstanze Klosterhalfen. Die 27-Jährige, die 2022, nur zwei Monate nach dem Gewinn des EM-Titels im 5.000m-Lauf, bei ihrem Debüt überraschend den Halbmarathon in Valencia gewonnen hatte, hatte im Vorfeld angekündigt, mit diesem Wettkampf das misslungene Sportjahr 2023 hinter sich lassen zu wollen. Dafür hatte sie zu Jahresende, nur ein Jahr, nachdem sie von Nike zu Puma, damit von den USA nach Europa und von Pete Julien unter die Fittiche von Trainer Alistair Cragg gewechselt war, noch einmal ihren Coach ausgetauscht. Unter der Leitung von Gary Lough, Ex-Trainer von Mo Farah und Ehemann der britischen Marathon-Legende Paula Radcliffe, trainierte Klosterhalfen sechs Wochen lang in Addis Abeba, erstmals in ihrer Karriere.

Die Deutsche, die bei den Pressekonferenz im Vorfeld ihre taktische Herangehensweise offen gelassen hatte, ging das Tempo der Spitzengruppe mit, welche nach 31 Minuten die Zwischenzeit bei Kilometer zehn erreichte. Wenige Sekunden später überquerte die Deutsche diese Zwischenzeit und lag zu diesem Zeitpunkt unter ihrer 10km-Bestzeit. Doch wenige Minuten später beendete sie den Wettkampf vorzeitig. Sie habe sich nicht gut gefühlt, wurde sie in einer Aussendung von Race News Service zitiert. In den kommenden Wochen und Monaten hätten nun die Qualifikation für die Olympischen Spiele im 5.000m- und 10.000m-Lauf Priorität.

Konstanze Klosterhalfen beim Pressetermin vor dem RAK Halbmarathon mit den Marathonstars Peres Jepchirchir und Tamirat Tola. © Giancarlo Colombo

Alle guten Dinge sind drei für Mateiko

Bei für die Region guten Laufbedingungen mit Temperaturen um die 20°C am frühen Morgen, etwas Nebel und Wind entwickelte sich ein flottes Männerrennen, das mit dem Erfolg von Daniel Mateiko endete. „Ich war der schnellste Läufer auf der Startliste, deswegen war ich recht zuversichtlich, dass ich gewinnen würde“, sagte der 25-jährige Kenianer nach dem Rennen nüchtern. Seine Siegerzeit von 58:45 Minuten brachte einige statistische Kuriositäten mit sich. Es ist dieselbe Siegerzeit wie im Vorjahr durch den damaligen Überraschungssieger Benard Kibet, der sich dieses Mal mit Rang fünf und fast einer Minute Rückstand zufrieden geben musste. Aber auch Mateiko ist auf dieser Strecke schon einmal eine Zeit von 58:45 Minuten gelaufen und zwar vor zwei Jahren beim Streckenrekord von Jacob Kiplimo. Damals reichte diese Leistung nur zu Rang sechs. Im Vorjahr war Mateiko Zweiter, damals in 58:49 Minuten. Diese Konstanz zieht sich nicht nur durch die RAK-Starts des Kenianers, sondern durch seine ganze Halbmarathon-Karriere: Bereits zum sechsten Mal blieb er am Samstag unter 59 Minuten. Im April peilt Mateiko in London seinen ersten Marathon an.

Daniel Mateikos 5km-Teilzeiten: 14:01 / 13:59 / 14:02 / 13:44 / 2:59 (1,0975 km) Minuten

Äthiopische Marathon-Stars in der Verfolgergruppe

Im Kampf um den Sieg setzte sich Mateiko gegen seine kenianischen Landsleute John Korir und Isaia Lasoi durch. Das Trio hatte sich rund fünf Kilometer vor der Ziellinie vom Rest der Spitzengruppe entscheidend abgesetzt. Korir, der erstmals unter einer Stunde lief, war bisher hauptsächlich als Marathonläufer bekannt. Er gewann 2021 und 2022 jeweils den Los Angeles Marathon und präsentierte sich bei den letzten beiden Ausgaben des Chicago Marathon mit den Rängen drei und vier jeweils stark. Der 24-jährige Lasoi ist bisher ein international unbekannter Läufer und feierte den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere.

Davor hatte eine riesige Spitzengruppe das Rennen bestimmt. Bei der Zwischenzeit nach zehn Kilometern, die in einer Zeit von 28:00 Minuten erreicht war, lagen noch 14 Läufer gleich auf. Schnellster der Marathon-Stars war Birhanu Legese auf Platz sechs in 59:43 Minuten vor New York Champion Tamirat Tola, der in 59:47 Minuten nur knapp über seiner persönlichen Bestzeit blieb. Legese hat 2016 als bisher letzter Äthiopier den RAK Halbmarathon gewonnen. Bester Äthiopier in der Ergebnisliste war der viertplatzierte Gerba Dibaba.

Ergebnisse RAK Halbmarathon 2024

Männer

  1. Daniel Mateiko (KEN) 58:45 Minuten
  2. John Korir (KEN) 58:50 Minuten *
  3. Isaia Lasoi (KEN) 58:55 Minuten *
  4. Gerba Dibaba (ETH) 59:38 Minuten *
  5. Benard Kibet (KEN) 59:42 Minuten
  6. Birhanu Legese (ETH) 59:43 Minuten
  7. Tamirat Tola (ETH) 59:47 Minuten
  8. Amos Kurgat (KEN) 59:51 Minuten
  9. Boki Diriba (ETH) 1:00:10 Stunden *
  10. Alphonce Felix Simbu (TAN) 1:00:28 Stunden

Frauen

  1. Tsigie Gebreselama (ETH) 1:05:14 Stunden *
  2. Ababel Yeshaneh (ETH) 1:05:44 Stunden
  3. Jackline Sakilu (TAN) 1:06:05 Stunden **
  4. Margaret Kipkemboi (KEN) 1:06:31 Stunden
  5. Evaline Chirchir (KEN) 1:06:36 Stunden *
  6. Catherine Reline (KEN) 1:06:46 Stunden
  7. Peres Jepchirchir (KEN) 1:07:19 Stunden
  8. Gete Alemayehu (ETH) 1:07:25 Stunden
  9. Megertu Alemu (ETH) 1:09:23 Stunden
  10. Ashete Bekere (ETH) 1:10:03 Stunden

    DNF Konstanze Klosterhalfen (GER)

* neue persönliche Bestleistung
** neuer Halbmarathonrekord für Tansania

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