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Gelungenes Laufwochenende beim Wolfgangseelauf

Der Klassiker endete mit kenianischen Favoritensiegen. Auf den kürzeren Distanzen setzten sich die Rattinger-Brüder bestens in Szene.
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Zur 52. Auflage des Internationalen Wolfgangseelaufs präsentierte sich das Salzkammergut von seiner Schokoladenseite und ermöglichte den Teilnehmer*innen ein besonderes Lauferlebnis. Die Seeumrundung endete mit kenianischen Erfolgen, Hindernislauf-EM-Teilnehmer Tobias Rattinger gewann den 10km-Uferlauf.

Michael Saoli und Philaries Kisang aus Kenia, beide aus dem Run2gether-Team, sind am gestrigen Sonntag am schnellsten rund um den Wolfgangsee gelaufen. Der 27-Jährige, der sich in dieser Saison hauptsächlich auf die Berglauf-Saison spezialisiert hatte, in der er unter anderem den dritten Platz beim Großglockner Mountain Run erzielte, setzte sich in einer Zeit von 1:29:37 Stunden mit über fünf Minuten Vorsprung auf Markus Lemp (LC Sicking) durch. Als Dritter erreichte Andreas Englbrecht (Team Sport Lichtenegger) mit über elf Minuten Rückstand auf den Sieger das Ziel in St. Wolfgang.

Kisang, ebenfalls Berglauf-Spezialistin und in dieser Disziplin eine der Besten der Welt, erreichte das Ziel in einer Zeit von 1:48:12 Stunden. Platz zwei ging an die Belarussin Sviatlana Kudzelich in einer Zeit von 1:49:45 Stunden. Die 36-Jährige lebt nach regimekritischen Äußerungen gegen die politische Führung in ihrem Heimatland seit Jahren in Kasachstan und nutzte die seltene Möglichkeit, im Ausland bei einem Wettkampf zu starten. Beste Österreicherin war die drittplatzierte Amelie Muss (LCAV Jodl Packaging) in einer Zeit von 1:51:08 Stunden.

Die Sieger im 27km-Klassiker: Michael Saoli und Philaries Kisang. © Hördmandinger

Siege für Rattinger-Brüder

Eindrucksvolle sportliche Leistungen brachten die Schnellsten beim 10km-Uferlauf. Bei den Männern wurde Tobias Rattinger (LAC BMD Amateure Steyr) seiner Favoritenrolle gerecht und dominierte den Bewerb in einer Zeit von 31:02 Minuten, wobei er dem Streckenrekord von Peter Herzog nahe kam. Eine Verbesserung des Streckenrekords gelang Frauen-Siegerin Kerstin Springer (Union Rohrbach-Berg), die in einer Zeit von 35:56 Minuten drei Sekunden unter der bisherigen Bestmarke der Deutschen Eva Trost aus dem Jahr 2005 blieb.

Eva Trost ist die Mutter der kürzlich aus dem Leistungssport zurückgetretenen deutschen Mittelstreckenläuferin Katharina Trost. Über Stockerlplätze im 10km-Lauf freuten sich Philipp Obermüller (Honeder Naturbackstube) und Vitali Kapitanets aus der Ukraine bei den Männern sowie Susanne Silberbauer (RC Grieskirchen) und die ehemalige Seriensiegerin auf dieser Distanz, Bernadette Schuster (Honeder Naturbackstube), bei den Frauen.

Tobias Rattinger in der Zielkurve. © SIP

Für die Rattingers hat sich der Ausflug ins Salzkammergut gelohnt, denn gut eine Viertelstunde vor Tobias’ Zieleinlauf jubelte Bruder Daniel (LAC BMD Amateure Steyr) über den Sieg im 5,2km-Panoramalauf in einer Zeit von 17:06 Minuten vor Stefan Springer (Union Rohrbach-Berg) und Martin Pötz (LAC BMD Amateure Steyr). Bei den Frauen lief Emma Scherb (TriPowerWimbergerFreistadt) in einer Zeit von 20:27 Minuten als Erste ins Ziel, es folgten Flora Heiml (LAC BMD Amateure Steyr) und Katharina Scherb (TriPowerWimbergerFreistadt),

Die Marathon-Siege gingen an Markus Schreiner (LC Kaiserdorf) in einer Zeit von 2:49:49 bzw. Tereza Korvasova aus Tschechien in einer Zeit von 3:23:43 Stunden. Beide hatten im Ziel großen Vorsprung. Mit einem Höhenunterschied von 417 Metern im An- und 335 Metern im Abstieg ist der 42,195km-Lauf mit Start in Bad Ischl auch eine topographische Herausforderung. Zum Anstieg hinauf auf den Falkenstein, im Marathon ungefähr bei der Hälfte der Distanz, der die Hauptanforderung des Streckenprofils bedeutet, kamen für die Marathonläufer*innen genauso wie die Teilnehmer*innen am 27km-Klassiker die hohen Temperaturen zur Mittagszeit bei strahlendem Sonnenschein als Herausforderung zu.

Internationaler Wolfgangseelauf 2024

Internationaler Wolfgangseelauf

Inklusive starkem Interesse bei der Nachmeldung gingen 5.330 Anmeldungen aus 51 verschiedenen Nationen für die Bewerbe des Internationalen Wolfgangseelaufs 2024 ein. Sie alle genossen den Erlebnislauf im Salzkammergut bei herrlichen herbstlichen Laufbedingungen mit viel Sonnenschein vor grandioser Naturkulisse. Zur Belohnung für alle Finisher*innen der Sonntagsbewerbe gab es eine Spezialanfertigung der Finisher-Medaille mit einem Abbild des Heiligen Wolfgang. 2024 wird der 1.100. Geburtstag des Namenspatrons des Zielorts des Wolfgangseelaufs gefeiert.

„Besonderes Sport- und Naturerlebnis“

Auch dank einem der besten Anmeldeergebnis in der Veranstaltungsgeschichte zog Franz Sperrer, der erfahrene Organisationsverantwortliche beim Wolfgangseelauf, ein erfreuliches Fazit: „Am wichtigsten war, dass wir allen Aktiven ein besonderes Sport- und Natur-Erlebnis bieten konnten. Das einmalige Wolfgangseelauf-Feeling war tausendfach zu spüren. Möglich machte dies neben den Aktiven auch das 400-köpfige Organisationsteam und alle beteiligten Institutionen und Partner, denen wir an dieser Stelle ausdrücklich danken möchten.“

Der 27 Kilometer lange Klassiker fand bereits im Jahr 1972 zum ersten Mal statt und feierte in diesem Jahr seine 52. Auflage. Gemeinsam mit dem 10km-Uferlauf kumulierten diese beiden Bewerbe den Löwenanteil der Teilnehmer*innen. Außerdem gingen am Sonntag der Salzkammergut Marathon und der 5,2 Kilometer lange Panoramalauf über die Bühne, bereits am Samstag eröffneten der „Walk the Lake“–Wanderbewerb und die Nachwuchsrennen des Junior-Marathon das Aktiv-Wochenende am größten See des Bundeslandes Salzburg, durch den die Landesgrenze mit Oberösterreich verläuft.

Der Start zum 27km-Klassiker in St. Wolfgang. © Hörmandinger

Autor: Thomas Kofler
Bilder: © Hörmandinger, SIP

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