Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Gladys Kimaina pulverisiert Streckenrekord in Linz

Die kenianische Außenseiterin stürmte beim gestrigen Linz Marathon zu einer überraschend schnellen Siegeszeit und blieb über zwei Minuten unter dem Streckenrekord.
Weiterlesen

Share your love

Es war eine Sternstunde im Leben von Gladys Kimaina. Die 32-jährige Kenianerin knackte beim gestrigen 23. Oberbank Linz Marathon nicht nur den bisherigen Streckenrekord ihrer Landsfrau Tecla Chebet um 2:20 Minuten, sondern auch ihre eigene persönliche Bestleistung um gleich zwölf Minuten. Es war der sportliche Höhepunkt eines stimmungsvollen Laufevents in der oberösterreichischen Landeshauptstadt, in die auch die Marathon-Staatsmeisterschaften mit den Siegen von Mario Bauernfeind und Cornelia Stöckl-Moser integriert waren.

Dass ihre bisherige Marathon-Bestleistung von 2:37:10 Stunden, aufgestellt als Zweite des 3-Länder-Marathon 2024, nicht die optimale Referenzzeit für das Leistungsvermögen der 32-Jährigen wäre, zeigt sich an guten 10km-Leistungen früherer Tage, die allerdings schon viele Jahre her sind. Weder im Halbmarathon noch im Marathon gelangen Gladys Kimaina bisher Leistungen in der Dimension der gestrigen, aber der Linz Marathon 2025 war ihr Tag. Mit einer Zeit von 2:24:58 Stunden sorgte sie für den sportlichen Höhepunkt des Wochenendes.

RunUp.eu-Lesetipp: Der Bericht über die Staatsmeisterschaftsentscheidungen

© Linz Marathon / creative Foto Wolf

Frühe Vorentscheidung

Das Eliterennen der Frauen entwickelte sich anders als erwartet. Erstens zerbröselte die Spitzengruppe bereits früh. Nach fünf Kilometern konnte Flomena Cheyech nicht mehr folgen. Die ehemalige Spitzenläuferin, u.a. Siegerin des Vienna City Marathon 2013, kündigte im Alter von 42 Jahren und nach der Geburt ihres dritten Kindes in doch recht großen Tönen ihr Comeback an, das allerdings mit einer Zeit von 2:45:48 Stunden alles andere als glückte. Und weil auch Lucy Cheruiyot und Hilda Cheboi bereits im ersten Marathon-Viertel das Tempo nicht mitgehen konnten, reduzierte sich die Frauen-Spitzengruppe auf das Duell zwischen Gladys Kimaina und Rael Cherop, unmittelbar in der Nähe der Entscheidung des Staatsmeisterschaftsrennens der Männer.

Gladys Kimainas Halbmarathonsplits: 1:12:26 / 1:12:32 Stunden

Zweitens war das Tempo mit einer Halbmarathon-Zwischenzeit von 1:12:26 Stunden deutlich schneller als gedacht. Die Vorentscheidung fiel noch vor Kilometer 30. Perfekt betreut vom Pacemaker setzte sich Kimaina ab und hielt das Tempo mit zwei ausgeglichenen Halbmarathon-Splits auf einem unerwartet hohen Niveau. Nach der aufgrund der vielen Halbmarathon-Teilnehmer*innen schwierig zu laufenden Landstraße erreichte die vom ehemaligen österreichischen Spitzenläufer Christian Steinhammer am Motorrad begleitete und betreute Kenianerin den Hauptplatz und durchbrach jubelnd das Zielband in einer Zeit von 2:24:58 Stunden. Cherop verlor noch viel Zeit und wurde in 2:29:15 Stunden Zweite vor Cheboi, die eine Zeit von 2:36:44 Stunden erzielte.

Die US-Amerikanerin Liz Romo belegte als beste Nicht-Kenianerin in 2:43:48 Stunden Rang fünf vor der Slowakin Sasa Pisk, eine Zeitlang Begleiterin der nun zweifachen Staatsmeisterin Cornelia Stöckl-Moser (LC Leogang), die nach einer schwierigen Schlussphase eine Zeit von 2:46:18 Stunden rettete (siehe RunUp.eu-Bericht).

Oberbank Linz Donau Marathon 2025

Kiplagat Sieger bei den Männern

Sieger bei den Männern war der Kenianer Amos Kiplagat, der sich nach einem Ausscheidungsrennen im Dreikampf mit seinen Landsleuten Kiprop Kimutai und Abednego Cheruiyot in einer Zeit von 2:07:58 Stunden durchsetzte. Kiprop hatte im Ziel fünf, Cheruiyot sechs Sekunden Rückstand. Favorit Albert Kangogo wurde in einer Zeit von 2:11:36 Stunden Sechster, mit den beiden Besten in der Staatsmeisterschaftswertung schafften es zwei Österreicher in die Top-Ten: Mario Bauernfeind (ÖBV Pro Team) und Lokalmatador Markus Lemp (LC Sicking) (siehe RunUp.eu-Bericht).

© Linz Marathon / Bernhard Roidinger

Eine große Gruppe von zehn Läufern überquerte die Halbmarathon-Zwischenzeit etwas hinter der angepeilten Marschroute in einer Zeit von 1:04:05 Stunden. Doch die idealen Laufbedingungen in Linz mit Temperaturen von knapp 10°C am Start und aufgrund einer leichten Wolkendecke nur langsam ansteigenden Temperaturen ließen schnelle Zeiten auch auf der zweiten Hälfte zu und so gelang dem Spitzentrio ein negativer Split. Bereits in der Phase nach der Halbmarathon-Durchgangszeit wurde in der Spitzengruppe ausselektiert. Hillary Biwott verlor als Letzter den Anschluss an die Top-Drei, da befand sich der Wettkampf bereits in der finalen Phase.

© Linz Marathon / Klaus Mitterhauser

Herzog und Vojta in der Staffel

Aus österreichischer Sicht bereicherten neben den Staatsmeisterschaften noch die Halbmarathon-Sieger Martin Enzenberger (1:09:49, Physiozentrum Linz) und Kerstin Springer (1:18:10, Union Rohrbach Berg), Viertelmarathon-Sieger Ali Dibo (33:09, DNA Sport) – alles Lokalmatador*innen – sowie die heimischen Lauf-Aushängeschilder Peter Herzog (Union Salzburg LA) und Andreas Vojta (team2012.at), die sich an unterschiedlichen Staffeln beteiligten, den Event.

Der Salzburger lief die Hyundai-Promistaffel an und begleitete ein paar Kilometer lang die Marathon-Spitze der Männer, Vojta lief den dritten Part der „die FITMACHER“-Staffel, die von Mario Bauernfeind in Doppelfunktion angelaufen wurde. Der Niederösterreicher hatte dabei merklich noch den Wien Marathon in den Knochen.

Anmelderekord im Marathon

19.514 angemeldete Teilnehmer*innen aus 89 Nationen im sportlichen Programm des Oberbank Linz Donau Marathon – und damit wesentlich mehr als in den vergangenen Jahren – sind ein weiterer Beweis für die Laufbegeisterung in Österreich und die Attraktivität der heimischen Laufevents. Mit 1.682 angemeldeten Marathonläufer*innen schaffte der Linz Marathon einen neuen Anmelderekord für diesen Bewerb. Der bisherige Höchstwert stammte kurioserweise von der Premierenausgabe 2002. Teilnahmestärkster Bewerb war der Linz AG Viertelmarathon knapp vor dem Fussl Modestraße Halbmarathon, beide verzeichneten über 5.000 Anmeldungen.

Autor: Thomas Kofler
Bilder: © Linz Marathon / creative Foto Wolf / Bernhard Roidinger

Share your love