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Die beiden Franzosen Jimmy Gressier und Hugo Hay haben bereits so einiges miteinander und gegeneinander erlebt. National und international bei Nachwuchsbewerben im Crosslauf und auf der Bahn. 2017 bei der Crosslauf-EM in Samorin, als die beiden in der Altersklasse U23…
Die beiden Franzosen Jimmy Gressier und Hugo Hay haben bereits so einiges miteinander und gegeneinander erlebt. National und international bei Nachwuchsbewerben im Crosslauf und auf der Bahn. 2017 bei der Crosslauf-EM in Samorin, als die beiden in der Altersklasse U23 einen Doppelsieg feierten. 2018 in Tilburg verteidigte Gressier seinen Titel, Hay gewann Bronze. Zuletzt, 2019 bei den U23-Europameisterschaften von Gävle, holte Gressier das Langstrecken-Doppel und Hay gewann Silber über 5.000m. Und vor kurzem erstmals in der Allgemeinen Klasse im Finale über 3.000m der Hallen-Europameisterschaften, als Hay als Sechster zwei Positionen vor seinem Landsmann ins Ziel kam. Ein gemeinsamer Olympischer Wettkampf war noch nicht dabei. Den werden die beiden aber gemeinsam erleben und zwar als Olympia-Premieren in Tokio.
Das Kuriose: Die Qualifikation dafür hätten die beiden gemeinsam erleben sollen, aber eine behördliche Entscheidung wollte das nicht und pflasterte den Weg zu einem Back-to-Back-Jubel der beiden 24-Jährigen. Am Mittwoch hatte Hugo Hay mit einem überzeugenden Sieg in Göteborg in einer Zeit von 13:10,95 Minuten das Olympia-Limit von 13:13,50 Minuten überraschend unterboten (siehe RunAustria-Meldung). Gressier wurde am Flughafen zurückgeschickt, sein PCR-Test mit negativem Resultat war für eine Einreise nach Schweden bereits um wenige Stunden abgelaufen. Die Telefonverbindungen liefen heiß, Gressier bekam einen Startplatz am Abend darauf in Huelva, reiste nach Spanien und knallte eine Zeit von 13:08,99 Minuten auf die Bahn. Neue französische Jahresbestzeit und Olympia-Qualifikation, als zweiter Franzose nach seinem „Bruder im Geiste“. Er lief mit Wut im Bauch und mit dem Herzen, wie er in einem O-Ton auf der Website des Französischen Leichtathletik-Verbandes (FFA) zusammenfasste.
Gelungen ist ihm der Kraftakt dank eines fantastischen letzten Kilometers, nachdem der ehemalige Hallen-WM-Medaillengewinner im 800m-Lauf, Antoine Gakeme als Tempomacher die Bühne bereitet hatte. Gressier flog mit einem finalen Kilometer von unter 2:30 Minuten zum Erfolg, der alle Kontrahenten in den Schatten stellte. Auch den Deutschen Mohamed Mohumed, der mit einer neuen persönlichen Bestleistung von 13:21,21 Minuten wenige Tage vor den deutschen Meisterschaften in Braunschweig möglicherweise wichtige Punkte für die Weltrangliste sammelte. Schließlich handelt es sich beim Meeting Iberoamericano in Huelva um ein Meeting der World Athletics Continental Tour (Bronze).
Ebenfalls um die Olympia-Limits ging es in den 3.000m-Hindernisläufen. Da meldete sich der Junioren-WM-Zweite von 2016, Yemane Hailesilassie aus Eritrea, der das Limit freilich seit wenigen Tagen bereits in der Tasche hatte, mit der schnellsten Laufzeit seit seinem Sieg in Huelva 2017 zurück auf der großen Bühne: 8:17,12 Minuten. Dahinter bestätigte Alexis Phelut nach seiner starken Leistung am Wochenende in Oordegem, als er den Eritreer besiegte, seine aktuelle Topform und wurde Zweiter. Der viertplatzierte Schwede Simon Sundström und der fünftplatzierte Spanier Sebastian Martos blieben ebenfalls unter dem Olympia-Limit von 8:22,00 Minuten.
Bei den Frauen glänzte die 23-jährige Britin Aimee Pratt mit einer persönlichen Bestleistung von knapp fünf Sekunden. Als Zweite hinter der kenianischen Siegerin Roseline Chepgnetich verpasste sie in einer Zeit von 9:25,89 Minuten den britischen Rekord im 3.000m-Hindernislauf von Barbara Parker lediglich um eineinhalb Sekunden. Neben der Britin jubelte auch die 27-jährige Holländerin Irene van der Reijken über die Erbringung des Olympia-Limits von 9:30,00 Mintuen. Van der Reijken verbesserte ihren erst vor zwei Wochen aufgestellten, eigenen Landesrekord um sechseinhalb Sekunden auf eine Zeit von 9:27,38 Minuten.
Einen kenianischen Sieg gab es im 800m-Lauf der Männer durch Collins Kipruto, der sich in einer Zeit von 1:45,43 Minuten vor Saul Ordonez aus Spanien und Tshepo Tshite aus Südafrika durchsetzte. Kipruto hatte zwei Tage zuvor auch in Montreuil gewonnen (siehe RunAustria-Bericht). Der Sieg im 1.500m-Lauf ging an den Belgier Ismael Debjani, der in einer Zeit von 3:36,71 Minuten schneller war als der Portugiese Isaac Nader, der wenige Tage nach seinem Sieg im 3.000m-Lauf bei den Team-Europameisterschaften (siehe RunAustria-Bericht) eine persönliche Bestleistung von 3:37,01 Minuten lief, und Lokalmatador Ignacio Fontes, der eigentlich favorisiert war. Im 1.500m-Lauf der Frauen lief Edinah Jebitok aus Kenia trotz einer Bestleistung von 4:04,67 Minuten knapp am Olympia-Limit vorbei, gewann das Rennen allerdings klar mit zweieinhalb Sekunden Vorsprung auf die Spanierin Marta Perez.
800m-Lauf der Männer
1.500m-Lauf der Männer
1.500m-Lauf der Frauen
3.000m-Hindernislauf der Männer
3.000mn-Hindernislauf der Frauen
5.000m-Lauf der Männer
* neue persönliche Bestleistung
** neuer holländischer Landesrekord