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Eigentlich hätte Halbmarathon-Weltmeister Abraham Kiptum beim morgigen London Marathon Eliud Kipchoge und all die anderen Stars fordern sollen. Daraus wird nun nichts, denn der Kenianer ist rechtzeitig vor seinem Frühlings-Höhepunkt mutmaßlich des Betrugs überführt worden. Die Athletics Integrity Unit (AIU),…
Eigentlich hätte Halbmarathon-Weltmeister Abraham Kiptum beim morgigen London Marathon Eliud Kipchoge und all die anderen Stars fordern sollen. Daraus wird nun nichts, denn der Kenianer ist rechtzeitig vor seinem Frühlings-Höhepunkt mutmaßlich des Betrugs überführt worden. Die Athletics Integrity Unit (AIU), die unabhängige Doping-Ermittlungs- und -kontrollbehörde des Leichtathletik-Weltverbandes (IAAF), hat den 29-Jährigen am gestrigen Freitag aufgrund von Auffälligkeiten in seinem biologischen Blutpass suspendiert. Kiptum ist damit bereits der dritte Kenianer nach Sarah Chepchirchir und Cyrus Rutto, der heuer über den biologischen Pass stolpert. Laut „Let’s Run.com“ gab es davor keine ostafrikanischen Leichtathleten, die wegen Unregelmäßigkeiten im biologischen Pass suspendiert wurden.
Der London Marathon reagierte mit Entschlossenheit auf die Suspendierung eines seiner Starläufer. „Wir verfolgen eine Null-Toleranz-Politik gegen Doping. Als Teil der Abbott World Marathon Majors setzen wir ein smartes und ausführliches Testprogramm um und dieses Beispiel zeigt, dass das Programm wirkungsvoll ist. Betrüger werden enttarnt, für sie ist kein Platz bei unserem Marathon“, wird Event-Direktor Hugh Brasher in einem Statement auf der Website des London Marathon zitiert. Juan Pineda, spanischer Manager von Abraham Kiptum, sprach in einem ersten Statement von einer „traurigen Nachricht“ und „einem Schock“ und betonte, dass seine Agentur Pineda Sports an die harte Arbeit und die Leidenschaft zum Laufsport glaubt, um Athleten-Träume in Erfüllung gehen zu lassen.
Seit einigen Jahren kontrollieren die World Marathon Majors, der Zusammenschluss der sechs wichtigsten Marathonläufe der Welt, auf eigene Faust ihre Stars innerhalb eines jährlich neu definierten Athleten-Pools und haben mit gezielten Trainingskontrollen bereits einige beachtliche Erfolge verzeichnet und dicke Fische ins Anti-Doping-Netz gelotst. Abraham Kiptum ist so ein dicker Fisch. Im Oktober 2018 brach er in Valencia den Halbmarathon-Weltrekord von Zersenay Tadese und stellte ihn auf 58:18 Minuten. Eine Leistung, die nun zumindest hinterfragt werden dürfte, sofern die Analyse des Blutprofils für diesen Zeitraum keine Auffälligkeiten offeriert. 2018 gingen die World Marathon Majors eine Partnerschaft mit der Athletics Integrity Unit ein, um den gemeinsamen Kampf gegen Betrug im Marathonlauf zu intensivieren. Ein Erfolg wie das mutmaßliche Überführen von Abraham Kiptum ist Zeuge, dass diese Partnerschaft Früchte trägt.
Noch vor der Hiobsbotschaft für Kiptum hatte dieser von einer „sehr guten“ Vorbereitung gesprochen. „Meine Verbesserungen im letzten Jahr sind das Resultat von wichtigen Veränderungen in meinen Trainingsprogramm. Mein Coach puscht mich ständig und ich trainiere mehr“, wird der Kenianer auf der Website von Insidethegames zitiert. Aussagen, die nun auch anders als intendiert interpretiert werden können. Dem Kenianer droht eine lange Sperre.