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Kevin Kamenschak feierte am vergangenen Wochenende seine Premiere bei Weltmeisterschaften in der Allgemeinen Klasse. Der 19-Jährige schlug sich im 5km-Lauf in Riga beachtlich und belegte in einer Zeit von 13:49 Minuten den 25. Platz. Dass ihm eine Sekunde auf den ÖLV-Rekord von Andreas Vojta fehlte, ist aus der Sicht des Oberösterreichers ein Schönheitsfehler. Im RunUp-Interview blickt er auf die Premiere der Straßenlauf-WM zurück, die seinen Saisonabschluss markierte, und spricht über große Ziele für die nächste Saison.
RunUp: Du hattest am Sonntag die Marke von 13:48 Minuten im Blick. Wie waren deine ersten Emotionen, als du gesehen hast, dass eine Sekunde fehlt?
Kevin Kamenschak: „Ein bisschen hab ich mich schon geärgert, der Rekord wäre ein krönender Saisonabschluss für mich gewesen. Ich wusste auf den letzten 400 Metern dass es ganz, ganz knapp werden wird. Als ich dann die 13:49 auf der Uhr der Zeitmessung gesehen habe, war ich im ersten Moment ein bisschen enttäuscht.“
Abgesehen von dieser einen Sekunde – wie kommentierst du den Wettkampf?
„Ich kann zufrieden sein, es war ein solides Rennen. Man sieht an den Leistungen der anderen Läufer, dass es nicht die allerschnellste Strecke war und dass der Wind auch eine Rolle gespielt hat. Viele richtig gute Leute sind nicht weit vor mir, diese Relation stimmt also. Ich wäre nur gerne ein bisschen schneller gelaufen.“
Kannst du bitte den Unterschied zwischen einem 5.000m-Lauf auf der Bahn, eine Disziplin in der du mehr Erfahrung hast, und einem 5km-Straßenlauf aus deiner Sicht als Jungprofi beschreiben!
„Aus mentaler Sicht ist ein 5km-Lauf auf der Straße leichter, weil man nicht zwölfeinhalbmal im Kreis rennen muss. In Riga war kein Abschnitt mehr als einmal zu laufen. Die Laufbahn in einem Stadion ist gänzlich flach, während es bei einem Straßenlauf immer Höhenmeter zu absolvieren gilt. Daher kostet das mehr Kraft und tendenziell spielt der Wind eine herausfordernde Rolle als im Stadion.“
Mit deinen 19 Jahren warst du der drittjüngste Läufer im Feld, der jüngste Nicht-Afrikaner. Wie hat sich dieser Blick in die Zukunft, gegen Erwachsene anzutreten, angefühlt?
„Es war schon ein besonderes Gefühl mit Olympia-Medaillengewinnern im Call Room zu sitzen. Das war eindrucksvoll. Aber letztendlich geht es darum, sich an diesen guten Läufern zu orientieren und gegen sie anzutreten.“
Vom nächsten Trainingslager in den Pyrenäen trennen dich nur ein paar freie Tage. Welche Ziele verfolgst noch im Jahr 2023?
„Ich werde so gut wie fix die Crosslauf-Saison überspringen und ein bis zwei Straßenläufe einstreuen. Außerdem sind zwei Trainingslager geplant. Das Wichtigste ist für mich, mit guten Trainings, gesund und verletzungsfrei durch die nächsten Monate zu kommen und damit eine richtig gute Hallensaison vorzubereiten.“
Das heißt, wir werden dich nicht an der Startlinie der Crosslauf-EM sehen, wo du ein letztes Mal in der Altersklasse U20 antreten könntest?
„Genau! Bei der EM in Brüssel anzutreten, würde für mich nur Sinn machen, wenn ich eine Medaille als Zielsetzung ausgebe. Dafür müsste ich mich mit vollem Fokus auf die Crosslauf-Saison vorbereiten, das geht natürlich auch nicht nur übers Training. Zumal die Crosslauf-EM-Strecke in Brüssel ziemlich anspruchsvoll ist. Gemeinsam mit meinem Trainer Andreas Prem haben wir entschieden, den Fokus auf die Hallensaison und eine entsprechende Vorbereitung mit einer langen Trainingsperiode zu setzen. Denn in der Halle kann man wichtige Punkte für das World Ranking sammeln und das kann Richtung EM in Rom, die zu einem frühen Saisonzeitpunkt stattfindet, entscheidend sein.“
Autor: Thomas Kofler
Bild: ÖLV | Giancarlo Colombo