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Mit der schnellsten Marathonzeit einer japanischen Läuferin seit der Hochblüte Anfangs des Jahrtausends hat Mao Ichiyama am letzten Tag der Last-Minute-Chancen auf eine Olympia-Teilnahme den Sprung auf den Olympischen Zug nach Sapporo geschafft. Als erste japanische Siegerin des Nagoya Women’s…
Mit der schnellsten Marathonzeit einer japanischen Läuferin seit der Hochblüte Anfangs des Jahrtausends hat Mao Ichiyama am letzten Tag der Last-Minute-Chancen auf eine Olympia-Teilnahme den Sprung auf den Olympischen Zug nach Sapporo geschafft. Als erste japanische Siegerin des Nagoya Women’s Marathon seit sieben Jahren unterbot die 22-Jährige die Zielzeit von 2:21:47 Stunden, die Mizuki Matsuda beim Osaka Women’s Marathon 2020 realisiert hatte, deutlich und triumphierte in einer Zeit von 2:20:29 Stunden mit einem Vorsprung von über zwei Minuten auf ihre Landsfrau Yuka Ando und die Kenianerin Purity Rionoripo. „Ich habe von diesem Tag geträumt. Ich bin überglücklich“, strahlte die Siegerin und freute sich über einen neuen Streckenrekord beim mit dem Platin Label von World Athletics ausgezeichneten Event. Ichiyama bildet nun gemeinsam mit Honami Maeda und Ayuko Suzuki das japanische Olympia-Team im Marathon der Frauen.
Im letzten Augenblick
Aufgrund ihrer Vorleistungen galt Mao Ichiyama in der Tat als einzige Läuferin, der der große Coup beim Nagoya Women’s Marathon zuzutrauen war. Nach ihrem 19. Platz bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften 2018 in Valencia hat sie sich auf dieser Distanz über die vergangenen Monate und Jahre stetig verbessert (fünf Wochen vor Nagoya lief sie eine Zeit von 1:08:56, Anm. d. Red.) und auch im Marathon sich den Topzeiten genähert. Dennoch kam der Durchbruch der Sechsten des japanischen Vorausscheidungsrennens für die Olympischen Spiele beim verregneten Nagoya Women’s Marathon 2020 etwas überraschend. Ichiyama verbesserte in Nagoya ihre persönliche Bestleistung um rund vier Minuten. In der Geschichte des japanischen Marathonlaufs sind lediglich Mizuki Noguchi (Berlin 2005, 2:19:12), Yoko Shibui (Berlin 2004) und Naoko Takahashi (Berlin 2001) schneller gelaufen als Ichiyama – zwei aus diesem Trio sind Olympiasiegerinnen.
Attacke nach Kilometer 30
Die Entscheidung zu Gunsten der letztendlich überlegenen Siegerin fiel mit einer Attacke kurz nach der Zwischenzeit bei Kilometer 30. Bis dahin hatten die Tempomacherinnen für ein konstant hohes Tempo gesorgt und die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:10:26 Stunden erreicht. Zu diesem Zeitpunkt lagen noch acht Läuferinnen an der Spitze. Bereits nicht mehr dabei waren die Kenianerinnen Nancy Kiprop, dreifache VCM-Siegerin, und Betsy Saina, ehemalige Paris-Siegerin, die beide frühzeitig das Handtuch schmissen, sowie die beiden Japanerinnen Kayoko Fukushi und Reia Iwade. Nach dem Halbmarathon folgte nun die langsamste Phase des Rennens von Ichiyama, ehe sie nach Kilometer 30 attackierte und sich absetzte.
Mao Ichiyamas Halbmarathon-Splits: 1:10:26 / 1:10:03 Stunden Mao Ichiyamas 5km-Teilzeiten: 16:42 – 16:38 – 16:53 – 16:37 – 16:40 – 17:01 – 16:14 – 16:31 – 7:13 (2,195 km) Minuten
Purity Rionoripo und Favoritin Helen Tola bildeten ein Verfolgungsduo und hielten zumindest Sichtkontakt bis Kilometer 35, obwohl die Japanerin diesen Fünf-Kilometer-Abschnitt in einer Zeit von 16:14 Minuten zurücklegte. Die in der Schweiz lebende Äthiopierin hatte ihr Pulver mit diesem Verfolgungsversuch verschossen und fiel noch bis auf Rang sechs zurück – knapp eine Minute verlor sie auf den letzten zwei Kilometern etwa auf die fünftplatzierte Japanerin Sayaka Sato, die eine persönliche Bestleistung von 2:23:27 Stunden erzielte. Sie ist die 50. Japanerin der Geschichte, die eine Zeit unter 2:26 Stunden erzielte. Auch die Kenianerin verlor noch einen Platz. Yuka Ando, die ihren schnellsten Marathon seit drei Jahren zeigte (2:22:41), schlüpfte kurz vor der Ziellinie noch auf Platz zwei.
Kein Olympia-Limit für Esser
Die Deutsche Anke Esser startete in Nagoya eine Attacke auf das Olympia-Limit von 2:29:30 Stunden und lag in der Verfolgung dieses für sie sehr hohe Ziel 25 Kilometer lang auf Kurs. Dann musste sie allerdings ihr Tempo verringern und kam am Ende nicht über eine Zeit von 2:39:19 Stunden hinaus.
Der Nagoya Women’s Marathon, eigentlich der größte Frauen-Marathon der Welt, fand aus Angst vor der Verbreitung des Coronavirus’ als reines Eliterennen statt.
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