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Die kenianische Türkin Yasemin Can hat drei Tage nach ihrem überlegenen Titel im 10.000m-Lauf auch die Entscheidung über die halbe Distanz beherrscht. Bereits auf der ersten Rennhälfte löste sie sich von der Konkurrenz und dominierte das Rennen nach Belieben. Teilweise…
Die kenianische Türkin Yasemin Can hat drei Tage nach ihrem überlegenen Titel im 10.000m-Lauf auch die Entscheidung über die halbe Distanz beherrscht. Bereits auf der ersten Rennhälfte löste sie sich von der Konkurrenz und dominierte das Rennen nach Belieben. Teilweise hatte sie 50 Meter Vorsprung und konnte bereits auf der Zielgerade laufend über neuerliches EM-Gold jubeln. Nach exakt 15:18,15 Minuten überquerte sie die Ziellinie und schaffte den ersten Doppelschlag auf den beiden Langdistanzen seit 2010, als ihre Landsfrau Elvan Abeylegesse ähnlich dominant agierte, wobei diese Ergebnisse aufgrund einer positiven Dopingprobe aus dem Jahr 2007 noch korrigiert werden könnten. „Als ich hierher kam, hatte ich keine Erwartungen. Ich wollte sehen, wie es mir geht, zumal ich mich nicht wohl fühlte. Das ist die Erinnerung, die ich mit nach Hause nehme. Ich bin Europameisterin geworden, obwohl ich mich schlecht fühlte“, analysierte die 19-Jährige nicht wirklich demütig, nachdem sie die beiden Bewerbe allerdings in beeindruckender Manier beherrscht hatte.
Spannender Kampf um Rang zwei
Yasemin Can übernahm von Beginn an das Kommando und zwang der Konkurrenz ihr Tempo auf. Nach gut zwei Kilometern löste sie sich, als die von der Schwedin Meraf Bahta angeführte Verfolgergruppe den Kontakt zur Türkin verlor, womit die Entscheidung gefallen war. Während Can vorne einsam ihre Kreise zog, entwickelte sich hinten ein sehr spannender Kampf um den zweiten Platz. Meraf Bahta holte sich am Ende eine verdiente Silbermedaille, weil sie viel investierte und stets an der Spitze der Verfolgergruppe lief. Zweimal attackierte die Britin Steph Twell die Titelverteidigerin – einmal eingangs der letzten Runde, ein weiteres Mal am Ende der Gegengerade – und beide Male konterte die Schwedin sehenswert. Am Ende hatte Bahta den längeren Atem und sicherte sich nach Gold in Zürich nun Silber in Amsterdam, Steph Twell freute sich über ihre zweite große internationale Medaille nach Bronze bei den Commonwealth Games 2010. „Silber ist ok, ich konnte heute einfach nicht schneller“, bilanzierte Bahta.
Pech für Lokalmatadorin
Ein vierter Platz bei einem Großereignis ist immer ein bitteres Erlebnis, doch Lokalmatadorin Susan Kuijken, EM-Bronzemedaillengewinnerin in Zürich, konnte sich nichts vorwerfen. Angefeuert vom lauten holländischen Publikum warf sie alles in die Waagschale und holte alles aus ihrem Körper heraus, am Ende konnte sie sich dem Zielsprint von Meraf Bahta und Steph Twell nicht widersetzen und kam als Vierte ins Ziel.
Olympia-Norm verpasst
Lange Zeit lief die Deutsche Fate Tola in der Verfolgergruppe mit und hatte die Olympia-Norm im Blick. Am Ende konnte sie den Tempoverschärfungen der unmittelbaren Konkurrenz nicht antworten und verpasste als Achte die Olympia-Norm, die jetzt das große Ziel für die nahe Zukunft sein wird. Landsfrau Maren Kock erreichte das Ziel nicht, die Niederländerin Maureen Koster und die norwegische Medaillenkandidatin Karoline Bjerkeli Grövdal waren erst gar nicht am Start erschienen.
Ergebnis 5.000m-Lauf der Damen
1. Yasemin Can (Türkei) 15:18,15 Minuten
2. Meraf Bahta (Schweden) 15:20,54 Minuten
3. Steph Twell (Großbritannien) 15:20,70 Minuten
4. Susan Kuijken (Niederlande) 15:23,87 Minuten
5. Laura Whittle (Großbritannien) 15:24,18 Minuten
6. Eilish McColgan (Großbritannien) 15:28,53 Minuten
7. Louise Carton (Belgien) 15:42,79 Minuten
8. Fate Tola (Deutschland) 15:43,30 Minuten
9. Kristiina Mäki (Tschechien) 15:52,90 Minuten
10. Deidre Byrne (Irland) 15:53,67 Minuten
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