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Innerhofer im GTS-Finale, Sensation beim UTMB

Manuel Innerhofer hat sich über die Golden National Trail Series für das Finale in der Schweiz qualifiziert. Beim UTMB lieferte ein Franzose eine Sensation.
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Mit Platz zwei beim Finale der Golden National Trail Series powered by Salomon in Tirol hat sich Manuel Innerhofer als einziger Österreicher für das Finale der Golden World Series Mitte Oktober im Tessin qualifiziert. Beim bedeutendsten Ultratraillauf der Welt Ende August rund um das Mont-Blanc-Massiv, dem UTMB, bestach ein Franzose mit einer historischen Siegerzeit unter 20 Stunden.

Der Mayrhofen Ultraks am vergangenen Wochenende im Zillertal brachte eine Erfolgsmeldung für die heimische Trailrunningszene mit sich. Manuel Innerhofer (LC Oberpinzgau und Salomon Running Österreich) hat sich mit dem zweiten Platz für das Finale der Golden Trail Series vom 17. bis 20. Oktober am Schweizer Teil des Lago Maggiore qualifiziert. In einer Zeit von 2:31:55 Stunden musste er sich lediglich dem Deutschen Marc Dürr um zwei Minuten geschlagen geben, der als Zweiter der National Series hinter dem Salzburger ebenfalls die Qualifikation für das Finale geschafft hat. Durch die Siege beim Zugspitz Ultratrail und beim Pitz Alpine Glacier Trail sowie dem zweiten Platz beim Finale, welches doppelte Punkteausbeute versprach, sammelte der 29-jährige Pinzgauer 376 Punkte und damit 39 mehr als Dürr.

Manuels Zwillingsbruder Hans-Peter belegte mit 320 Punkten Rang drei der Gesamtwertung. Nach zwei zweiten Plätzen zu Beginn der Serie lief er beim Finale als Vierter ins Ziel. Auch ein dritter Rang hätte ihn in der Gesamtwertung nicht an Dürr vorbeigebracht.

Finalevent in den Alpen

Beste österreichische Platzierung bei den Frauen ist der vierte Gesamtrang von Isabell Speer, die auch das Finale im Zillertal als Vierte beendete. Die seit vielen Jahren in Österreich lebende Slowakin Silvia Schwaiger wurde Gesamt-Zweite hinter Marion Leiberich aus Deutschland. Schwaiger gewann den finalen Event in Mayrhofen in einer Zeit von 3:04:01 Stunden vor der Tirolerin Anna Plattner und Leiberich.

30 der besten Trailläufer*innen der Welt haben sich für das Finale qualifiziert, an dem rund 160 Profis insgesamt aktiv sein werden. Eurosport überträgt die Rennen live im Fernsehen, eine wichtige Komponente in der Etablierung der Golden Trail Series. Am viertägigen Finale stehen je ein Prolog und ein rund 23 Kilometer langer Trail für Frauen und Männer auf dem Programm – dann in der bereits herbstlichen Südschweiz. „Nachdem die letzten Finalentscheidungen auf Inseln oder entlang vom Meeresküsten stattgefunden haben, war es uns ein großes Anliegen, mit dem Finale zurück in die Alpen zu kommen und die dortige, atemberaubende Kulisse zu genießen“, sagt Grégory Vollet, Direktor der Golden Trail series.

Die Golden Trail Series

In jeweils aus sechs Wettkämpfen bestehenden Golden Trail National Series qualifizieren sich jeweils die besten Athlet*innen pro Land oder Region für das Golden Trail Series Finale, welches am 17. Oktober in Ascona und Locarno im Süden der Schweiz über die Bühne gehen wird. Über den nationalen Wettkampfserien steht die World Series, die einige der bekanntesten Trailrunningevents der Welt umfasst. Die Wettkampfserie wurde von Salomon ins Leben gerufen und ist vom französischen Marktführer in der Szene hauptgesponsert.

Das DACH-Raum ist in einer Region zusammengefasst, je zwei Events gingen in Deutschland, der Schweiz und Österreich über die Bühne. Die beiden österreichischen Events fanden am 3. August mit dem Pitz Alpine Glacier Trail und am vergangenen Samstag mit dem Mayrhofen Ultraks jeweils in Tirol statt. Alle sechs Events bieten verschiedene Distanzen bis hoch zum Ultra-Trail an, die Bewerbe der National Series sind immer rund 30 Kilometer lang – und damit deutlich kürzer als die Trailrunning-Entscheidungen bei Welt- und Europameisterschaften. Die National Series ist mit einem Gesamtpreisgeld von 25.000 Euro belegt.

Ein sportliches Wunder am Mont Blanc

Jahreshighlight für die globale Trailrunningszene ist der UTMB, fast mythischer Sehnsuchtsort und ultimative Grenzerfahrung für alle, die gerne abseits befestigter Wege weite Laufstrecken zurücklegen – sowohl für Profis als auch für Freizeitläufer*innen. 176 Kilometer mit fast 10.000 Höhenmetern auf dem Weg durch Frankreich, Italien und der Schweiz legen die Athlet*innen beim Ultra-Trail du Mont-Blanc zurück, eine gigantische Herausforderung für Physis und Psyche. Der UTMB ist eine so mächtige Erscheinung in der Eventszene, dass er eine eigene World Series unter seine Dachmarke austrägt, bei der sich Läufer*innen aus aller Welt für das Highlight Ende August rund um Chamonix in den französischen Alpen qualifizieren können.

In diesem Jahr gab es beim UTMB eine sportliche Sensationsleistung: Vincent Bouillard, der als Produktingenieur beim Laufschuh-Hersteller Hoka arbeitet, ging als 69. der Meldeliste ins Rennen und beendete es als strahlender Sieger. Doch damit nicht genug der Sensationen: Bouillard, ein 31-jähriger Franzose, unterbot als erst vierter Athlet in der Geschichte des seit 2003 durchgeführten Ultralaufs die Marke von 20 Stunden. In einer Siegerzeit von 19:54:23 Stunden benötigte er lediglich um 16:40 Minuten länger als Vorjahressieger Jim Walmsley, obwohl die Strecke 2024 um 4,3 Kilometer länger war.

Walmsley ist einer der Bekanntesten in der Szene. Auch die anderen beiden mit UTMB-Zeiten unter 20 Stunden (bei Streckenlängen von über 150 km) sind Legenden und jeweils vierfache UTMB-Sieger: der Spanier Kilian Jornet und der Franzose Francois D’Haene. Im Rennen der Frauen gab es gar einen neuen Streckenrekord: Katie Schide aus den USA verbesserte in einer Zeit von 22:09:31 Stunden den Streckenrekord ihrer Landsfrau Courntey Dauwalter um über 21 Minuten.

Einmaliges Ultra-Abenteuer für Florian Grasel

Im Rahmen der UTMB-Woche erlebte einer der besten Ultraläufer Österreichs, Florian Grasel, ein sportliche Abenteuer mit seinem Laufpartner Tom Wagner. Das Duo bewältigte den Petite Trott à Léon (PTL), einen über 305 Kilometer langen Ultraevent, auf dem rund 25.000 Höhenmeter zu absolvieren sind, erfolgreich als Zweitplatzierte. 110 Stunden dauerte die sportliche Tortour auf dem anspruchsvollen und teils weglosen und unmarkierten sowie hochalpinen Gelände. „Der PTL war das Härteste, was ich jemals gemacht habe und wahrscheinlich machen werde“, so Grasel, der den Schlafmangel als echte Herausforderung bezeichnete.

Autor: Thomas Kofler
Bild: © Wolfgang Huemer – die Innerhofer-Zwillinge Hans-Peter (l.) und Manuel beim Salzburg 10K 2023.

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