
Newsletter Subscribe
Enter your email address below and subscribe to our newsletter
In ihrem schnellsten 800m-Lauf der Saison finishte die Schweizerin Lore Hoffmann als beste Nicht-Amerikanerin auf Rang vier in einer Zeit von 1:59,65 Minuten, womit sie nur noch 0,12 Sekunden hinter der Schweizer Jahresbestleistung von Junioren-WM-Medaillengewinnerin Audrey Werro liegt. In einem von Tempomacherin Serena Troiani unglaublich flott angetragenen Rennen – die Zwischenzeit bei 400m betrug 56,4 Sekunden – kommandierten die US-Amerikanerinnen: Allie Wilson, die zuletzt in Lausanne eine persönliche Bestleistung erzielt hat (siehe RunAustria-Bericht), übernahm sofort die Position hinter der Tempomacherin und zog bis zum Ziel durch. In einer Zeit von 1:58,53 Minuten verwies sie ihre Landsfrauen Olivia Baker (1:58,83) und Nia Akins (1:59,32) auf die weiteren Plätze. Es war der wichtigste Sieg der Saison für die 26-Jährige, die seit Wochen in guter Verfassung ist und bei den US-Trials nur knapp einen Startplatz im bärenstarken US-800m-Team für die WM verpasst hat.
Gleich sechs Läuferinnen blieben bei diesem Wettkampf im Rahmen der 58. Auflage dieses traditionsreichen Meetings in Rovereto, einer Kleinstadt in der Provinz Trentino, in der einige der italienischen Topläufer trainieren, unter zwei Minuten. Hoffmann war die beste Europäerin noch vor WM-Finalistin Anita Horvat aus Slowenien und WM-Medaillengewinnerin Anna Wielgosz. Die große italienische Hoffnung im Rennen, Elena Bellò verließ den Wettkampf nach etwa 500 Metern, ihre Landsfrau Eloisa Coiro erzielte als Achte eine persönliche Bestleistung.
Eine Überraschung gab es im 800m-Lauf der Männer durch den ehemaligen WM-Vierten Kyle Langford, der mit einer persönlichen Bestleistung von 1:44,49 Minuten im letzten Abdruck noch seinen zweiten Saisonsieg in der World Athletics Continental Tour Silber nach jenem in Manchester feierte. Der 26-Jährige fing kurz vor Schluss noch den lange Zeit führenden Marokkaner Moad Zahafi ein, der als einziger das Tempo des Pacemakers Erik Sowinski mitgegangen ist (Zwischenzeit: 50,3 Sekunden). Zahafi hatte 200 Meter vor dem Ziel noch einen beträchtlichen Vorsprung, der bis eingangs der Zielgerade dahingeschmolzen war. Mit verbissenem Gesichtsausdruck hatte der Engländer das bessere Ende für sich.
Für Freude auf den Tribünen sorgte der italienische EM-Finalist und amtierende U23-Europameister Simone Barontini, der als Siebter in die letzte Kurve einbog und mit einem beherzten Schlussspurt fast noch den Kenianer Collins Kipruto von Platz drei verdrängt hätte. Was für den 23-Jährigen aber wichtiger war: Er blieb in 1:44,96 Minuten erstmals in seiner Karriere unter 1:45 Minuten und schob sich auf Platz acht der ewigen italienischen Bestenliste.
Einen schwierigen Auftritt hatte Lena Millonig (ULC Riverside Mödling) im 3.000m-Lauf der Frauen, dessen Besetzung für die Österreicherin auf deren Nicht-Spezialdistanz zu stark war, um mit dem Feld mitzuhalten. Die 24-Jährige finishte in einer Zeit von 9:26,19 Minuten und lag damit auf Position 15 nur einen Rang hinter Caster Semenya, die neuerlich mit ihren Leistungen nicht an alte Tage erinnern konnte. Millonig verpasste ihre persönliche Bestleistung auf dieser Distanz um einen Hauch. Dass sie diesen doch recht hochkarätigen Startplatz auf interessanter internationaler Bühne überhaupt bekommen hat, ist eine Bestätigung ihrer bisherigen Saisonleistungen.
An der Spitze führt lange Zeit die Kenianerin Selah Businei mit der Japanerin Nozomi Tanaka im Rücken, der Rest des Feldes war deutlich zurückgefallen. Eineinhalb Runden vor dem Ende übernahm die ehemalige Junioren-Weltmeisterin in dieser Disziplin das Kommando und siegte in einer Zeit von 8:41,93 Minuten. Es ist das herausragende Resultat in diesem Jahr für die japanische Meisterin und WM-Zwölften im 5.000m-Lauf. Nebenbei war sie in Eugene auch noch über 1.500m und 800m gestartet. Brenda Chebet schlüpfte kurz vor Schluss an ihrer Landsfrau vorbei und wurde in 8:44,03 Minuten Zweite. Wie Wilson im 800m-Lauf verpasste auch Tanaka im 3.000m-Lauf den Meetingrekord nur knapp. In Feld hinter den Top-Drei gab es reihenweise persönliche Bestleistungen.
Der im Trentino lebende Egide Ntakarutimana sorgte für die spannendsten Momente bei den Laufentscheidungen dieses Abends. Denn der aus Burundi stammende Läufer lag zwischenzeitlich bereits weit hinter dem führenden äthiopischen Duo Nibret Melak und Hailemariyam Amare zurück. Doch bis zum Glockenton der letzten Runde hatte er den Anschluss geschafft und dann folgte eine frenetische Schlussrunde, die ihn zum letztendlich klaren Sieg in einer Zeit von 13:08,43 Minuten brachte. Es ist die mit Abstand beste 5.000m-Leistung in seiner Karriere, mit der der 25-Jährige den zehn Jahre alten Meetingrekord von Hayle Ibrahimov, der ehemals für Aserbaidschan lief, verbesserte.
Amare, Spezialist für 3.000m-Hindernisläufe, wurde in einer persönlichen Bestleistung von 13:12,72 Minuten Zweiter. Bester Europäer war hinter dem Australier Morgan McDonald der Franzose Hugo Hay. Der Italiener Pietro Riva, EM-Fünfter im 10.000m-Lauf, wurde in persönlicher Bestleistung von 13:22,73 Minuten Siebter. Sein Landsmann und 10.000m-Europameister Yemaneberhan Crippa, der am Samstag noch einen Straßenlauf in Feltre gewonnen hatte, gab bei seinem Heimrennen kurz nach Rennhälfte auf. „Die Beine wollten nicht mehr“, wurde der EM-Dritte in dieser Disziplin auf der Website des italienischen Verbandes zitiert – den Applaus des Publikums genoss er trotzdem. Der Deutsche Sam Parsons und der Schweizer Jonas Raess komplettierten die Top-Ten.
800m-Lauf der Frauen
800m-Lauf der Männer
3.000m-Lauf der Frauen
5.000m-Lauf der Männer
* neue persönliche Bestleistung
** neue Saisonbestleistung
*** neuer Meetingrekord