40 Jahre alt ist Isaac Toroitich Kosgei mittlerweile, mit langsamen Beinen hat er nicht zu kämpfen. Nach 2:19:18 Stunden erreichte der in Linz lebende Kenianer beim gestrigen Drei-Länder-Marathon das Ziel und lief den schnellsten je auf österreichischem Boden. Die bisherige Bestzeit bei heimischen Marathonläufen war ihm 2018 beim ersten von zwei Staatsmeistertiteln in Salzburg gelungen (2:20:59), der Erfolg im Dreiländereck war zudem der erste Sieg für Kosgei bei einem Marathon in seiner Wahlheimat.
RunAustria-Tipp: Die Highlights des Drei-Länder-Marathon im ORF-Beitrag
ORF-Mediathek
Deutlich schneller als in Wien
Hinter dem überlegenen Sieger, der bei guten Bedingungen mit nebelverhangenem Himmel am Vormittag eine flotte Pace von Beginn an auf den Asphalt legte und die Zwischenzeit beim Halbmarathon in einer Zeit von 1:09:02 Stunden überquerte, folgten vier Schweizer Läufer ins Ziel. Raphael Josef (2:22:27) und Mathias Nüesch (2:22:55), die schon früh den Anschluss an Kosgei verloren hatten, begleiteten den ersten kenianischen Sieger in Bregenz seit 2014 zur Siegerehrung. Bester Österreicher war der neue Vorarlberger Landesmeister Patrick Spettel (ZSV Laufteam Wolfurt), der nach 2:37:09 Stunden das Ziel auf Rang sechs erreichte.
Isaac Kosgeis Halbmarathon-Splits: 1:09:00 / 1:10:18 Stunden *
* Nettozeiten laut Ergebnisliste
Isaac Kosgei hat erst vor drei Wochen den Vienna City Marathon bestritten und ist damals lange in der Führungsgruppe des Frauen-Marathons mitgelaufen. Erst zum Schluss musste er sein Tempo reduzieren, war als Gesamt-Elfter in einer Zeit von 2:25:16 Stunden aber noch deutlich schneller als Staatsmeister Martin Mistelbauer. Die Leistungsverbesserung um sechs Minuten nach der kurzen Regenerationsphase erstaunte auch deshalb, weil Kosgei in der Zwischenzeit einige Volksläufe bestritt und auch gewann. Im Interview mit dem ORF Vorarlberg erzählte der Linzer, dass er in diesem Jahr viel und hart trainiert hat und sehr glücklich über den Sieg in Bregenz ist.
Deutscher Dreifachsieg
Im Marathon der Frauen standen drei Deutsche auf dem Stockerl: Katharina Kaiser gewann in einer Zeit von 3:09:36 Stunden vor Janine Karahan (3:10:42) und Marianne Adler (3:14:25). Es war der erste deutsche Sieg beim Drei-Länder-Marathon seit Kathrin Müller im Jahr 2015. Beste Österreicherin war die bis Kilometer 37 führende und am Ende recht erschöpfte Monika Bayr auf Rang sechs. Sie erzielte eine Zeit von 3:17:00 Stunden, kurze Zeit später kam Veronika Mathis (im Wald läuft’s) über die Ziellinie und freute sich über den Vorarlberger Landesmeistertitel.
Etliche Schweizer Siege
Die Siege im Halbmarathon gingen an die Schweizer Fabian Benz (1:12:11) und Fabienne Vonlanthen (1:18:11), die amtierende Schweizer Meisterin in dieser Disziplin ist. „Es war wunderschön, die Zuschauer haben unglaublich gepuscht“, strahlte die Siegerin im ORF-Interview. Die ehemalige VCM-Siegerin Maja Neuenschwander, mittlerweile 41-jährig, belegte in einer Zeit von 1:20:06 Stunden den dritten Platz. Luca Hilbert (34:21) aus Österreich und Michèle Gantner (38:26) aus der Schweiz waren die Schnellsten im Viertelmarathon.
„Die Freude und die Emotionen, die wir von den Teilnehmern erfahren durften, sind jede Minute Aufwand wert“, freute sich OK-Chef Robert Küng über das gelungene Comeback des Drei-Länder-Marathons, der 2020 nicht stattfinden konnte. 3.415 Läuferinnen und Läufer waren bei den Hauptbewerben am Sonntag auf der Strecke, davon 727 auf der Marathon-Distanz. Am Samstag gingen in Bregenz die Nachwuchsbewerbe über die Bühne.
Ergebnisse Sparkasse Drei-Länder-Marathon
Männer
- Isaac Kosgei (KEN) 2:19:18 Stunden
- Raphael Josef (SUI) 2:22:27 Stunden
- Mathias Nüesch (SUI) 2:22:55 Stunden
- Benjamin Ueltschi (SUI) 2:23:56 Stunden
- Timo Amstutz (SUI) 2:27:40 Stunden
- Patrick Spettel (AUT) 2:37:09 Stunden
- Marco Trummer (SUI) 2:38:38 Stunden
- Holger Birkicht (GER) 2:38:44 Stunden
- Johannes Strobel (GER) 2:39:00 Stunden
- Fabian Wiederkehr (SUI) 2:39:04 Stunden
Frauen
- Katharina Kaiser (GER) 3:09:36 Stunden
- Janine Karajan (GER) 3:10:42 Stunden
- Marianne Adler (GER) 3:14:25 Stunden
- Janine Frei (SUI) 3:14:30 Stunden
- Raluca Apostol (ROM) 3:15:08 Stunden
- Monika Bayr (AUT) 3:17:00 Stunden
- Veronika Mathis (AUT) 3:17:34 Stunden
- Elge Cuizaite (LTU) 3:18:55 Stunden
- Daniela de Stefano (ITA) 3:19:56 Stunden
- Sanja Bökle (GER) 3:21:52 Stunden
Skinfit Halbmarathon
Männer
- Fabian Benz (SUI) 1:12:11 Stunden
- Simon Schönenberger (SUI) 1:12:50 Stunden
- Konstantin Häcker (GER) 1:13:19 Stunden
Frauen
- Fabienne Vonlanthen (SUI) 1:18:11 Stunden
- Tanja Eilinger (SUI) 1:19:09 Stunden
- Maja Neuenschwander (SUI) 1:20:06 Stunden
vkw Viertelmarathon
Männer
- Luca Hilbert (AUT) 34:21 Minuten
- Max Hammerle (AUT) 34:24 Minuten
- Stefan Hobert (GER) 34:32 Minuten
Frauen
- Michèle Gantner (SUI) 38:26 Minuten
- Lisa Redlinger (AUT) 39:05 Minuten
- Melanie Albrecht (GER) 41:30 Minuten
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