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Der Neuseeländer Jake Robertson hat beim Halbmarathon in Houston für eine Sensation gesorgt. Im Finale setzte er sich im Duell mit dem deutlich höher eingeschätzten Äthiopier Guye Adola durch und feierte einen ob der starken Besetzung des Rennens sehr wertvollen…
Bei für Houston außergewöhnlich optimalem Laufwetter startete das stark besetzte Elitefeld mit sechs Läufern mit Bestleistungen von unter einer Stunde in den frühen Morgenstunden ins Rennen. Der Erste, der Probleme mit dem Tempo bekam, war London-Marathon-Sieger Daniel Wanjiru, der am Ende nur 25. werden sollte. Insbesondere der Abschnitt zwischen Kilometer fünf und Kilometer zehn war mit einer Zeit von 14:08 Minuten flink. Dennoch blieb bis vor dem letzten Rennviertel eine große, zwölfköpfige Gruppe zusammen. Der Kenianer Alex Korio, der als Dritter des Kopenhagen Marathon im Herbst 2017 das Feld angeführt hatte, und in der zweiten Rennhälfte Guye Adola zeigten dabei am meisten Initiative an der Spitze. Doch als Jake Robertson plötzlich forcierte und neuerlich einen 14:08-Minuten-Abschnitt zwischen Kilometer 15 und Kilometer 20 hinknallte, hatten beide keine Chance. Korio fiel gleich zurück und belegte am Ende nur Rang acht, Adola konnte immerhin einigermaßen folgen. Doch dem Zweitplatzierten des letzten Berlin Marathon, als der Äthiopier beinahe Marathon-Star Eliud Kipchoge gefährdet hätte, gelang es nicht mehr, Robertson einzufangen. Der Neuseeländer hatte erst erst im letzten Augenblick entschieden, in Houston an den Start zu gehen und war anscheinend auf eigene Kosten nach Houston geflogen – eine wahrlich vortreffliche Entscheidung.
US-Mastersrekord für Lagat
Im rein äthiopischen Duell um Platz drei setzte sich Marathon-Olympia-Silbermedaillengewinner Feyisa Lilesa gegen seinen Landsmann Shura Kitata, heuer Sieger des Frankfurt Marathon, durch. Beide erzielten in 1:00:20 Stunden dieselbe Zeit. In einem wie erwartet breiten Feld gab es auch für die US-Amerikaner Grund zur Freude. Sam Chelanga lief eine persönliche Bestleistung von 1:00:37 Stunden und ist ab nun die Nummer vier der ewigen amerikanischen Bestenliste hinter Ryan Hall, Leonard Korir und Dathan Ritzenhein. Für eine WM-Teilnahme im Halbmarathon hat sich der 32-Jährige damit in eine gute Position gebracht. Der 43-jährige Bernard Lagat stellte seine weiterhin beeindruckende Leistungsfähigkeit zur Schau und verbesserte in einer Zeit von 1:02:00 Stunden den US-Mastersrekord im Halbmarathon von Meb Keflezighi um satte 62 Sekunden. Den Masters-Weltrekord von Haile Gebrselassie verpasste er um 46 Sekunden.
Dramatisches Finale im Marathon
Im Marathonlauf sah alles lange Zeit so aus, als könnte der junge Äthiopier Yitayal Atnafu einen Außenseitersieg feiern. Aus einer gepacten Spitzengruppe, die den Halbmarathon in einer Zeit von 1:03:46 Stunden passiert hatte, setzte sich der 23-Jährige nach zwei Dritteln der Distanz von seinen Kontrahenten ab und führte bis kurz vor Schluss als Solist. Bei Kilometer 35 hatte er 38 Sekunden Vorsprung auf Bazu Worku, bei Kilometer 40 waren es noch 23. Doch der Routinier hatte sich seine Kräfte besser eingeteilt und überholte seinen Landsmann. „Ich hatte einen Plan und wusste, dass ich gewinnen würde“, erklärte Worku nach seinem dritten Sieg in Houston nach 2013 und 2014. In einer Zeit von 2:08:30 Stunden erarbeitete er sich während der letzten Minuten noch einen Vorsprung von 37 Sekunden. Elisha Barno komplettierte das Podest, indem er ebenfalls unter 2:10 Stunden blieb. Lange Zeit lag auch der Eritreer Daniel Mesfun gut im Rennen, fiel jedoch nach gut 25 Kilometern zurück und warf kurz vor Schluss das Handtuch. Titelverteidiger Dominic Ondoro war bereits nach fünf Kilometern ausgestiegen.
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