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Beim ersten der beiden US-amerikanischen World Marathon Majors in diesem Herbst sind die Schweinwerfer auf zwei Lokalmatadoren gelenkt. Galen Rupp gibt bei den Männern sein Comeback, Jordan Hasay will bei den Frauen an ihre Leistung von 2017 anschließen, als sie…
Die Nachricht über die Sperre Salazars und damit das abrupte Ende der Zusammenarbeit mit ihrem Coach hat Hasay registriert, versucht es aber beiseite zu legen. „Aktuell konzentriere ich mich nur auf den Chicago Marathon. Danach werde ich mich hinsetzen, über alles nachdenken und Entscheidungen für die Zukunft treffen“, wird sie auf Runnersworld.com zitiert. Gesprochen hat sie mit Salazar seither nicht, in Chicago agiert sie nun ohne Coach, danach sei in Vorbereitung der Olympia-Trials im Februar in Atlanta wenig Zeit für wichtige personelle Entscheidungen.
Bezüglich der Verwendung unerlaubter Substanzen blockt Hasay natürlich alles ab. Sie habe nie eine Infusion bekommen und den mitangeklagten Dr. Brown habe sie noch nie gesehen. Sie könne aus ihren Erfahrungen generell nichts Negatives über Salazar sagen. Dennoch fällt es ihr schwer, im aktuellen Kontext den Fokus auf ihre sportlichen Ziele zu legen. Obwohl diese sehr ambitioniert sind und historische Dimensionen inkludieren. Hasay will in Chicago den US-amerikanischen Landesrekord von 2:19:36 Stunden (Deena Kastor, London 2006) verbessern, der 1:21 Minuten unterhalb ihrer Bestleistung liegt. Ein hohes sportliches Ziel, das Hasay auch auf dieser Ebene unter Zugzwang bringt.
Dabei hätte sie ohnehin andere Sorgen als die Anschuldigungen gegen Salazar, denn nachdem sie nach einer einmonatigen Pause nach dem Boston Marathon, bei dem sie Rang drei belegte, wieder ins Training eingestiegen ist, lief wenig nach Wunsch. Insbesondere das ausgedehnte Höhentrainingslager in Utah brachte frustrierende Ergebnisse, der Testwettkampf beim Philadelphia Halbmarathon in einer Zeit von 1:12:35 Stunden war ernüchternd. Viel Zeit hat die 28-Jährige seit einiger Zeit in Experimente mit ihrem Schuh auf einem eigens konzipierten Laufband in Oregon investiert, um ihren häufigen Problemen mit dem linken Fuß durch eine Innenneigung beim Laufen Herr zu werden. Im Gegensatz zum Wettkampfjahr 2018 hat sie dadurch Verletzungen vermieden, der Marathon am Sonntag wird aufklären, wie gut die finale Trainingsphase gelungen ist.
Das Elitefeld der Frauen beim Chicago Marathon 2019 ist auf dem Papier, besonders in der Breite des Spitzenbereichs, eines der schwächsten in der Geschichte der World Marathon Majors. Neben Kosgei und Hasay haben nur noch die Siegerin des Paris Marathon 2018, Betsy Saina aus Kenia und die Mexikanerin Madai Perez, die aber längst nicht mehr in der Verfassung ist, solche Zeiten zu laufen, eine Bestleistung von unter 2:23 Stunden. Unter 2:26 sind die Äthiopierin Ababel Yeshaneh, die bei ihrem Marathon-Debüt in Tokio Sechste war und von der aufgrund ihrer hervorragenden Halbmarathon-Bestleistung von 1:05:46 Stunden Einiges zu erwarten ist, die 40-jährige Australierin Lisa Weightman, die im Sommer an der Sunshine Coast eine persönliche Bestleistung im Halbmarathon aufgestellt hat (1:08:48) und vor zwei Jahren Sechste in Chicago war, und die US-Amerikanerin Laura Thweatt gelaufen. Ihnen allen bieten die Voraussetzungen eine historische Chance auf ein Top-Resultat bei einem der schnellsten Marathons der Welt. Der Veranstalter hofft sogar, erstmals seit 25 Jahren drei US-Amerikanerinnen in den Top-Fünf des Endresultats begrüßen zu dürfen.
Dieser Ambition hat das verletzungsbedingte Aus von Amy Cragg, die ihren ersten Marathon seit eineinhalb Jahren laufen wollte, einen Dämpfer versetzt. Die Siegerin der US-Olympia-Trials 2016 und folglich Olympia-Teilnehmerin von Rio fühlt sich nach diversen Verletzungen noch nicht fit genug für ein Antreten. Damit verpasst die 35-Jährige den Chicago Marathon zum zweiten Mal hintereinander verletzungsbedingt. Zu den weiteren US-Amerikanerinnen, die auf ein gutes Resultat hoffen dürfen, gehören Laura Thweatt, Sechste des London Marathon 2017, Emma Bates, US-Marathon-Meisterin 2018, die amtierende US-Halbmarathon-Meisterin Stephanie Bruce, Lokalmatadorin Lindsay Flanagan, Neunte des Boston Marathon 2019 und Taylor Ward, die in Chicago in den letzten beiden Jahren jeweils in den Top-Ten gelandet ist.
Aus dem internationalen Feld darf die erfahrene Irin Fionnuala McCormack in ihrem fünften Marathon auf ihre erste Zeit unter 2:30 Stunden hoffen. Sie ist neben der Deutschen Anke Esser, die erstmals unter 2:40 Stunden bleiben will, die einzige europäische Eliteläuferin im Chicago-Feld, dass offenbar sehr unter dem zwei Wochen zuvor stattfindenden WM-Marathon leidet.
65 Österreicherinnen und Österreicher – und damit so viele wie noch nie – sind für den Chicago Marathon 2019 angemeldet. Die teilnahmestärksten Nationen sind hinter den USA die Mexikaner und Briten. Im vergangenen Jahr beteiligten sich 11.000 Läuferinnen und Läufer aus dem Rekordfeld von 44.610 Finishern an Charity-Projekten, wodurch ein neuer Charity-Veranstaltungsrekord von 22,7 Millionen US-Dollar (das entspricht rund 20,7 Millionen Euro) erzielt wurde.
Bank of America Chicago Marathon