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Bei idealen Bedingungen pulverisierte der Olympia-Silbermedaillengewinner im 1.500m-Lauf, Josh Kerr, den Streckenrekord bei der Fifth Avenue Mile in New York, der vielleicht berühmtesten Straßenmeile der Welt.
Viel Zählbares hatte Josh Kerr nicht vorzuweisen, als er in New York aus dem Flieger aus Zürich stieg. Der kurze Abstecher nach Europa zur Wiederauflage mit allen wichtigen Konkurrenten der Olympia-Entscheidung im 1.500m-Lauf brachte nicht die erhoffte Ausbeute: Der Schotte konnte nicht wie gewohnt in der Schlussrunde seine Stärke ausspielen und erreichte mit den vier Punkten des fünften Platzes nicht einmal die sportliche Qualifikation für das Diamond-League-Finale am kommenden Wochenende in Brüssel (siehe RunUp.eu-Bericht). Sein Antritt bei der Fifth Avenue Mile am Sonntag demonstrierte allerdings eindrucksvoll, dass das Resultat in der Schweiz eher der Tages- nicht der generellen Form zu Lasten ging.
Bereits zum 43. Mal wurde die Straßenmeile auf der Fifth Avenue ausgetragen. Das Rennen beginnt an der Kreuzung mit der 80th Street und endet an der Kreuzung mit der 60th Street. Da nur in eine Richtung gelaufen wird und die Strecke auch noch abschüssig ist, zählen die bei diesem Rennen erzielten Zeiten nicht für offizielle Rekordleisten. 8.809 Laufbegeisterte finishten die Fifth Avenue Mile 2024, davon war fast jede zweite eine Läuferin.
Auf der Fifth Avenue mitten in Manhattan glänzte der 25-Jährige. Er gewann das Rennen in einer Zeit von 3:44,3 Minuten, 3,6 Sekunden schneller als bei seinem Vorjahressieg. Profitabel wirkte sich dabei der Rückenwind aus, Kerr bestritt das Rennen im Alleingang von der Spitze und schüttelte seinen letzten Kontrahenten Hobbs Kessler, der bis auf Rang neun zurückfiel, rechtzeitig vor dem Finale ab. Damit gelang endlich die Verbesserung des Streckenrekords des US-Amerikaners Sydney Maree, der bei der Erstaustragung im fernen Jahr 1981 eine Zeit von 3:47,52 Stunden in den Geschichtsbüchern verewigt hat.
Kerr sagte in Interviews nach dem Rennen, dass ihm voll bewusst war, wie herausragend günstig die Wetterbedingungen mit heiterem Himmel und helfendem Rückenwind waren. Wie gut die Leistung Kerrs trotzdem ist, zeigt der nicht ganz faire Vergleich mit der Weltbestenliste. Elliot Giles lief eine Woche zuvor in Düsseldorf einen neuen Weltrekord in 3:51,3 Minuten (siehe RunUp.eu-Bericht). Doch die Leistungen in New York sind nicht tauglich für die offiziellen Rekordlisten (siehe Infokasten oberhalb). Daher zählt Robert Farkens Leistung von 3:51,9 Minuten auf Rang fünf auf nicht als deutscher Rekord. Hinter Kerr belegten der 800m-Spezialist Josh Hoey aus den USA (3:48,9) und der Kenianer Amon Kemboi (3:49,3) die weiteren Stockerlplätze.
Seit der Pandemie bedingten Absage im Jahr 2020 war die Fifth Avenue Mile eine Domäne der schottischen Topleute. In nun mehr vier Austragungen seither gingen sieben der acht Siege an den nördlichen Teil des Vereinigten Königreichs: Jake Wightman, Josh Kerr und Jemma Reekie gewannen je doppelt, Laura Muir 2022.
Karissa Schweizer aus den USA ist nun die erste US-amerikanische Siegerin seit dem Ende der sieben Jahre dauernden Siegesserie von Jennifer Simpson im Jahr 2019 und stellte gleich den Streckenrekord von Muir ein: 4:14,8 Minuten. Die 28-Jährige, die erstmals an diesem Rennen teilnahm, hatte gut drei bzw. gut vier Sekunden Vorsprung auf die Kenianerinnen Dorcas Eoi und Susan Ejore.
Die ehemalige Weltmeisterin im 3.000m-Hindernislauf, Emma Coburn gab ihr Comeback nach ihrem Knöchelbruch im Frühling und finishte das Rennen auf Position 19.
🇨🇿 Erstmals hat Dominik Stadlmann (KUS ÖBV Pro Team) im 10km-Straßenlauf eine Zeit unter 30 Minuten geschafft. Der 29-Jährige lief beim Birell 10K Race am Samstagabend in Prag auf Platz 15 ins Ziel. Die Siege gingen bei hohen Temperaturen an die Kenianer Dennis Kitiyo (27:17) und Diana Chepkorir (30:12).
Im Vorprogramm fand ein fünf Kilometer langer Frauenlauf mit 2.200 angemeldeten Teilnehmerinnen statt.
🇨🇭 Mit neuem Veranstaltungsnamen und neuer Streckenführung lockte der Sarnersee Lauf (früher Switzerland Marathon light) rund 3.800 Laufbegeisterte an. Die Halbmarathon-Siege gingen an die Lokalmatadoren Marco Fasel (1:11:32) und Sereina Scherzinger (1:15:47).
🇩🇪 Tempomacher Hendrik Pfeiffer und Nils Voigt waren die „local heroes“ beim 22. Volksbank Münster Marathon. Doch bei recht hohen Temperaturen am Sonntagvormittag geriet der anvisierte Streckenrekord außer Reichweite. Collins Kipsang aus Kenia gewann in einer Zeit von 2:10:52 Stunden. Bei den Frauen siegte seine Landsfrau Rebecah Cherop in 2:32:25 Stunden, die ehemalige Salzburg-Marathon-Siegerin Dorin Murkomen wurde Dritte.
2.241 Marathonläufer*innen kamen in die Wertung, außerdem beteiligten sich fast 1.500 Staffeln am Event. Hendriks Ehefrau Esther Pfeiffer gewann den 28km-Lauf in einer Zeit von 1:37:56 Stunden.
Autor: Thomas Kofler
Bild: Pixabay