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Joshua Cheptegei: Debütant und Topfavorit

Er ist der Topstar der internationalen Leichtathletik im Jahr 2020. Unwiderruflich! Bereits jetzt, vor Start der Halbmarathon-WM. In einem Jahr, in dem Olympische Spiele verlegt, der internationale Wettkampfkalender inklusive der Diamond League enorm verkürzt und die großen Marathonläufe praktisch allesamt…

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Er ist der Topstar der internationalen Leichtathletik im Jahr 2020. Unwiderruflich! Bereits jetzt, vor Start der Halbmarathon-WM. In einem Jahr, in dem Olympische Spiele verlegt, der internationale Wettkampfkalender inklusive der Diamond League enorm verkürzt und die großen Marathonläufe praktisch allesamt abgesagt wurden, stechen seine Leistungen deutlich heraus: Joshua Cheptegei führte die Laufwelt sowohl im 5.000m-Lauf in Monaco als auch im 10.000m-Lauf in Valencia (siehe RunAustria-Bericht) in neue Spähren: Weltrekord in 12:35,36 Minuten, Weltrekord in 26:11,00 Stunden. Letzterer ist der perfekte Aufgalopp für die Halbmarathon-Weltmeisterschaften, wo der 24-Jährige seine Premiere über diese Distanz gibt. Zwei Fragen bleiben: Erstens, ist er imstande zehn Tage nach dieser enormen Leistung in Valencia noch einmal an seine Leistungsgrenze zu gehen? Dann dürfte er trotz seiner fehlenden Halbmarathon-Erfahrung der Favorit sein, zumal er über die nächstkürzere Distanz, dem 15km-Straßenlauf die Weltbestleistung hält. Zweitens, wie realistisch sind die vehementen und selbstbewussten Ankündigungen des kenianischen Teams, Cheptegei in Gdynia zu besiegen?
 
 
Der RunAustria-Bericht über die heimischen WM-Teilnehmer: ÖLV-Trio mit Vorfreude auf Halbmarathon-WM
Die RunAustria-Vorschau auf das Frauen-Rennen: Ein historisches Starterfeld – auch ohne Sifan Hassan
 
 

© Getty Images for IAAF / Andy Lyons
 

Ein Helden-Epos in Produktion

Cheptegei ist längst Volksheld in seinem Heimatland Uganda, eine Straße in Kampala soll baldmöglichst nach ihm benannt werden. Der WM-Titel am Samstag könnte eine unfassbare Serie des Triumphs fortsetzen: WM-Gold im Crosslauf, WM-Gold im 10.000m-Lauf (jeweils 2019), dazu die beiden Weltrekorde. Das alles in Kombination gab es noch nie, nicht einmal das skizzierte Gold-Triple innerhalb eines Zyklus’. Cheptegei bringt nicht nur Klasse, er bringt auch die filmreife Geschichte eines Helden mit. Der kolossale Einbruch und das daraus folgende Scheitern vor heimischen Publikum bei der Crosslauf-WM 2017 in Kampala ist unvergessen. Mindestens genau so bedeutend aber, wie erstarkt er aus dieser brachialen Niederlage hervorging. Sie ist der Ausgangspunkt für all die eindrucksvollen Erfolge, die ihn scheinbar zum Unschlagbaren machen.

Poker um die Favoritenrolle

Druck will der 24-Jährige keinen aufkommen lassen und schiebt die Favoritenrolle von sich. „Für mich war es das Wichtigste, die Bahnsaison bestmöglich zu beenden. Hier bin ich Debütant und kann ohne Druck auftreten“, sagte er kenianischen Journalisten und schob damit den kenianischen Athleten den Ball zu. Sein Trainer Andy Ruiter sieht das auf Let’sRun.com gänzlich anders: „Auch wenn Joshua nicht die perfekte, spezifische Halbmarathon-Vorbereitung hatte, kann er gewinnen.“
Mit seinen jüngsten Erfolgen hat auch die kaum verflachte Diskussion rund um die Wunderschuhe aus dem Hause Nike ein neues, dynamisches Kapitel erfahren. Cheptegei bewegte sich in der Wettkampfsaison – übrigens genauso wie Letesenbet Gidey bei ihrem 5.000m-Weltrekord – im neuen Nike ZoomX Dragonfly, eine Evolution des Alphafly, den Eliud Kipchoge rund um die INEOS 1:59 Challenge und Brigid Kosgei mit ihrem Marathon-Weltrekord optimal promoteten. Der Ugander wird in Gdynia wohl die Straßenlaufvariante des Dragonfly unter seinen Füßen haben und damit eine gute Unterstützung von der technologischen Seite wissen. Denn Cheptegeis bisherige Leistungen 2020 lassen nicht zwingend vermuten, dass dieses brandneue Modell bremst.
 
 
RunAustria-Tipp: Die Halbmarathon-WM wird am Samstag, 17. Oktober im offiziellen Livestream von World Athletics (Youtube und Facebook) übertragen. Der Startschuss für das Männer-Rennen mit Timon Theuer und Christian Steinhammer fällt um 12:30 Uhr.
 
 

Dank Cheptegei und Kiplimo: Ugandas Team so stark wie nie

Einer der größten Kontrahenten Cheptegeis kommt aus dem eigenen Lager. Auch Jacob Kiplimo, zarte 19 Jahre alt, hat nach einer starken Bahnsaison Anspruch auf Edelmetall, so wie 2019 im Crosslauf, als er in Aarhus hinter Cheptegei Silber gewann. Kiplimo ist bereits einen Halbmarathon gelaufen, 2019 in der Höhe Kampalas in beachtlichen 1:01:53 Stunden. In diesem Kontext zu nennen ist, dass Uganda noch nie eine Einzelmedaille bei Halbmarathon-Weltmeisterschaften gewonnen hat – Wilson Busineis vierter Platz im Jahr 2006 war das bisherige Highlight. Gemeinsam mit dem jungen Moses Kibet, Stephen Kissa und Victor Kiplangat ist die zweite Team-Medaille nach 2004 Mindestpflicht!
 

Kenias Team ohne seinen Star

Der große Abwesende in Gdynia ist der dreifache Halbmarathon-Weltmeister und Weltrekordhalter Geoffrey Kamworor, womit auch die große Revanche des kenianischen Stars gegen die jungen Ugander nach Kamworors Entthronung bei der Crosslauf-WM 2019 ausfällt. Aus sportlicher Sicht jedenfalls jammerschade, denn dieses Matchup hatte enormes Potenzial. Kamworor, prominentester Team- und Trainingskollege von Eliud Kipchoge, wurde Ende Juni bei einem Trainingslauf von einem Motorrad angefahren und verletzt. Ihm lief die Zeit davon, sich vernünftig auf sein großes Saisonziel vorzubereiten und sich in Topform zu bringen. Daher schwenkte er frühzeitig die weiße Flagge und übertrug die Verpflichtung Erfolg zu feiern, die in Kenia bei jeglichen Weltmeisterschaften im Laufsport immer zu spüren ist, anderen. Vor allem Kibiwott Kandie, der auf der Läufer-Plattform „Let’sRun.com“ als „The Next Great Kenyan“ angeteasert wird.
 

Kampfansage

Vielleicht ist in diesem hohen Erwartungsanspruch in der Heimat der ausgesprochene Optimismus des kenianischen Teams im Vorfeld begründet. Ganz in der Außenseiterrolle steckt das kenianische Team in Gdynia tatsächlich weder in der Einzel- noch in der Teamwertung, denn die großen Namen fehlen nur vermeintlich. In der Einzelwertung sollte Kandie der einzige sein, der um WM-Gold mitlaufen kann. Das hat er im Laufe der Saison zweimal bewiesen: erstens mit einer persönlichen Bestleistung von 58:58 Minuten im Februar beim RAK Halbmarathon, zweitens mit einer neuerlichen persönlichen Bestleistung nach der Coronapause in Prag: 58:38 Minuten. „Ich bin bereit, um in die großen Fußstapfen von Geoffrey Kamworor zu steigen“, kündigt er gegenüber der kenianischen Tageszeitung „Daily Nation“ selbstsicher an und wies darauf hin, dass er sehr gut trainiert habe. Mit persönlichen Bestleistungen knapp über 59 Minuten komplettieren Benard Kimeli, Benard Ngeno, der in seinen letzten neun Rennen im Halbmarathon immer unter die Top-Drei kam, und Leonard Barsoton, letzter Verbleibender aus dem 2018er-Aufgebot, ein starkes Team. „Ich verspüre keinen Druck, weil ich eine gute und sorgenfreie Vorbereitung genossen habe. Ich gehe ins Rennen, um eine Medaille gewinnen“, so der 26-Jährige gegenüber der „Daily Nation“. Die Kampfansage an Cheptegei: „Einer aus unserem Team wird gewinnen!“ Und der ehemalige Marathon-Weltrekordhalter Patrick Makau, in der Verantwortung des Nationaltrainers, sieht das Duo Kandie und Barsoton gar als gleichwertig mit Kamworor an. Eine auf die beiden abgestimmte Teamtaktik scheint möglich. „Das Team ist so stark, es wird liefern!“, fügte Makau an.
 

Äthiopien setzt auf Marathon-Spezialisten

Titelverteidiger in der Nationenwertung ist das äthiopische Team, das von Marathon-Spezialisten mit großartigen Fähigkeiten über die halbe Distanz angeführt wird: Birhanu Legese, Guye Adola, der 2017 in Berlin beinahe Eliud Kipchoge im Marathon besiegt hätte, und Leul Gebresilase, die allesamt herzeigenswerte persönliche Bestleistungen aufweisen können. Das Team wird komplettiert vom jungen Amdework Walelegn und dem überraschenden Trial-Sieger Hailemaryam Kiros. Ein Kandidat auf eine Medaille ist auch Asienrekordhalter Abraham Cheroben, der ein starkes Team aus dem Bahrain anführt. Der Südafrikaner Stephen Mokoka steuert bei seiner siebten WM-Teilnahme in dieser Disziplin seinen vierten Top-Ten-Platz an, bei der WM im Marathon wurde er 2019 glänzender Fünfter. Großer Abwesender ist neben den Nationalteams aus Japan und den USA auch jenes aus Eritrea, das abgesehen von 2018 seit 2005 immer eine Medaille in der Nationenwertung gewonnen hat. Aron Kifle war in Valencia Bronzemedaillengewinner in der Einzelwertung.
 

Fragezeichen hinter Wanders

Das stärkste Team aus Europa kommt voraussichtlich aus der Türkei, angeführt von Marathon-Europarekordhalter Kaan Kigen Özbilen. Europarekordhalter im Halbmarathon ist Julien Wanders und der hat sich wie üblich im kenianischen Iten vorbereitet. Im Sommer zeigte sich der Westschweizer bei diversen Wettkampfauftritten weit weg von seiner Topform, aber zwei Jahre nach seinem starken achten Platz steht wieder seine Spezialdistanz an – im Gegensatz zu den Bahnrennen im Sommer. Wanders ist einer von 15 Teilnehmern mit Bestleistungen unter einer Stunde. Der zweite Schweizer im Rennen ist Tadesse Abraham, der vor einem Jahr beim WM-Marathon in Doha unter die Top-Ten lief und im Halbmarathon 2016 Europameister wurde. Das fünfköpfige deutsche Team wird von Amanal Petros angeführt, der eine neue persönliche Bestleistung und Unterbieten der Marke von 1:02 Stunden als klare Zielsetzung offensiv ausgegeben hat. Zu den prominentesten europäischen Teilnehmern gehören der belgische Marathon-Europameister Koen Naert, der sich nicht 100% in Topform sieht, und der Italiener Eyob Faniel, der sich vor Corona in Traumform befand und auch gut aus der Pause kam. Ein kurzzeitiges Gerücht, Trainervater Gjert dachte über einen Halbmarathon-Start seines Starschützlings Jakob Ingebrigtsen nach, erwies sich als wenig fruchtbar. Das schwedische Team beinhaltet mit dem 43-jährigen Abdhanom Abraha (erste WM-Teilnahme als Schwede) und dem 19-jährigen, mit beachtenswertem Talent ausgestatteten Emil Millan de la Oliva sowohl den ältesten als auch jüngsten Teilnehmer im Feld.
 

ÖLV-Duo mit individuellen Zielsetzungen

Die rot-weiß-roten Farben werden in Gdynia vom Duo Timon Theuer (DSG Wien) und Christian Steinhammer (ULC Riverside Mödling) vertreten (siehe RunAustria-Bericht über die heimischen WM-Teilnehmer). Für beide geht es um eine möglichst gute Positionierung im Feld, beide legen den Fokus auf eine Leistung im Dunstkreis ihrer persönlichen Bestwerte. Durch die verletzungsbedingte Absage von Lemawork Ketema (SVS Leichtathletik) ist eine Teilnahme an der Nationenwertung nicht zustande gekommen.
 
 
Der RunAustria-Bericht über die heimischen WM-Teilnehmer: ÖLV-Trio mit Vorfreude auf Halbmarathon-WM
Die RunAustria-Vorschau auf das Frauen-Rennen: Ein historisches Starterfeld – auch ohne Sifan Hassan
 
 
Halbmarathon-Weltmeisterschaften 2020 in Gdynia
World Athletics

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