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Julia Mayer vollbringt die Sensation: Olympia-Limit!

Mit einer phänomenalen Leistung beim Valencia Marathon hat sich Julia Mayer (DSG Wien) als viertes Teammitglied der ÖLV-Nationalmannschaft für die Olympischen Spiele 2024 in Paris qualifiziert. In einer spannenden Aufholjagd gegen die Zeitmessung gelang ihr eine fantastische Verbesserung ihres ÖLV-Rekords um vier Minuten auf eine Zeit von 2:26:43 Stunden. Sieben Sekunden schneller als die hohen Qualifikationsanforderungen für Paris.
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Es brauchte ein Telefonat mit ihrem Trainer Vincent Vermeulen am Sonntagnachmittag, als sich Endorphine und Stoffwechselprodukte der Anstrengung langsam wieder zu ordnen begannen und die Aufregung greifbarer machten, um einen ersten Schritt dahin zu machen, das Geschehene und Geleistete zu realisieren. Mit einer Zeit von 2:26:43 Stunden gelang Julia Mayer (DSG Wien) das Olympia-Limit – und damit, metaphorisch, der Sprung über eine Hürde. „Es war einfach nur überwältigend, als ich die letzten Meter zur Ziellinie gelaufen bin und die Uhr gesehen habe. Mir ist die historische Dimension dieser Leistung bewusst: Es ist nur ein elitärer Kreis, der sich für den Olympischen Marathon qualifizieren kann und ich gehöre jetzt dazu! Ein einziger Traum, insbesondere wenn man bedenkt, dass ich in meinem ersten Marathon-Jahr bin.“

Der RunAustria-Bericht über das Frauenrennen

Worknesh Degefa gelingt Traumcomeback
Der RunAustria-Bericht über das Männerrennen

Glanzleistung von Sisay Lemma

Zehn Kilometer zum Schwung holen

Die 30-Jährige gab wenige Stunden nach dem Erfolg im Gespräch mit RunAustria offen zu, selbst nicht an die Möglichkeit geglaubt zu haben, beim Valencia Marathon unter 2:26:50 Stunden laufen zu können und eröffnete Einblicke in ihr Umfeld. Nur ihr Trainer und ihr Lebenspartner Richard Schmied hätten sie mit ihrem Glauben an eine derartig großartige Leistung beeinflusst. „Offensichtlich glaubt mein Team mehr an mich als ich selbst“, lachte sie. Den Optimismus ihres Trainers, dem die Trainingsleistungen der letzten Wochen und Monate zugrunde lagen, teilte die Athletin zwar, in der renntaktischen Umsetzung setzte sie sich mit ihrem Vorhaben aber durch und startete nicht mit der großen Gruppe, die auf das Olympia-Limit anlief. Sie orientierte sich stattdessen in der aufgrund der vielen Tausend Teilnehmer hektischen Anfangsphase an ein Angangstempo, das an den Vienna City Marathon erinnerte. „Die ersten zehn gleichmäßigen Kilometer waren wichtig für mich. Ich bin der Typ, der gut ins Rennen kommen muss. Gleich Vollgas losjagen, das funktioniert nicht so gut“, schilderte sie. „Ab Kilometer elf hat es zu rollen begonnen. Und schon bei Kilometer 15 hatte ich das Gefühl, dass das Olympia-Limit in Reichweite wäre. Das Laufen hat sich super angefühlt, und der Gedanke an Olympia und daran, dass ich mehrere Minuten schneller laufen kann als jede österreichische Marathonläuferin je zuvor, haben mich unglaublich gepuscht. Zweitens habe ich besonders die letzten eineinhalb Monate super trainiert, das hat mir auch Selbstbewusstsein gegeben. Und natürlich die optimalen Bedingungen!“

Julia Mayers Halbmarathon-Splits: 1:13:53 / 1:12:48 Stunden
Julia Mayers 5km-Teilzeiten: 17:41 / 17:30 / 17:26 / 17:25 / 17:32 / 17:19 / 17:27 / 17:07 / 7:14 (2,195 km) Minuten
© SIP / Johannes Langer

„Nur so weiterlaufen“

Die Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:13:53 Stunden stärkte ultimativ das Bewusstsein, dass die Marke von 2:26:50 Stunden zur realisierbaren werden würde. Bereits davor erreichte Mayer einen der Tempomacher, dessen Aufgabengebiet die Unterstützung des Olympia-Limits vorsah, ein. „Von da an dachte ich: Keinen einzigen Meter mehr gegen den leichten Wind, einfach nur ihm nachlaufen!“ Das und die Tatsache, dass sie immer mehr Läuferinnen und Läufer, auch prominente wie Rabea Schöneborn, überholte, erweckte in ihr das Gefühl, immer schneller zu werden. Und das war in der zweiten Hälfte auch faktisch so, insbesondere auf den letzten zehn Kilometern, wo die Aufholjagd im Vergleich zur virtuell-linearen Laufzeit Richtung 2:26:50 Stunden letztlich erfolgreich gelang – letztlich dank der schnellsten Kilometersplits ihres Rennens in der ultimativen Rennphase. „Bei Kilometer 30 waren meine Beine nicht müde. Bei Kilometer 35 immer noch nicht nicht. Dann haben wir Marta Galimany (bis gestern spanische Rekordhalterin, Anm. d. Red.) eingeholt. Der Tempomacher hat sie ermuntert, sie müsse ,nur’ mitlaufen. Sie konnte nicht. Das hat mir auch gezeigt, wie gut es läuft. Bei Kilometer 40 sagte mir der Tempomacher, ich müsste nur so weiterlaufen, dann klappt’s mit dem Limit“, erzählte sie aus dem Rennen. Er behielt recht.

Die ÖLV-Bestenliste im Marathon

  • Julia Mayer – 2:26:43 Stunden (Valencia Marathon 2023)
  • Andrea Mayr – 2:30:43 Stunden (Vienna City Marathon 2009)
  • Eva Wutti – 2:30:43 Stunden (Österreichische Meisterschaften 2020)
  • Eva-Maria Gradwohl – 2:30:51 Stunden (Linz Marathon 2008)
  • Susanne Pumper – 2:32:21 Stunden (Vienna City Marathon 2006)
  • Dagmar Rabensteiner – 2:34:35 Stunden (Berlin Marathon 2003)
  • Carina Lilge-Leutner – 2:37:09 Stunden (Chicago Marathon 1986)
  • Cornelia Stöckl-Moser – 2:39:15 Stunden (Rotterdam Marathon 2018)
  • Henrietta Fina – 2:39:22 Stunden (Osaka Marathon 1983)
  • Anna Haderer – 2:39:22 (Klagenfurt 1996)

Kollektives Glück

Es folgten Momente der puren Freude. Laura Hottenrott, selbst von ihrer Leistung in 2:24:32 Stunden überwältigt, fiel ihr im Zielareal um den Hals. „Sie war ungläubig und sagte mir, es wäre unerklärlich welch gute Beine sie hatte. Ich sagte ihr ungläubig, ich könne auch nicht erklären, wie gut meine Beine heute waren. Wir waren beide überglücklich. Bei der Dopingkontrolle nachher saßen sicher 50 Athletinnen und Athleten, alle bester Stimmung.“

Es folgten aber auch Gefühle der Belohnung. „Jetzt weiß ich genau, warum mein Trainer ein so hartes Training angeschlagen hat. Ich habe noch nie so gelitten wie die letzten drei Monate. Aber Training muss weh tun, damit die 42 Wettkampfkilometer sich dann leichter anfühlen“, bedankte sich Mayer bei Vermeulen. Die beiden Testwettkämpfe, beide direkt aus harten Trainingswochen, hätten schon klare Indizien geliefert, wie gut die Wettkampfform sein würde.

Ein Traum unter Olympischen Ringen

Seit Jahren waren Kalkulationen mit Weltranglistenpunkten Teil der Karriere von Julia Mayer. Auf diese Weise gelang die Qualifikation für den letztlich nicht berauschenden 10.000m-Lauf bei den Europameisterschaften 2022 in München und die WM-Qualifikation für den Marathon in Budapest im Sommer, bei dem Mayer ihre Klasse nicht ganz bis zum Ziel auf die Straße bekommen hat (siehe RunAustria-Bericht). Trotzdem waren diese beiden Auftritte gemeinsam mit ihrem dramatischen und emotionalen Lauf zum ÖLV-Rekord beim Vienna City Marathon im Frühling wichtige Etappen hin zum Realisieren des Olympischen Traums.

Nun erfolgt das Umdenken: Weltranglistenpunkte sind unbedeutend, die Direktqualifikation ist geschafft, der Startplatz beim Olympischen Marathon am 11. August 2024, der am Schlusstag der Spiele vom Stadtzentrum der französischen Hauptstadt hinaus nach Versailles führt und wieder retour, gesichert. Eine Erleichterung: „Als Leistungssportlerin sind alle Verträge leistungsgebunden. Damit fällt ein enormer Druck jetzt ab. Außerdem kann ich entspannt rebooten und absolut zielgerichtet mein großes Ziel für 2024 vorbereiten.“ Nach einigen wohlverdienten Tagen des Genießens.

Valencia Marathon Trinidad Alfonso

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