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Kamworor entthront – absoluter Triumph Ugandas

Der 30. März 2019 wird auf alle Ewigkeiten ein bedeutender Eintrag in die Sportgeschichte des ostafrikanischen Landes Uganda bleiben. Erstmals in der Geschichte von Crosslauf-Weltmeisterschaften, die im dänischen Aarhus eine denkwürdige 43. Auflage erlebten, stellt der westliche Nachbar der großen…

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Der 30. März 2019 wird auf alle Ewigkeiten ein bedeutender Eintrag in die Sportgeschichte des ostafrikanischen Landes Uganda bleiben. Erstmals in der Geschichte von Crosslauf-Weltmeisterschaften, die im dänischen Aarhus eine denkwürdige 43. Auflage erlebten, stellt der westliche Nachbar der großen Laufnation Kenia den Crosslauf-Weltmeister. Joshua Cheptegei und Jacob Kiplimo, zwei junge Läufer, die die mittelfristige Zukunft des Laufsports mitgestalten könnten, schafften bei besten Laufbedingungen etwas, was seit Jahren keinem gelungen ist. Geoffrey Kamworor bei großen Titelkämpfen außerhalb des Stadions zu besiegen. Der Doppelsieg Cheptegeis und Kiplimos war der Grundstein eines klaren Triumphs in der Nationenwertung, der am Ende hochverdient ausfiel. Uganda hatte das Männer-Rennen über die Distanz von 10.240 Metern dominiert.
 

© IAAF / Jiro Mochizuki
In zwei Jahren vom gescheiterten zum gefeierten Held

Für Joshua Cheptegei war der Triumph von Aarhus 2019 die späte Genugtuung. Vor zwei Jahren „starb“ der damals 20-Jährige vor heimischem Publikum in Kampala den Heldentod, als er den großen Geoffrey Kamworor in seiner jugendlichen Leichtsinnigkeit übertrieben forsch attackierte und in einer klaren Führungsposition während der letzten Runde komplett einbrach. Zwei Jahre später, mittlerweile als WM-Silbermediallengewinner über 10.000m von London merklich gereift, wählte der neue Volksheld der Ugander eine konträre Taktik. Er ließ seinen Rivalen vier Runden lang die Bühne und setzte auf dem letzten der fünf Umläufe seiner Leistung die Krone auf. Kurz nach der Glocke schloss Cheptegei einen dreisekündigen Rückstand auf seinen Landsmann Jacob Kiplimo und übernahm erstmals in diesem Rennen die Führung. Die Tempoverschärfung seines größten Rivalen konnte der zweifache Titelverteidiger Geoffrey Kamworor nicht beantworten. Bereits vor dem letzten, brachialen Anstieg hinauf auf das Dach des Moesgaard Museums war eine Entscheidung darüber gefallen, dass es in Aarhus einen neuen Champion aus einer neuen Crosslauf-Weltmeister-Nation geben würde. Cheptegei erwirtschaftete sich im Anstieg eine vorentscheidende Lücke zu seinem Landsmann, die er bis zur Ziellinie verteidigte. Angesichts der sehr anspruchsvollen Laufstrecke sprach die hervorragende Endzeit von 31:40 Minuten Bände über die grandiose Qualität dieses Rennens.
 

© IAAF / Jiro Mochizuki
Uganda dominiert

Vom ersten Augenblick des letzten und aufgrund der Besetzung spannendsten Rennen des Tages spürte das zahlreich erschienene und sehr stimmungsvolle Publikum in Dänemark, das bei bestem Wetter ein herrliches Lauffest erlebte, den bedingungslosen Glauben des ugandischen Team, den schier unschlagbaren Geoffrey Kamworor besiegen zu können. Nur Sekunden nach dem Startschuss durch IAAF-Präsident Sebastian Coe übernahmen die in den knallig gelben Laufdressen laufenden Ugander die Führung. Insbesondere Joel Ayeko und Jacob Kiplimo diktierten das Tempo an der Spitze. Die erste Runde wurde noch in einem konventionellen Tempo von 6:29 Minuten umrundet, über 30 Läufer besetzten eine zusammenhängende Spitzengruppe. Bereits im zweiten Umlauf (6:18) wurde es flinker, die ugandische Spitze zog das Feld auseinander. Unter den ersten Opfer der Tempoverschärfung waren auch erste Ostafrikaner. Rodgers Kwemoi und Amos Kirui fielen zurück – erste schlechte Vorzeichen für das kenianische Team, das das erste Team-Gold seit acht Jahren bereits zu diesem Zeitpunkt verlor.
Lange Zeit erweckte das erst 18 Jahre alte Supertalent Jacob Kiplimo den Eindruck, an diesem Tag der Stärkste zu sein. Fast ein bisschen ungestüm agierte er am Joystick der Rennkontrolle. Als er nach ungefähr der Hälfte des Rennens beschleunigte, trennte er die Spreu vom Weizen. Nur Geoffrey Kamworor, Joshua Cheptegei, Aron Kifle aus Eritrea konnten mitgehen, wenig später fand auch Rhonex Kipruto den Anschluss. Selbst Äthiopiens Bester Selemon Barega, am Ende noch guter Fünfter, war in diesem Moment geschlagen. Das Team Uganda mit dem späteren Goldmedaillengewinner im schützenden Schlepptau kontrollierte das Rennen weiterhin, nicht nur an der Spitze, sondern auch in der neu entstandenen Verfolgergruppe.
 

Attacke von Kiplimo

Nachdem das Feld die dritte Runde in 6:12 Minuten absolviert hatte, begann während der vierten und vorletzten Runde der Tanz um Edelmetall. Wieder war es Jacob Kiplimo, der am langen Anstieg hinauf auf das Dach des Moesgaard Museums attackierte. Das Tempoforcing des 18-Jährigen, der um ein Haar der mit Abstand jüngste Crosslauf-Weltmeister geworden wäre, forderte Geoffrey Kamworor, der zu einer Reaktion gezwungen war. Cheptegei nützte den taktischen Vorteil der Ugander und folgte dem Titelverteidiger, der das Rennen ein letztes Mal neutralisieren konnte. Als Cheptegei in der letzten Runde das Trumpf Ass spielte, musste der 26-Jährige kleinlaut eine kleine Karte beilegen und mit der Bronzemedaille zufrieden sein. Kiplimo kämpfte um Gold, hatte am Ende aber nicht genügend Kraftreserven, um seinen Landsmann zu widerstehen. Dennoch ist die Silbermedaille des Junioren-Weltmeisters von 2017 angesichts dieser mutigen Leistung ein großer Erfolg, der nahtlos in den ugandischen Feiertag einfloss. Der siebtplatzierte Thomas Ayeko und der zehntplatzierte Joel Ayeko sicherten den überlegenen Triumph in der Nationenwertung vor Kenia und dem knapp dahinter liegenden Äthiopien ab. Eritrea wurde angeführt vom starken Aron Kifle, der zwei Jahre nach Platz fünf dieses Mal den ungeliebten vierten Platz belegte, Vierter vor Burundi. Kifle gewann vor einem Jahr die Bronzemedaille bei den Halbmarathon-Weltmeisterschaften von Valencia und ist mit seinen 21 Jahren ebenfalls noch ein Mann für die Zukunft. Auf den ersten 16 (!) Positionen der Einzelwertung und in den Top-Fünf der Nationenwertung platzierten sich ausschließlich afrikanische Athleten bzw. Nationen.
 

© IAAF / Jiro Mochizuki
Kamworor ist schlagbar

Die Crosslauf-Weltmeisterschaften 2019 brachten das Ende der beeindruckenden Siegesserie von Geoffrey Kamworor bei Halbmarathon- (drei Titel) und Crosslauf-Weltmeisterschaften (zwei Titel). Der Kenianer dämpfte die Enttäuschung mit einer Bronzemedaille, die angesichts der hohen Qualität des Starterfeldes auch nicht leicht zu erringen war. Dennoch bleibt der starke Eindruck, dass die Kenianer sowohl bei den um die Goldmedaille kämpfenden Stars als auch gesamtmannschaftlich gegen Uganda klar das Nachsehen hatte. Zwei Kenianer in den Top-Ten stehen doppelt so viel topplatzierten Ugandern entgegen – eine Niederlage, die Athletics Kenya schmerzen wird. Dass Geoffrey Kamworor schlagbar ist, ist ein wichtiges Signal für seine Kontrahenten, wird den Trainingskollegen von Marathon-Weltrekordhalter Eliud Kipchoge aber anstacheln, Revanche zu nehmen.
 

Debakel für die US-Amerikaner

Angesichts des Erlebnisses des US-amerikanischen Teams ist die kenianische Niederlage ein Luxusproblem. Mit dem, so schrieben die US-Medien im Vorfeld, besten Aufgebot der Crosslauf-WM-Geschichte wollten die US-Amerikaner wie vor sechs Jahren, als Sensations-Silber gelang, die Medaillenränge in der Nationenwertung angreifen. Doch Team USA erlebten in Aarhus von Anfang an ein echtes Waterloo. Shadrack Kipchirchir und Stanley Kebenei waren auf den Positionen 34 und 35 die besten US-Amerikaner, in der Nationenwertung wurde unglaublicherweise ein Top-Ten-Platz verpasst. Da der talentierte Australier Stewart McSweyn an der Startlinie fehlte, war der Schwede Robel Fsiha der stärkste Nicht-Afrikaner und gleichzeitig der beste Europäer. Der Skandinavier zeigte eine starke Leistung und finishte das Rennen auf Platz 17. Auf dieser Positionen hatte sich der international eher unbekannte Schwede während des gesamten Rennens ungefähr aufgehalten. Mit Ouassim Oumaiz aus Spanien, der am Wettkampftag seinen 20. Geburtstag feierte, schaffte es ein zweiter Europäer in die Top-20. Oumaiz gewann in Tilburg 2018 Silber in der Junioren-Wertung hinter Jakob Ingebrigtsen und sorgte für ein versöhnliches Resultat für das iberische Land mit langer Crosslauf-Tradition.
 

© IAAF / Jiro Mochizuki
 

Ergebnis Crosslauf-WM 2019 der Männer in Aarhus (10.240 Meter)

Gold: Joshua Cheptegei (Uganda) 31:40 Minuten
Silber: Jacob Kiplimo (Uganda) 31:44 Minuten
Bronze: Geoffrey Kamworor (Kenia) 31:55 Minuten
4. Aron Kifle (Eritrea) 32:04 Minuten
5. Selemon Barega (Äthiopien) 32:16 Minuten
6. Rhonex Kipruto (Kenia) 32:17 Minuten
7. Thomas Ayeko (Uganda) 32:25 Minuten
8. Amdamlak Belihu (Äthiopien) 32:29 Minuten
9. Thierry Ndikumwenayo (Burundi) 32:29 Minuten
10. Joel Ayeko (Uganda) 32:32 Minuten
11. Rodreigue Kwizera (Burundi) 32:37 Minuten
12. Albert Chemutai (Uganda) 32:46 Minuten
13. Richard Yator (Kenia) 32:51 Minuten
14. Onesphore Nzikwinkunda (Burundi) 32:56 Minuten
15. Abdi Fufa (Äthiopien) 33:01 Minuten
16. Lesiba Precious Mashele (Südafrika) 33:05 Minuten
17. Robel Fsiha (Schweden) 33:06 Minuten
18. Mogos Tuemay (Äthiopien) 33:06 Minuten
19. Birhanu Balew (Bahrain) 33:08 Minuten
20. Ouassim Oumaiz (Spanien) 33:10 Minuten
21. Rodgers Kwemoi (Kenia) 33:11 Minuten

26. Aras Kaya (Türkei) 33:25 Minuten
30. Brett Robinson (Australien) 33:34 Minuten
34. Stanley Kipchirchir (USA) 33:46 Minuten
38. Amos Kirui (Kenia) 33:53 Minuten
 

Teamwertung (die besten vier Läufer gewertet)

Gold: Uganda 20 Punkte
Silber: Kenia 43 Minuten
Bronze. Äthiopien 46 Punkte
4. Eritrea 83 Punkte
5. Burundi 91 Punkte
6. Bahrain 99 Punkte
7. Spanien 181 Punkte
8. Australien 188 Punkte
9. Großbritannien 190 Punkte
10. Tansania 194 Punkte
11. USA 198 Punkte
12. Südafrika 212 Punkte
13. Ruanda 222 Punkte
14. Japan 297 Punkte
15. Dänemark 336 Punkte
16. Kanada 347 Punkte
17. Neuseeland 382 Punkte
18. China 509 Punkte
 
 
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IAAF Crosslauf-WM 2019 in Aarhus
Leichtathletik-Weltverband (IAAF)

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