Samstag, 8:15 Uhr: Kipchoge, sein Traum und eine perfekte Laufstrecke

Am Samstag, 12. Oktober um 8:15 Uhr fällt der Startschuss zur INEOS 1:59 Challenge. Um 10:14 Uhr will Eliud Kipchoge exakt 42,195 Kilometer absolviert haben. Auf wohl keiner anderen Marathon-Laufstrecke der Welt wäre die Wahrscheinlichkeit eines Marathonlaufs unter zwei Stunden so groß wie auf dem 9,625 Kilometer langen Rundkurs im Wiener Prater, auf dem morgen Früh die INEOS 1:59 Challenge über die Bühne gehen wird. Zu dieser Erkenntnis kommt ein Team anerkannter Forscher der Universitäten Wien, Boulder, Sacramento und Houston. Demnach ist die Strecke im Wiener Prater die Winzigkeit von 4,5 Sekunden langsamer als der auf dem Papier optimale Marathon-Kurs, was einer körperlichen Mehrleistung von 0,11 % (Sauerstoffaufnahme) entspricht. Der Hauptpart dieses Zeitverlusts geht auf das Konto der minimalen Höhendifferenz auf dem Kurs im Vergleich zu einem konstant flachen. „Unsere Simulation zeigt, dass die Wiener Laufstrecke sehr gut ausgewählt wurde, um eine bestmögliche Leistung in Zeit umzumünzen“, heißt es in der Studie.
 

Simulation auf Basis einer Datenanalyse

Die Forscher führten eine Simulation auf Basis einer Analyse Analyse öffentlich zugänglicher Daten über die anvisierte Laufgeschwindigkeit, die Streckenbeschaffenheit und den Verlauf der notwendigen Sauerstoffaufnahme als Kriterium für die körperliche Leistung durch. Sie merkten in der Zusammenfassung ihrer Ergebnisse an, dass detaillierte Daten der Aerodynamik und zu den Laufschuhen nicht in ihre Simulation eingeflossen sind. Zudem ist man von optimalen äußeren Wetterbedingungen ausgegangen.
 

Ein wissenschaftlich begleitetes Projekt

Der Versuch, die Schallmauer von zwei Stunden im Marathonlauf zu durchbrechen, ist dank der Investitionen von INEOS ein hoch wissenschaftliches Projekt. Neueste Erkenntnisse aus der Sport-, Trainings- und Ernährungswissenschaft genauso wie aus technologischen Innovationen verschiedenster Art beeinflussten die minutiösen Vorbereitungen auf die INEOS 1:59 Challenge maßgeblich. Eine sehr wichtige Rolle spielten detaillierte Wetteranalysen, um für den kenianischen Superstar ein Zeitfenster für die perfekten äußeren Bedingungen zu treffen. Ein gutes Beispiel für die Detailliebe ist die leicht erhöhte Steilkurve bei der Wende am Lusthaus, die bewirken soll, dass Kipchoge und seine Tempomacher im Kurvenradius weniger Zeit verlieren.
 
Studie: The effects of course design on marathon running performance
 
 
INEOS 1:59 Challenge
Vienna City Marathon