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Abebe Bikila. Waldemar Cierpinski. Eliud Kipchoge. Nur dieses Trio hat zwei Olympische Goldmedaillen im Marathon gewonnen. Seit Jahren konzentriert sich der Kenianer mit voller Aufmerksamkeit darauf, in Paris 2024 zum dritten Mal Olympiasieger zu werden. Im Alter von 39 wird die Aufgabe diffiziler als in Rio 2016 und Sapporo 2021, wo er jeweils dominierte. Die starke Konkurrenz scharrt mit den Hufen, ihn zu besiegen, zudem würde sein langjähriger Rivale und Weggefährte Kenenisa Bekele Kipchoge gerne dort besiegen, wo 2003 bei den Weltmeisterschaften ihre Rivalität ihren Anfang nahm. Auch die schwierige Marathonstrecke bringt eine kräftige Portion Ungewissheit in die Prognose.
„How to win an Olympic marathon?“ Keiner könnte die Frage besser beantworten als das Mastermind dieser Sportart. Eliud Kipchoge, zweifacher Olympiasieger, ehemaliger Weltrekordhalter und Gewinner von so vielen Marathons auf höchstem Niveau wie kein anderer. 42,195 Kilometer trennen ihn vom dann wahrscheinlich historischsten Erfolg seiner Karriere.
Doch es sind 42,195 Kilometer wie keine anderen bisher und mit nun fast 40 Jahren hat Eliud Kipchoge nicht die frischesten Beine im Feld. Sein vermutlich letztes Duell mit Kenenisa Bekele, mit dem er eine zwei Dekaden andauernde Ära im Laufsport dominiert hat, ist ein besonderer Reiz des Marathons am Samstag mit Start um 8 Uhr (siehe RunUp-Artikel zu diesem Duell). Der schwierige Marathonkurs mit über 400 zu absolvierenden Höhenmetern facht die Spannung weiter an. Mit dem tragischen Tod von Kelvin Kiptum im Februar und der verletzungsbedingten Absage von Sisay Lemma, dem besten im Qualifikationszeitraum, sind zwei der ganz großen Kontrahenten in Paris nicht am Start. In der globalen Laufszene ist das Fieber ausgebrochen – dieser Olympische Marathon fasziniert.
Genauso tut es der Olympische Marathon der Frauen am Sonntag, Start ebenfalls um 8 Uhr. Die Klasse im Feld ist enorm, die Spannung groß. Peres Jepchirchir könnte die erste Marathonläuferin mit mehr als einem Olympiasieg werden. Mit Hellen Obiri ist ein neuer Wettkampftyp aussichtsreich im Rennen. Sifan Hassan bestreitet zum „Aufwärmen“ die 5.000m (Bronze) und 10.000m (Freitagabend) im Stade de France. Und die Äthiopierinnen zauberten in den letzten Jahren eine Wunderzeit nach der anderen auf die schnellsten Marathonstrecken der Welt. Auch der Marathonlauf der Frauen wird zweifelsohne ein Highlight dieser Spiele. Und Julia Mayer (DSG Wien) ist dabei – ihr widmet RunUp.eu verdientermaßen einen separaten Vorbericht.
Der Olympische Marathon 2024 ist den Frauen gewidmet. Er ist inspiriert von der Entwicklung der gesellschaftlichen Rolle der Frau. Für diese Symbolhaftigkeit, die mit den Olympischen Werten harmoniert, hat der Veranstalter von Paris 2024 mit einer Tradition gebrochen. Bereits 1896 bei den ersten Olympischen Spielen der Neuzeit ging der damals neu erfundene Marathonlauf am Schlusstag über die Bühne. Bis 1984 war diese Disziplin eine Männerdomäne, erst in Los Angeles feierte der Marathon der Frauen seine Premiere. Gefühlt ging der Olympische Marathon der Männer immer am Schlusstag über die Bühne. Faktisch ist er seit 1924, bei den letzten Spielen in Paris, immer am letzten Tag der Leichtathletik-Entscheidungen angesetzt. Ausgerechnet 100 Jahre später an gleicher Stelle ist das nicht mehr so – 2028 in Los Angeles wird das Olympische Programm generell auf den Kopf gestellt werden.
Der Olympische Marathon 2024 orientiert sich in seiner Durchführung an ein wichtiges historisches Ereignis der Geschichte Frankreichs. An den „Marsch auf Versailles“ am Abend des 5. Oktobers 1789, an die Poissarden, zu deutsch „Fischweiber“. Tausende Frauen versammelten sich vor dem „Hotel de Ville“, wo die Marathonläufe auch starten werden, zu Protesten gegen Armut. In einem Demonstrationszug zogen sie gemeinsam mit bewaffneten Soldaten hinaus zu Schloss Versailles, der Residenz von Ludwig XVI. Ihr Anliegen: die Ernährung des Volkes. Und Gerechtigkeit. Sie stürmten den Palast und die königlichen Gemächer, wurden vom königlichen Wachpersonal zurückgedrängt. Die Demonstrantinnen erzwangen vom Herrscher aber Zugeständnisse von Lebensmittellieferungen für die hungernde Stadtbevölkerung und sogar die unmittelbare Umsetzung. Es war ein entscheidender Moment dafür, dass die Französische Revolution erfolgreich gelang und die Macht sich vom Palast auf das Volk verlagerte. Noch heute ist es ein vorbildliches Ereignis für die gesellschaftliche Stellung von Frauen.
„Die Entscheidung, den Marathon der Frauen einen Tag nach jenem der Männer auszutragen, trägt hohe Symbolik in sich. Auch, weil die Frauen lange dafür kämpfen mussten, bis ihr Marathonlauf in das Olympische Programm aufgenommen wurde. Bis ihre Disziplin von den Verantwortlichen und von der Öffentlichkeit die verdiente Akzeptanz erhielt. Bis ihnen das Recht zu laufen zugestanden wurde. Sie widerspiegelt auch die historische Tatsache, dass eine Frau vergeblich versuchte, Teil des ersten Olympischen Marathons 1896 zu sein. Die Bedeutung, die Paris 2024 dem Frauen-Marathon schenkt, ist also wirklich wichtig“, wird der französische Sporthistoriker Florence Carpentier auf der Website der Olympischen Spiele 2024 zitiert.
Inspiriert von damals entstand unter Einbeziehung etlicher bedeutender touristischer Highlights der französischen Hauptstadt eine Marathonstrecke, die ihresgleichen sucht. Zwar wurden auch die Entscheidungen von Athen 2004 mit Start in Marathon an der legendären Geburtsstätte der Sportart und von Atlanta 1996 auf hügeligen Kursen durchgeführt, doch die Strecke von Paris hat die Eigenheit, dass sich die topografischen Herausforderungen auf den Mittelteil konzentrieren. Rund 150 Meter Höhenunterschied liegen zwischen der höchsten und tiefsten Stelle des Kurses. 436 Höhenmeter sind in Summe im Aufstieg zu bewältigen, 438 in die entgegengesetzte Richtung. Die steilste Stelle weist eine Geländeneigung von 13,5% auf. Das ist: steil!
Es ist also keine Strecke, die mit anderen vergleichbar wäre. Schon gar nicht mit jenen in Berlin, Chicago oder Valencia, wo zahlreiche der Favoriten ihre Rekord- und Bestleistungen erzielt haben. Von der Charakteristik weist am ehesten der Klassiker in Boston zarte Ähnlichkeiten auf, auch die Passagen im Central Park des New York City Marathon. Nur zarte, weil die Anstiege in Boston und New York kürzer und weniger steil sind. Diese schwierige Strecke bringt daher definitv Unsicherheiten für die Athlet*innen und wohl Unvorhersehbarkeit in den Prognosen mit sich. Sie bietet Chancen für Außenseiter*innen auf Überraschungen und Gefahren für Favorit*innen, sich zu verkalkulieren. Kenias und Äthiopiens Laufelite ist es gewohnt, im hügeligen Terrain der bekannten heimischen Laufzentren zu trainieren. Aber ist das ein verlässlicher Parameter für einen Vorteil am kommenden Wochenende? Dazu kommt mit der sommerlichen Hitze ein zweites Kriterium.
Angeführt wird das 81-köpfige Starterfeld bei den Männern vom zweifachen Olympiasieger Eliud Kipchoge. Der Superstar der Szene würde sich mit seinem dritten Olympiasieg unsterblich machen in der Sportgeschichte, betonte sein Trainer Patrick Sang unlängst in einem Interview mit „Athletics Weekly“. Bei einem Medientermin letzte Woche in Kenia äußerte sich Kipchoge optimistisch aufgrund seiner Vorbereitung und Vorfreude auf die Olympische Atmosphäre in Paris.
Doch in der Szene häufen sich die Zweifel an einem neuerlichen Erfolg der lebenden Marathonlegende. So glaubt etwa der vierfache Olympiasieger Mo Farah (5.000m und 10.000m) nicht daran, dass Kipchoge in Paris als Erster die Ziellinie überqueren wird. Der erfahrene kanadische Laufsportjournalist Christopher Kelsall (Athletics Illustrated) sagt zwei kenianische Medaillen bei einem Sieg von Tamirat Tola aus Äthiopien voraus und sieht Eliud Kipchoge direkt hinter Kenenisa Bekele nur auf Rang neun. Aber: Kipchoge mit seinem Lebenswerk abzuschreiben, ist risikobehaftet.
Seine letzte Marathonleistung, Rang zehn beim Tokio Marathon 2:06:50 Stunden, war in einigen Debatten sogar als Argument aufgezählt, warum Evans Chebet, zweifacher Gewinner des hügeligen Boston Marathon, die Nominierung eher verdient hätte als Kipchoge. Unabhängig davon, dass es unmöglich erscheint, eine Lauflegende wie Kipchoge nicht zu nominieren, hat der 39-Jährige noch vor einem Jahr mit dem Sieg in Berlin und der schnellsten Leistung aller Kenianer im Qualifikationszeitraum bis auf den verunglückten Weltrekordläufer Kelvin Kiptum überzeugen können.
Die Leistung in Tokio erklärte Kipchoge in einem Interview mit der BBC mit drei schlaflosen Nächten und enormer mentaler Belastung aufgrund anhaltender Morddrohungen gegen seine Familie in Folge des tödlichen Unfalls Kiptums. Gerüchte in sozialen Netzwerken haben haltlose Verbindungen kreiert. Seither habe sich Kipchoge komplett aus dem sozialen Leben zurückgezogen, doch den Traum vom Olympia-Triple nie aus den Augen verloren, gab er in einem Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP Einblick in schwierige Zeiten.
Spannend wird auch bei Kipchoge die Frage, wie er mit dem Kurs zurecht kommt. Er ist bisher fast ausschließlich auf flachen Marathonstrecken gelaufen. Die einzige Ausnahme, der Boston Marathon 2023, endete in einem sportlichen Debakel. Damals gab die Legende zu, nicht spezifisch auf die Streckencharakteristik hintrainiert zu haben – ein Fehler, der dem Großmeister kaum ein zweites Mal passiert sein wird.
Der kenianische Verband nominierte außer dem nun fünffachen Olympia-Teilnehmer Tokio-Sieger Benson Kipruto und Alexander Mutiso, den Sieger des diesjährigen London Marathon. Eine logische Wahl, nachdem der an sich gesetzte Kiptum nicht mehr am Leben ist. Wirbel gab es traditionell dafür bei den Nominierungen durch den äthiopischen Verband. Neben Sisay Lemma und dem wieder erstarkten Kenenisa Bekele, der vor acht Jahren überraschend nicht nominiert wurde, gab der Verband den dritten Startplatz Sevilla-Sieger Deresa Geleta – und nicht Tamirat Tola, der in New York zu einem fantastischen Streckenrekord gelaufen ist.
Weil Lemma aber äthiopischen Berichten zufolge verletzungsbedingt nicht dabei sein kann, ist Tola doch wieder dabei – obwohl in der offiziellen Entry List weiter der ehemalige VCM-Sieger geführt wird. Das Trio kämpft auch gegen Negativergebnisse der letzten Jahre, denn seit dem Olympiasieg von Gezahegne Abera in Sydney 2000 gab es gerade einmal zwei Medaillen – 2012 und 2021 stiegen alle Äthiopier aus dem Olympischen Marathon aus.
Die Favoritenliste auf den Olympiasieg ist relativ klein, sie vergrößert sich durch die Herausforderungen der Umstände. Spannend ist die Personalie Victor Kiplangat: Der amtierende Marathon-Weltmeister aus Uganda war in Jugendjahren Berglauf-Weltmeister. Auch die Europäer haben mit Europarekordhalter Bashir Abdi und Abdi Nageeye in der ersten Reihe Medaillenchancen, beide standen in Tokio neben dem großen Kipchoge auf dem Stockerl.
Morhad Amdouni führt das französische Trio an, weitere starke europäische Teilnehmer sind Amanal Petros aus Deutschland, Tadesse Abraham aus der Schweiz, der Belgier Koen Naert, der Brite Emile Cairess, das israelische Trio um WM-Medaillengewinner Maru Teferi, der italienische Halbmarathon-Europameister Yemaneberhan Crippa sowie das spanische Trio. Aus dem deutschsprachigen Raum sind noch der ehemalige Orientierungsläufer Matthias Kyburz (Schweiz) sowie Samuel Fitwi und Europameister Richard Ringer (Deutschland) am Start. Petros sieht einen Vorteil darin, dass er seine Vorbereitung in Kenia absolviert hat, wo er schon seit Jahren regelmäßig trainiert: „Ich trainiere dort ständig im hügeligen Terrain. Die Anstiege in Paris sind ähnlich“, meinte der EM-Dritte im Halbmarathon gegenüber „Runner’s World“. Auch der Schweizer Routinier Abraham, in Rio Olympia-Siebter, bereitete sich dieses Mal im ostafrikanischen Hochland und nicht in seiner zweiten Heimat St. Moritz auf die Aufgabe vor.
Wer angesichts der fünften Olympia-Teilnahme Kipchoges (2012 in London war er nicht nominiert) mit der Zunge schnalzt, dem sei Ser-Od Bat-Ochir präsentiert. Der in Japan lebende Mongole hat die Flagge seines Heimatlandes bei der Eröffnungszeremonie geschwenkt und steht vor seinem sechsten Olympia-Start, allesamt im Marathon. Das ist Weltrekord im Laufsport. Seit 2003, WM in – natürlich – Paris, hat er keinen einzigen Marathon bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen verpasst – im Falle von Olympia qualifizierte er sich dreimal sportlich und profitierte dieses Mal zum dritten Mal von der Möglichkeit der Universality Places.
Gleich 91 Teilnehmerinnen zählt die Startliste für den Frauen-Marathon. Die Favoritenliste ist bedeutend umfangreicher als bei den Männern. Äthiopien schickt die Weltrekordhalterin Tigst Assefa ins Rennen, dazu Weltmeisterin Amane Beriso und etwas überraschend Megertu Alemu. Das kenianische Trio bilden Hellen Obiri, die zweimal den Boston Marathon und einmal den New York City Marathon gewonnen hat, Tokio-Olympiasiegerin und Halbmarathon-Weltmeisterin Peres Jepchirchir sowie nach der Absage der umstritten nominierten Brigid Kosgei Sharon Lokedi, die wie Obiri auf den hügeligen Kursen von New York und Boston gut performte.
Die ehemalige Tokio-Siegerin Rosemary Wanjiru muss dagegen wie Joyciline Jepkosgei zuschauen. Dazu gesellt sich Europarekordhalterin Sifan Hassan in die Gruppe der Favoritinnen. Sie startet in Paris 2024 in drei Bewerben, unter anderem im 10.000m-Finale nicht einmal eineinhalb Tage vor dem Marathon. Diese Belastung stellt keine verbreitete, unmittelbare Vorbereitung auf einen Marathon dar. Doch die Holländerin ist eine zähe Wettkämpferin und aufgrund ihrer großen Erfahrungen auf Unterdistanzen vielleicht im Vorteil, wenn sie die selektiven Passagen der Strecke gut übersteht. Risiko und neue Herausforderungen seien gut, meinte Hassan, zitiert in kenianischen Medien, schließlich sei das Leben voller großer Aufgaben.
Als neue Weltrekordhalterin in reinen Frauenrennen, so wie das Olympische eines ist, liegt die Favoritenrolle wohl auf den Schultern von Jepchirchir, die sich vor drei Jahren in der „Outdoor-Sauna“ von Sapporo gegen ihre Landsfrau Kosgei durchgesetzt hat. Die 30-Jährige ist die einzige im kenianischen Marathon-Team der Frauen, die noch in ihrem Heimatland lebt und trainiert.
Obiri ist zum vierten Mal bei Olympischen Spielen dabei, den Traum von Gold hat sie sich bisher nicht erfüllen können. Vor drei Jahren war Hassan über 5.000m die Bessere, in Rio musste sie sich hinter ihrer Landsfrau Vivian Cheruiyot einordnen. Erstmals ist der Marathon die Disziplin der 34-Jährigen. Für den Wechsel in den Straßenlauf verließ Obiri ihre Heimat und zog mit der Familie von Kenia nach Boulder in Colorado, wo sie im On Athletics Club unter der Regie des ehemaligen Olympioniken Dathan Ritzenhein trainiert. Ihre Vorbereitung absolvierte sie allerdings nicht in den USA, sondern in St. Moritz und damit in der Zeitzone von Paris. Gegenüber der britischen Nachrichtenagentur Reuters sagte sie, mit viel Selbstvertrauen und großer Vorfreude auf den Wettkampf zu warten. Ihr Coach verriet gegenüber „Let’sRun.com“ die Devise in der Vorbereitung: „Die Hügel werden das Rennen bestimmen. Vielleicht gewinnt die Fitteste, aber ich denke, diejenige gewinnt, die die Strecke am besten beherrschen kann.“
Lokedi wurde von der kurzfristigen Nominierung zwar überrascht, als Reserveläuferin befand sie sich allerdings im Training Richtung Olympischen Marathon. Die seit bald zehn Jahren in den USA lebende 30-Jährige zeigte sich in kenianischen Medienberichten überrascht von den positiven Reaktionen in sozialen Netzwerken: „Ich habe nicht gewusst, dass Kenianer*innen mich so lieben.“ Daher wolle sie beim Realisieren ihres Karrieretraums alles für ihr Heimatland in die Waagschale werfen.
Österreichs Farben werden von Julia Mayer vertreten. Das Schweizer Duo bilden die kürzlich eingebürgerte Hellen Bekele und Fabienne Schlumpf, die in Sapporo hervorragende Zwölfte war. Deutschland hat laut Qualifikationsleistungen ein starkes Trio im Feld: Melat Kejeta, bei den Spielen in Sapporo starke Sechste, Domenika Mayer und Laura Hottenrott. Ihre österreichische „Namenskollegin“ traut vor allem Domenika Mayer, die zwei Wochen vor dem Olympischen Marathon noch einen 10km-Lauf bei der adidas Runners City Night in Berlin absolviert hat, viel zu. Die Topografie wird weder ihr noch ihrer Landsfrau Hottenrott einen Schrecken einjagen, beide haben Erfahrung in Berglauf bzw. Bergmarathons.
Auch die Trios aus Australien und Japan kommen mit beachtlichen Vorleistungen. Israels Lonah Chemtai Salpeter lässt schon seit längerem auf Topleistungen warten, andererseits war sie in Tokio bis kurz vor Schluss auf Medaillenkurs und 2022 WM-Dritte. Rumäniens eingebürgerte Kenianerin Joan Melly ist laut Vorleistungen eine Kandidatin für die Top-Ten. Das gilt auch für Amerikas Beste, Emily Sisson.
Autor: Thomas Kofler
Bild: © SIP / Johannes Langer