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Die polnischen Mittelstrecken-Stars Adam Kszczot und Marcin Lewandowski mussten sich bei ihrem Heim-Meeting in Torun am Samstagabend mit den Positionen zwei und drei zufrieden geben. Denn der Kenianer Collins Kipruto verteidigte seine Spitzenposition im 800m-Lauf der Männer auf den letzten…
Die polnischen Mittelstrecken-Stars Adam Kszczot und Marcin Lewandowski mussten sich bei ihrem Heim-Meeting in Torun am Samstagabend mit den Positionen zwei und drei zufrieden geben. Denn der Kenianer Collins Kipruto verteidigte seine Spitzenposition im 800m-Lauf der Männer auf den letzten Metern erfolgreich und feierte bei der vierten von sieben Stationen der World Athletics Indoor Tour, die ganz im Zeichen des neuen Stabhochsprung Hallen-Weltrekords vom Armand Duplantis stand, einen Start- und Zielsieg.
Polnische Angriffe kommen zu spät
In seinem erst zweiten Hallen-Rennen überhaupt, drei Tage nach seinem Sieg in Ostrava, setzte sich der 25-jährige Kenianer, der im vergangenen Jahr seinen internationalen Durchbruch mit Meeting-Siegen in Montreuil und Rovereto geschafft hat, gleich an die Position hinter dem Tempomacher, der die ersten beiden Runden in flotten 50,66 Sekunden absolvierte. Zu diesem Zeitpunkt waren Kszczot und Lewandowski weit hinten im Feld postiert. Gegen Ende der dritten Runde begann die Aufholjagd der beiden. Erst forcierte der dreifache Hallen-Europameister, dann sein Landsmann, der in den letzten drei Jahren in Torun jeweils Zweiter über 1.500m Zweiter war.
Eingangs der letzten Runde mussten die beiden Polen ganz außen um ihre Konkurrenten herum, doch Kszczot hatte eingangs der letzten Kurve die Seite von Kipruto erreicht. Lewandowski zog den deutschen Überflieger Marc Reuther mit, doch an der Reihenfolge änderte sich nichts mehr. Der Kenianer siegte in der zu diesem Zeitpunkt für wenige Stunden zweitschnellsten Zeit des Jahres von 1:45,86 Minuten vor Kszczot (1:46,01) und Lewandowski (1:46,05), der das schnellste Finish hatte. Reuther musste sich nach dem Sieg in Düsseldorf in einer Zeit von 1:46,26 Minuten mit Platz vier zufrieden geben, sammelte aber drei Punkte für die Gesamtwertung. Damit liegt der Deutsche in der Gesamtwertung der World Athletics Indoor Tour nun einen Punkt hinter Kszczot, der auch in Düsseldorf Zweiter war, auf Position zwei. WM-Medaillengewinner Amel Tuka hatte in Torun als Siebter hinter dem drittstärksten Polen, Mateusz Borkowski keine Chance auf eine Stockerplatzierung.
Tsegay schrammt an Vier-Minuten-Marke vorbei
Eine frühe Vorentscheidung zierte der schnelle 1.500m-Lauf der Frauen, in dem WM-Medaillengewinnerin Gudaf Tsegay ihren Saisoneinstieg feierte und nach dem Ausscheiden der Tempomacherin sofort die Führung übernahm und sich von ihren Verfolgerinnen Lemlem Hailu und Rababe Arafi absetzte. Obwohl ihr Gesicht von den Anstrengungen gezeichnet war, rettete die 23-Jährigen ihren Vorsprung problemlos ins Ziel und siegte in einer Zeit von 4:00,09 Minuten, mit der sie sich in die Top-Ten der ewigen Bestenliste des Leichtathletik-Weltverbandes und für wenige Stunden an die Spitze der Weltjahresbestenliste setzte – ehe Konstanze Klosterhalfen in New York noch einmal schneller lief (Durchgangszeit im Meilenrennen, Anm.). Die erfolglose Aufholjagd im Kampf um den Sieg endete die 18-jährige Hailu mit einem Rückstand von 1,7 Sekunden auf Rang zwei vor der Marokkanerin. In einer Zeit von 4:01,79 Minuten verbesserte die Jugend-Weltmeisterin den Junioren-Hallen-Weltrekord um 0,02 Sekunden. Den hatte bisher kurioserweise just Gudaf Tsegay gehalten (Glasgow 2016).
Mit dem vierten Platz und den damit verbundenen drei Punkten baute die Äthiopierin Axumawit Embaye ihre Führung in der Gesamtwertung auf die abwesende Beatrice Chepkoech auf sieben Punkte aus. In Torun trennten sie allerdings Welten auf die Siegerin, satte sechs Sekunden Rückstand riss die 25-Jährige auf. Beste Europäerin war Darya Barysevich aus Weißrussland, die einen Hauch hinter Embaye die Ziellinie überquerte.
U23-Europameister im 1.500m-Lauf vorne
In der einzigen Laufentscheidung des Abends, in der es nicht um Punkte in der Gesamtwertung der World Athletics Indoor Tour ging, lieferten sich der Brasilianer Thiago André und der Spanier Ignacio Fontes ein Duell um den Sieg über 1.500m. Der U23-Europameister von 2019 übernahm 100 Meter vor dem Ziel die Führung und siegte in einer Zeit von 3:38,57 Minuten mit einer halben Sekunde Vorsprung auf den Südamerikaner. Mit beträchtlichem Rückstand belegte der Italiener Yassin Bouih den dritten Platz, der Schweizer Tom Elmer lief auf dem sechsten Platz ins Ziel.
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