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Drei Wochen sind nun vergangen, seit der Vienna City Marathon öffentlich bekannt gegeben hat, sämtliche Vorbereitungen auf die diesjährige Austragung abzubrechen und den größten Laufsportevent des Landes nicht stattfinden zu lassen. Über diese Entscheidung diskutiert niemand, der Laufsport in Österreich…
Drei Wochen sind nun vergangen, seit der Vienna City Marathon öffentlich bekannt gegeben hat, sämtliche Vorbereitungen auf die diesjährige Austragung abzubrechen und den größten Laufsportevent des Landes nicht stattfinden zu lassen. Über diese Entscheidung diskutiert niemand, der Laufsport in Österreich steht still. Österreich steht still und keiner weiß, wie lange noch. Das Team um VCM-Veranstalter Wolfgang Konrad beschäftigt sich dafür intensiv mit die wirtschaftlichen Folgen der diesjährigen Absage. „Wir müssen nun schauen, dass wir den Scherbenhaufen aufklauben und in die Zukunft blicken. Das wird eh ein schwerer Weg“, klagt der Tiroler im Interview mit der österreichischen Presseagentur (APA). Eine Ausfallsversicherung hat der VCM wie üblich in der Szene nicht – die enorme Höhe der Prämien entsprechen nicht dem im Normalfall geringen Risiko. „Die Prämie wäre wirtschaftlich untragbar gewesen“, erklärt er.
Enormer wirtschaftlicher Schaden
Die Absage bezeichnet der erfahrene Laufsportveranstalter als „brutal“. Es folgte der Gang durch ein Tal der Tränen gemeinsam mit seinen Mitarbeitern, ehe der Fokus bald auf den Vienna City Marathon 2021 gelegt wurde. Die 37. Auflage des Vienna City Marathon wird dann am 18. April über die Bühne gehen, voraussichtlich wohl in kleinerer Form. Trotz des definitiven wirtschaftlichen Schadens, den Konrad grob auf eine Höhe von 1,5 bis zwei Millionen Euro schätzt, konnte er sein Kernteam zusammenhalten. „Ich will niemanden entlassen, weil ich brauche die Leute. Wir sind ein kleines, schlagfertiges Team. Der Marathon kann nur so funktionieren, mit mir alleine geht es nicht“, hält er fest.
Positive Signale kamen von einigen Sponsoren des Events, die Gesprächsbereitschaft ankündigten – trotz der gegenwärtigen, wirtschaftlich diffizilen Gesamtsituation in der österreichischen Gesellschaft. „Ich verstehe jeden, der sich in der jetzigen Situation die Optionen offenhält. Ich bin aber zuversichtlich. Es ist eine unserer großen Stärken, dass wir mit relativ einfachen Budgetmitteln viele Menschen erreichen, denen wir positive Emotionen bieten können“, erklärt der 61-Jährige.
Kulanzlösung in Vorbereitung
Die nächste schwierige Entscheidung ist der Umgang mit den für 2020 bereits eingenommenen Startgelder der Angemeldeten, die der VCM wie viele andere Laufveranstalter rechtlich nicht zurückzahlen muss. „Wir wollen zufriedenen Kunden haben und daher wollen wir ein Angebot liefern. In welcher Form das möglich ist, wissen wir noch nicht, weil wir zu viele Informationen noch nicht haben“, so Konrad. Die Entscheidung über die Kulanzlösung sei wie ein „Spaziergang auf der Rasierklinge“.
Die 3.500 Einweghandschuhe, die der VCM bereits für die Belegschaft an den Verpflegungsstellen bestellt hat, hat Konrad dem Samariterbund geschenkt. „Sehr hilfreich“, lobt Oliver Löhlein, Geschäftsführer des Samariterbunds Wien.
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