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Laufen als gesellschaftliche Herzensangelegenheit

Zahlreiche sport- und gesundheitswissenschaftliche Studien haben in den letzten Jahren die positive Wirkung der regelmäßigen sportlichen Aktivität auf das menschliche Herz-Kreislauf-System aufgezeigt. Ein wichtiger Punkt ist die Leistungssteigerung des Herz-Kreislauf-Systems im Zuge des langjährigen Ausdauer-Trainings. Ein weiterer relevanter Punkt ist…

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Zahlreiche sport- und gesundheitswissenschaftliche Studien haben in den letzten Jahren die positive Wirkung der regelmäßigen sportlichen Aktivität auf das menschliche Herz-Kreislauf-System aufgezeigt. Ein wichtiger Punkt ist die Leistungssteigerung des Herz-Kreislauf-Systems im Zuge des langjährigen Ausdauer-Trainings. Ein weiterer relevanter Punkt ist der kräftige Blutfluss während der sportlichen Betätigung, der Plaque-Ablagerungen reduziert. Plaque-Ablagerungen sind eine große Gefahr für problematischen Blutfluss. Wie die New York Times in einem Online-Artikel vom 19. Juli 2017 berichtet, haben zwei aktuelle Studien, eine aus den Niederlanden, eine aus England, festgestellt, dass Ausdauersportler – Männer auffälliger als Frauen – eine andere, fettärmere und unproblematischere Art von Plaque in den Blutbahnen aufwiesen. Experten halten eine regelmäßige Laufrunde von einer halben Stunde als ausreichend, um das Risiko an langfristigen Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich zu minimieren.
 

© SIP
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Erhöhtes Risiko bei mangelnder Gesundheit

Dass das Herz als Muskel auch ein fragiler Motor der körperlichen Anstrengung sein kann, zeigen einzelne Todesfälle im Laufsport in den letzten Jahren, die auf ein Herz-Kreislauf-Versagen zurückzuführen waren. Laut einer Recherche von RunUp-Chefredakteur Andreas Maier zu Jahresbeginn waren es 40 Todesfälle bei Laufevents im deutschen Sprachraum im vergangenen Jahrzehnt. Viele haben die Wichtigkeit der Verfassung des Herzmuskels unterschätzt und ihr Leben aufs Spiel gesetzt, weil sie Vorboten ignoriert haben oder mit hohen Entzündungswerten oder leichten Erkrankungen an den Start gegangen sind. Wird Sport in einem vernünftigen Ausmaß ausgeübt, unter Berücksichtigung einer realistischen Leistungseinschätzung und unter besten gesundheitlichen Voraussetzungen, droht prinzipiell keine Gefahr. Darüber sind sich Sportwissenschaftler und Kardiologen im Allgemeinen einig. Dass man beim Laufsport ab einem bestimmten Pensum durchaus einen Blick auf das Herz-Kreislauf-System werfen sollte, beweist eine US-amerikanische Studie aus dem Jahr 2011, die aufzeigte, dass langjährige, männliche Elite-Ausdauerläufer vermehrt Vernarbungen am Herzmuskel aufwiesen.
 

Stehen noch gesundheitsschädlicher als Sitzen

Die gesellschaftliche Bedeutung und die Notwendigkeit des Freizeitsports hat in den letzten Jahren und Jahrzehnten der Evolution deutlich dazu gewonnen. Viele Menschen bewegen sich heutzutage beruflich bedingt viel zu wenig, ihre Körper lechzen nach einem natürlichen Bewegungsraum in der Freizeitraum. Bekanntermaßen ist ständiges Sitzen ein großer Feind der menschlichen Gesundheit. Wie eine aktuelle im Fachmagazin „American Journal of Epidemiology“ publizierte Studie des Institute for Work & Health in Toronto feststellte, ist häufiges Stehen im Alltag übrigens noch weit aus gesundheitsschädigender als häufiges Sitzen. Gradmesser der Studie, an der 7.320 Probanden involviert waren, war das Aufkommen einer Herzkrankheit.
 

Eine Welt der übergewichtigen Jugend

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind oft assoziiert mit Übergewicht, eines der größten gesellschaftlichen Probleme der modernen Gesellschaft, das häufig in direkter Kombination mit einem Mangel an Bewegung steht. Um dieses Problem zu lösen, muss an mehreren Hebeln angesetzt werden. Eine wichtige Komponente ist der Freizeitsport, bevorzugt eine Ausdauersportart wie das Laufen. Wie dringlich dies ist, zeigt ein vor rund einem Monat von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) veröffentlichter Bericht (Quelle: pressetext.com), der sich auf die größte je publizierte epidemiologische Studie stützt. Binnen der letzten vier Jahrzehnten hat sich die Fettleibigkeit bei Mädchen auf 50 Millionen versechsfacht und bei Burschen sogar auf 74 Millionen verachtfacht. Dazu kommen noch 213 Millionen Kinder und Jugendliche, die übergewichtig, aber nicht fettleibig sind. Die WHO prognostiziert, dass es ab 2022 weltweit mehr fettleibige als untergewichtige Kinder und Jugendliche geben wird (2016 gab es weltweit 192 Millionen untergewichtige junge Menschen, Anm.).

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