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Laufen baut psychischen Stress ab

Es ist ein November in düsterer Stimmung. Eine Pandemie diktiert unser gesellschaftliches Leben. Sie ruft Angstgefühle hervor oder bedroht auf anderen Wegen unser mentales Wohlbefinden. Laufen war noch nie eine bessere Empfehlung, zu mentaler Entspannung zu kommen und Stress zu vertreiben.

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Es ist ein November in düsterer Stimmung. Eine Pandemie diktiert unser gesellschaftliches Leben. Sie ruft Angstgefühle hervor oder bedroht auf anderen Wegen unser mentales Wohlbefinden. Laufen war noch nie eine bessere Empfehlung, zu mentaler Entspannung zu kommen und Stress zu vertreiben.

Emotionale Gesundheit nimmt eine enorm wichtige Rolle in der menschlichen Gesundheit ein. Davon ist die Salzburger Psychotherapeutin und Sportwissenschafterin Dr. Alexandra Knopp überzeugt. „Negative Emotionen, die über eine längere Zeit in uns getragen werden, machen uns krank“, hält sie fest.

Stress kann vielerlei Ursachen haben. Knopp veranschaulicht das alltägliche Bewältigen emotionaler Herausforderungen in unserem Leben wie folgt: Wir sind am leistungsfähigsten, wenn Aktivierung (Gaspedal) und Regulierung (Bremse) in guter Balance zueinander stehen. Aktivierung verursacht Stress, Laufen sei ein wichtiges Instrument der Regulierung – am besten in Form eines nicht anspruchsvollen Intervalltrainings (z.B. 3-4 Intervalle im Rahmen einer 30-minütigen Laufrunde). „Laufen trägt dazu bei, dass die Kraft, die mit der Ausschüttung von Stresshormonen bereitgestellt wird, auch wieder abgebaut wird.“ Das führt zu Entlastung.

Zum ganzen RunUp-Interview mit Mag. Dr. Alexandra Knopp

Der natürliche Weg zur Entspannung

Als Bewegung, die in uns biologisch fest verankert ist, ist Laufen ein natürlicher Weg der Entlastung. Die Bewegungsfolge ist derartig automatisiert, dass sie keine Ressourcen verbraucht. Daher ist Laufen in jedem Setting Singletasking, das das menschliche Gehirn im Gegensatz zum Multitasking, am prekärendsten das Multitasking technischer Geräte, entspannt.

Das gilt etwa für die Konzentration auf die Atmung, auf den Puls oder Kilometerzeiten, auf die Umgebung oder ein Gespräch mit dem Laufpartner. Das Laufen ist nicht nur per se mental entlastend, es strahlt für weitere Entspannung positiv aus: Läuferinnen und Läufer schlafen besser, Laufen reguliert den Hormonhaushalt, verbessert die Darmfunktion, was essentiell für unsere Gesundheit ist, und verringert Entzündungen. Um im Bild von Alexandra Knopp zu bleiben: viel Bremse, um uns vom Gaspedal zu holen.

Laufen ist ein natürlicher Weg der Entlastung

Stress bedroht das Immunsystem

Zur Zeit brauchen wir die Bremse. Denn willkürlich oder unwillkürlich setzen wir uns ständig mit einer bedrohlichen Situation auseinander. Permanent werden wir mit negativen Nachrichten konfrontiert. Als Draufgabe führt die Ungewissheit dazu, dass sich Stress rasend schnell anhäuft und in wenig erwünschten Verhaltensweisen äußert, die oben drein gesundheitsschädlich für uns selbst sind.

Nun sind wir gefordert, diese natürlichen Reaktion des Körpers aktiv mit stressreduzierenden Instrumenten zu begegnen, um uns wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Das ist wichtig, weil Stress unseren Körper nicht nur langfristig schädigt, sondern auch kurzfristig. Eine Anhäufung von Stress über einen längeren Zeitraum schwächt das Immunsystem und hat zur Folge, dass gestresste Menschen häufiger an Infekten und anderen Erkrankungen leiden als Menschen, die weniger oder nur kurze Zeit unter Stress stehen.

Laufen als Gesundheitssportart Nummer eins eignet sich wie weitere in moderater Intensität betriebene Sportarten optimal dafür, Stress zu bekämpfen und das Stresslevel zu senken. Laufen bringt die hormonelle Welt ins Gleichgewicht, verdrängt negative Gedanken mit positiven Echtzeiterlebnissen und vertreibt mit einer aktiven Haltung die schlechte Stimmung. Nach der Laufrunde fühlen wir uns wohl(er).

Bereit für die nächste Herausforderung

Wie gut die Bremse „Laufen“ nicht nur als psychische Erholung, sondern als Vorbereitung für das nächste Gaspedal funktioniert, zeigt eine im November 2018 im Fachblatt „Acta Psychologia“ veröffentlichte Studie aus Frankreich. Forschende der Université de Reims Champagne-Ardenne ließen 101 Studierende zwischen zwei standardisierten kognitiven Tests entweder 15 Minuten in moderatem Tempo laufen oder 15 Minuten lang mit meditativen Übungen relaxen. Jene Probandinnen und Probanden, die liefen, absolvierten den zweiten Test schneller und mit höherer Qualität im Ergebnis. Jene, die relaxten, langsamer und mit schlechterer Qualität im Endergebnis als den ersten.

Also, wie gestaltest Du morgen deine Mittagspause?

Autor: Thomas Kofler
Bild: Andrea Piacquadio von Pexels

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