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128.320 Menschen sind im Kalenderjahr 2015 in Deutschland an den Folgen koronarer Herzerkrankungen verstorben, deren häufigste Folge Herzinfarkte sind. Wie die Deutsche Herzstiftung in ihrem jährlichen Bericht hervorhebt, ist diese Anzahl in den jüngsten Jahren vor allen Dingen bei Frauen…
128.320 Menschen sind im Kalenderjahr 2015 in Deutschland an den Folgen koronarer Herzerkrankungen verstorben, deren häufigste Folge Herzinfarkte sind. Wie die Deutsche Herzstiftung in ihrem jährlichen Bericht hervorhebt, ist diese Anzahl in den jüngsten Jahren vor allen Dingen bei Frauen gestiegen. Auch wenn die prozentuelle Zahl an Herzerkrankungen als Todesursache in der Gesamtheit seit Jahrzehnten konstant sinkt, wird ein sorgenvolles Bild für die gesellschaftliche Gesundheit gezeichnet.
Laufen senkt Risiko koronarer Herzerkrankungen
Zahlreiche der Herzerkrankungen könnten durch Prävention vermieden werden. Darüber sind sich Experten einig. Der Herzmuskel genauso wie das Herz-Kreislauf-System muss in Schuss gehalten werden, eine gute Möglichkeit dafür ist Ausdauersport. In Regelmäßigkeit und bei moderater Anstrengung betrieben trainiert die körperliche Aktivität das System, kräftigt es und schützt es vor gesundheitlichen Risiken wie Ablagerungen in Blutgefäßen, Überforderung oder weitere Erkrankungen, die in weiterer Folge zu Herzerkrankungen führen könnten. Laut einer im Fachmagazin „British Medical Journal“ veröffentlichten, globalen Studie lässt sich das Risiko an koronaren Herzkrankheiten zu erkranken bei einem Laufumfang zwischen 43 Minuten und vier Stunden 46 Minuten pro Woche um 16% reduzieren.
Das Maß ist das Ziel
Der essentielle Punkt hierbei ist die maßvolle Ausübung von Sport. Denn gesundheitliche Vorteile ergeben sich nur, wenn sportliche Aktivität nicht exzessiv, sondern im moderaten Bereich ausgeübt wird. Eine Studie einer Forschergruppe des Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf kam im Dezember 2017 zur Erkenntnis, dass männliche Triathleten ihre Herzgesundheit riskieren, wenn sie sich im Wettkampf zu sehr belasten. Bei zehn der 54 männlichen Probanden, die alle mindestens zehn Stunden wöchentlich trainieren, konnten Vernarbungen am Herzmuskel festgestellt werden, die die Forscher mit Herzryhythmusstörungen und Herzmuskelentzündungen in Verbindung brachten. Der Prozentsatz ist deutlich höher als der gesellschaftliche Durchschnitt. Interessant ist, dass unter den 29 Probandinnen keinerlei Schädigungen am Herzmuskel festgestellt wurden. Die Freizeitsportler beruhigt Prof. Dr. Gunnar Lund via einer Pressemitteilung der UK Hamburg-Eppendorf: „Ähnlich einem schlecht eingestellten Motor, der dauerhaft auf zu hohen Touren läuft, kann sich so das Herz auf Dauer selbst schädigen. Auf einem moderaten Niveau ist Sport zweifellos gesund und lebensverlängernd.“ Die Daten der Hamburger Studie bestätigen Erkenntnisse von Studien im letzten Jahrzehnt aus Bayern und Belgien.
Die Dosis ist entscheidend
Wie bei so vielen Dingen ist also die richtige Dosis entscheidend. Und die Latte für die richtige Dosis legt eine aktuelle Studie aus Dänemark recht niedrig an. Wissenschaftler des Frederiksberg Hospitals im Ballungsraum von Kopenhagen konzentrierten sich ausschließlich auf den gesundheitlichen Benefit des Laufens und kamen nach einer Untersuchung der Daten von über 5.000 Personen (davon rund 1.100 Läufer) zur Erkenntnis, dass zweieinhalb Stunden Laufen pro Woche die optimale Dosis sei. Hier stellten sie die niedrigste Sterberate fest. Die Forscher bestätigten, dass Bewegung grundsätzlich sehr gesund sei, ein umfangreicheres Pensum als die zweieinhalb Stunden pro Woche bringe aber keine weiterführende gesundheitsfördernde Auswirkung.
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