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Laufen und seine Impulse für Nachhaltigkeit

Laufen ist per se nachhaltig, der Wert für die gesellschaftliche Gesundheit als Summe der individuellen durch regelmäßige Bewegung ist beachtenswert. Nachhaltigkeit ist nicht nur im Zeitgeist ein wichtiges Thema, sondern auch in der Laufszene. Entsprechend klare Tendenzen sind bei heimischen Laufevents zu beobachten.
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Laufen ist per se nachhaltig, der Wert für die gesellschaftliche Gesundheit als Summe der individuellen durch regelmäßige Bewegung ist beachtenswert. Nachhaltigkeit ist nicht nur im Zeitgeist ein wichtiges Thema, sondern auch in der Laufszene. Entsprechend klare Tendenzen sind bei heimischen Laufevents zu beobachten.

Man stelle sich vor, wir würden einen Teil der Autofahrten durch Radfahren oder Laufen ersetzen. Laut dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) führen fast zwei von drei Autofahren der österreichischen Bevölkerung über weniger als zehn Kilometer – also eine Distanz, die, frische Luft und gebändigte Stresshormone inklusive – auch sportlich aktiv leicht zurückzulegen wäre.

Besonders die Alternative, diese Wege im Laufschritt zu absolvieren und sie im Idealfall mit einer Trainingseinheit zu verbinden, wird natürlich oft durch mangelnde Praktikabilität verhindert. So erstrahlt die Praxis nicht so glanzvoll wie die theoretischen Möglichkeiten. Aber, um beim Gedanken zu bleiben: Eine Dusche am Arbeitsplatz, Weitsicht in der Organisation von Kleidung, eine Portion Flexibilität im eigenen Tun – und die ein oder andere Laufeinheit zum Arbeitsplatz oder von dort nach Hause wirkt bei weitem nicht mehr so realitätsfremd. Sie würde auch gleich zeitökonomisch vorteilhaft die Alltagsbalance unseres Körpers und Geistes optimieren. Und jede*r könnte auf einfache Weise umweltfreundliches und gesundheitsförderndes Verhalten in den Alltag integrieren.

Nachhaltig für die eigene Gesundheit

Das Laufen muss allerdings nicht umweltschädlichere Fortbewegungsweisen ersetzen, um nachhaltig zu sein. Das ist es mit seinen Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit per se. Menschen, die regelmäßig sportlich aktiv sind, erfreuen sich erwiesenermaßen im Schnitt deutlich längerer Gesundheit als jene, die auf Bewegung weitestgehend verzichten. Als universell zugängliche, zeitlich, räumlich und von der Bewegungskompetenz einfach durchzuführende Bewegungsart, hat die Ausdauersportart Laufen auch die besten Benefits.

Zwei Beispiele, die mit den größten gesundheitlichen Problemen in unserer Gesellschaft korrelieren: Laufen vermindert erstens präventiv das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden – das ist die häufigste Todesursache in Österreich (2021 mehr als ein Drittel laut Statistik Austria). Zweitens bekämpft es effektiv Übergewicht, Ursache für etliche der bedeutendsten gesundheitlichen Probleme der Gegenwart. Nicht selten wird Adipositas sogar als Volkskrankheit bezeichnet, denn Übergewicht ist Hauptursache für den Verlust gesunder Lebensjahre. Laut einer Langzeit-Studie der MedUni Wien gelten 3,7 Millionen Österreicher*innen (über 15) als übergewichtig (das ist fast die Hälfte), 630.000 weisen chronisch krankhaftes Adipositas auf.

Die nachhaltige Verminderung der öffentlichen Gesundheitsausgaben dürfte im kollektiven Interesse liegen. Schließlich geben österreichische Steuerzahler*innen laut einer aktuellen OECD-Studie pro Person und pro Jahr einen dreistelliger Betrag alleine zur Bekämpfung von Krankheitsfolgen aufgrund von Übergewicht aus.

Natürlicher Sinn für Nachhaltigkeit

Laufen und Nachhaltigkeit korrelieren. Nicht nur aufgrund der Bewegungsart. Denn oft orientieren sich Läufer*innen Richtung umweltfreundliches Verhalten, weil sie bewusst leben: bei der Ernährung, beim Kauf von Kleidung und Schuhen, bei Gesundheitsthemen. Auch Laufevents und Nachhaltigkeit korrelieren, auch wenn den Veranstaltern bewusst ist, dass Flugreisen der Teilnehmer*innen bei An- und Abreise den ökologischen Fußabdruck trüben. Lokale und regionale Initiativen zeigen in die richtige Richtung und in ihrer Vorbildfunktion strahlen heimische Laufveranstaltungen wichtige Signale aus. Der Vienna City Marathon hat im vergangenen Jahr medienwirksam Bundespräsident Alexander van der Bellen das VCM Manifest 2040 mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie übergeben. Der Linz Marathon hat die Zertifizierung als Green Event als Ziel ausgegeben.

Beim Salzburg Marathon, bei dem das RunUp als Medienpartner auftritt, startete schon vor vielen Jahren ein besonderes Nachhaltigkeitsprogramm. Es ist ein Stück weit Pionierarbeit, die den Leichtathletik-Weltverband (World Athletics) ihn als Fallbeispiel für umweltfreundliche Maßnahmen bei der Organisation eines Laufevents auswählen ließ. Ein zentraler Punkt ist der Fokus auf biologische Ernährung aus regionaler Produktion im Umfeld der Veranstaltung, eine Einzigartigkeit, die den starken Fokus auf Bio-Anbau von den landwirtschaftlichen Betrieben im Bundesland Salzburg widerspiegelt. Weitere wichtige Maßnahmen sind die erhebliche Reduktion von logistischen Transportfahrten, eine enge Einschränkung des motorisierten Verkehrs während der Laufbewerbe, eine Reduktion von Plastik und Verbannung von Alubehältern sowie eine enge Zusammenarbeit mit dem Salzburger Verkehrsverbund, um Teilnehmer*innen zu einer umweltschonenden An- und Abreise zu motivieren.

Auch Marathon-Giganten wie der London Marathon, der Paris Marathon oder der Frankfurt Marathon schenken dem Thema Nachhaltigkeit seit einigen Jahren eine hohe Priorität. Die Dynamik, die in der heimischen und internationalen Laufszene entstanden ist, bietet eine optimale Bühne, zukunftsträchtige und umweltfreundliche Ideen und Maßnahmen flächendeckend im Laufsport zu etablieren.

Autor: Thomas Kofler
Bilder: Alexander Schwarz

INFOBOX

Weitere Infos zu den Maßnahmen zur Nachhaltigkeit beim Salzburg Marathon findest du hier:

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