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Die ehemalige WM-Medaillengewinnerin Alysia Montano joggte bei den US-amerikanischen Meisterschaften 2014 dem Feld hinterher. Das Baby-Bäuchlein klar ersichtlich. Schließlich war sie im achten Monat schwanger. Damit produzierte sie das vielleicht berühmteste Bild, das Schwangerschaft und Laufen vereint und setzte damit…
Die ehemalige WM-Medaillengewinnerin Alysia Montano joggte bei den US-amerikanischen Meisterschaften 2014 dem Feld hinterher. Das Baby-Bäuchlein klar ersichtlich. Schließlich war sie im achten Monat schwanger. Damit produzierte sie das vielleicht berühmteste Bild, das Schwangerschaft und Laufen vereint und setzte damit eine symbolische Botschaft. Laufen und Bewegung während einer Schwangerschaft sind medizinisch klar zu befürworten!
Einzige Bedingung: Eine Schwangere muss auch vor der Schwangerschaft regelmäßig gelaufen sein. Sprich, der Körper muss die Belastungen eines Laufs kennen. Dann ist ein Lauf – oder auch andere Bewegungsformen – während der Schwangerschaft mit reduziertem Umfang und reduzierter Intensität für das Kind völlig unbedenklich, sofern das Körpergefühl der Frau Laufeinheiten befürwortet. Vorteile sind wissenschaftlich erwiesen: Frauen, die in der Schwangerschaft moderat sportlich aktiv sind, benötigen um 10% seltener einen Kaiserschnitt und leiden seltener an Schwangerschaftsdiabetes. Außerdem verhindert Bewegung den unnötigen Teil der Gewichtszunahme und hilft lästige Kilos nach der körperlich wichtigen Erholungsphase mit gezielten Kräftigungsübungen nach einer Geburt wieder loszuwerden. Außerdem bietet sportliche Bewegung willkommene Abwechslung zum Alltag einer Schwangerschaft bzw. der Karenz und hebt erwiesenermaßen das Wohlgefühl. Laut einer Studie der University of Kansas City sind die „positiven Erschütterungen“ für das ungeborene Kind während eines Laufs während der Schwangerschaft gut für seine Herzgesundheit.
Letztendlich ist die Schwangerschaft ein Höhepunkt hormoneller Veränderungen im weiblichen Körper, die das Leben von Frauen deutlich intensiver bestimmen als das Leben von Männern. Damit stehen Läuferinnen im Laufalltag vor Herausforderungen, die Läufer nicht kennen. Sport und Bewegung sind jedoch ein gemeinsamer Nenner, der sich, egal in welcher Lage der hormonellen Veränderung, positiv auf das Leben von Frauen auswirkt. Ein ausführlicher Artikel im italienischen Laufmagazin „Correre“ zeigt etwa auf, wie positiv sich das regelmäßige Laufen während der Menopause darstellt.
Durch den entspannenden und ausgleichenden Effekt des Laufens ist eine höhere Fruchtbarkeit erwiesen. Laut einer Studie aus den USA sind gestresste Frauen um 29% weniger empfänglich als entspannte. Eine brandaktuelle Studie der University of Queensland, die vom australisch-neuseeländischen Hochschulverbund veröffentlicht wurde, stellt die erhöhte Schwangerschafts- und Geburtenrate bei körperlich aktiven Frauen fest und sieht im direkten Vergleich mit Frauen, die sich Fruchtbarkeitsbehandlungen unterziehen, einen ähnlichen Effekt. „Körperliche Aktivität stellt eine erschwingliche und praktikable alternative oder ergänzende Therapie zu sehr teuren Fertilitätsbehandlungen dar“, hält Wissenschaftlerin Dr. Gabriela Mena fest (vgl. Deutsches Gesundheitsportal, 12. Juli 2019).
Doch auch auf der anderen Seite des weiblichen Zyklus gibt es keinen Grund, die Laufschuhe in der Ecke liegen zu lassen, auch wenn das emotionale Befinden diesen Wunsch hegt. Tatsächlich halten Experten das Laufen während der Periode trotz aller individuellen Ausprägungen sogar leistungstechnisch als sinnvoll, weil der Körper einen größeren Kohlenhydrat-Haushalt anbieten kann und durch das höhere Hormonaufkommen schneller regeneriert. Die US-amerikanische Profiläuferin Stephanie Bruce erzählte direkt nach ihrem Triumph bei den US-amerikanischen Halbmarathon-Meisterschaften 2019 in einer persönlichen Bestleistung auf ihrer Instagram-Seite, dass sie am Abend vor dem Wettkampf ihre Periode bekam und mit ihrer starken Psyche an eine gute Laufleistung glaubte. Studien mit Tennisspielerinnen, die die Geschwindigkeit und Genauigkeit beim Aufschlag untersuchten, und Fußballerinnen erkannten keine Leistungsunterschiede je nach Zeitpunkt des weiblichen Zyklus’. Natürlich sind hierbei milde Symptome die Grundannahme.