Schnellster aller Halbmarathonläufer bei Stramilano war der Kenianer Antony Kimtai, der sich im Dreikampf um den Sieg in einer Zeit von 1:00:31 Stunden vor seinen Landsleuten Vincent Kimutai und Simon Mwangi durchsetzte. Kimtais bisher schnellster Halbmarathon gelang ihm ebenfalls auf italienischem Boden und zwar beim Napoli City Halbmarathon vor vier Wochen, als er Zweiter wurde. Passend zur ostafrikanischen Spitze gehören auch die schnellsten Italiener der jüngeren Generation an: Francesco Guerra und Luca Alfieri, die auf den Rängen zehn und elf ins Ziel kamen, sind beide im aktuellen Jahrtausend geboren.
Bei den Frauen siegte die Äthiopierin Anchinalu Dessie in einer Zeit von 1:07:55 Stunden vor Morine Gesare aus Kenia, auch dieses Duo ist erst vor kurzem in den 20ern angekommen. Die 21-jährige Siegerin, die im Vorjahr 25 Sekunden schneller gelaufen ist, damals aber „nur“ auf Position drei die Ziellinie überqueren konnte, verbuchte die viertschnellste Siegerzeit der Eventgeschichte. Platz drei ging an die kroatische Vize-Europameisterin im Halbmarathon, Matea Parlov Kostro, die eine Zeit von 1:11:14 Stunden erreichte und damit 26 Sekunden schneller war als die beste Italienerin, Elisa Palmero.
Über 62.000 Anmeldungen
Start und Ziel der traditionsreichen Laufveranstaltung in der norditalienischen Metropole befand sich auf der Piazza Castello für den Halbmarathon und vor dem berühmten Mailänder Dom für die kürzeren Distanzen. Bei der 51. Auflage absolvierten rund 8.000 den Halbmarathon, die anderen vielen Tausend Laufbegeisterten verteilten sich auf den 5km- und 10km-Lauf. Beides ist neuer Veranstaltungsrekord. Stramilano ist die erste wichtige Laufveranstaltung in Mailand in diesem Frühjahr, bereits in zwei Wochen folgt der Mailand Marathon.
Neuer Streckenrekord beim Venloop
Einen zweiten schnellen Halbmarathon in Europa gab es am gestrigen Sonntag bei der traditionellen Laufveranstaltung Venloop in der holländischen Kleinstadt Venlo. Der Event mit rund 20.000 angemeldeten Teilnehmern, ein Viertel davon im Halbmarathon, endete mit dem klaren Sieg des Kenianer Charles Matata in einer Zeit von 1:00:39 Stunden. Bei den Frauen markierte Veronica Loleo in einer Zeit von 1:07:38 Stunden einen neuen Streckenrekord und legte über drei Minuten Abstand zwischen sich und ihrer kenianischen Konkurrenz. Die 26-jährige blieb damit um sieben Sekunden unter ihrer erst vor drei Wochen beim Paris Halbmarathon aufgestellten persönlichen Bestzeit.
Neuer chinesischer Marathonrekord durch He
Beim Wuxi Marathon in der ostchinesischen Metropole haben die chinesischen Topläufer die chinesische Marathon-Geschichte umgeschrieben. Der 25-jährige He Jie blieb als Vierter des Wettkampfs in einer Zeit von 2:06:57 Stunden um zwölf Sekunden unter dem erst dreieinhalb Monate langen chinesischen Marathonrekord von Yang Shaou Hui. Yang finishte eine halbe Minute später auf Platz fünf und erzielte die drittschnellste Marathonzeit der chinesischen Laufgeschichte. He hat sich mit diesem Resultat den Landesrekord zurückgeholt, schließlich verbesserte er bereits im Vorjahr in Wuxi den chinesischen Rekord auf eine Zeit von 2:07:30 Stunden und hielt ihn bis zum Fukuoka Marathon Anfang Dezember, wo Yang ihn toppte. Yang war vor einem Jahr wie gestern beim Wuxi Marathon im direkten Duell mit He jeweils knapp der Verlierer. Für die chinesische Olympia-Qualifikation hatte das Resultat von gestern keine große Auswirkung, schließlich waren He und Yang bereits fix qualifiziert. Da zwei weitere chinesische Marathonläufer das Direktlimit unterboten haben, bleibt es aktuell bei 67 Marathonläufern, die weltweit über das Limit den Weg nach Paris 2024 gefunden haben.
Der Gesamtsieg beim Wuxi Marathon ging an Tadu Abate aus Äthiopien. Der Sieger des Hamburg Marathon von 2019 erreichte eine Zeit von 2:06:18 Stunden und setzte sich vor seinem Landsmann Abay Alemu (2:06:50) und dem Kenianer Nicholas Kirwa (2:06:57) durch. Bei den Frauen siegte die Kenianerin Veronica Maina in einer deutlichen persönlichen Bestzeit von 2:24:46 Stunden mit über eineinhalb Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrauen Rodah Jepkorir und Monica Chebet. Die besten Chinesinnen im Rennen rund um die fünftplatzierte Zhang Des Hun verpassten das Olympia-Limit, allerdings hat China bereits drei Fix-Startplätze, unter ihnen auf jenen von Zhang.
Beim Marathon in Wuhan ging der Sieg an die ehemalige Weltmeisterin Mare Dibaba aus Äthiopien (2:25:12 Stunden).
Deutsche Erfolge in Warschau und Dresden
Einen deutschen Doppelsieg gab es am Sonntag beim Warschau Halbmarathon. Fabienne Königstein setzte sich in einer Zeit von 1:09:32 Stunden mit 14 Sekunden Vorsprung auf ihre Landsfrau Domenika Mayer durch, die lange Zeit das Rennen anführte. In beiden Fällen ist das eine neue persönliche Bestzeit. Bei den Männern kam ihr Landsmann Filmon Teklebrhan-Berhe in einer Zeit von 1:02:42 Stunden beim Sieg des Belgiers Dorian Boulvin (1:01:58) auf den vierten Platz.
Eine erfolgreiche Generalprobe für seinen Start beim Hamburg Marathon Ende April hat Sebastian Hendel beim Dresdner Citylauf hingelegt. Er entschied das von Wind geprägte 10km-Rennen in einer Zeit von 29:22 Minuten für sich. Bei den Frauen siegte die für das kenianisch-österreichische Team Run2gether laufende Purity Gitonga in einer Zeit von 31:40 Minuten mit fast zwei Minuten Vorsprung auf ihre Landsfrau Sheila Jeruto. Kristina Hendel, Ehefrau vom Männer-Sieger, wurde in 34:47 Minuten Dritte.
Stramilano