Newsletter Subscribe
Enter your email address below and subscribe to our newsletter
Bis zum kommenden Sonntag stehen die Stars von morgen im Mittelpunkt der internationalen Leichtathletik. Denn mit den Junioren-Weltmeisterschaften im polnischen Bydgoszcz steht bereits der nächste Höhepunkt der Olympischen Kernsport auf dem Programm, obwohl das alles überstrahlende Highlight der Olympischen Spiele…
Damit ist Polen nach Kanada erst die zweite Nation, die die wichtigsten Titelkämpfe für junge Leichtathleten zum zweiten Mal austrägt. Die zeitliche Nähe zwischen zwei Austragungen am selben Ort hat einen triftigen Grund, denn die Suspendierung des Russischen Leichtathletik-Verbandes von internationalen Wettkämpfen machte eine Austragung in Kazan unmöglich, Bydgoszcz bewarb sich als Ersatz-Austragungsort. Insgesamt finden die Junioren-Weltmeisterschaften, die seit 1986 im Zwei-Jahres-Rhythmus veranstaltet werden, zum 17. Mal statt, zum achten Mal auf europäischem Boden. Die Wettkämpfe finden im fast 50 Jahre alten und zur letzten Junioren-WM vor acht Jahren renovierten Zdzislaw Krzyszkowiak Stadion statt, das gut 20.000 Zuschauern Platz bietet.
Sechs junge österreichischen Leichtathletinnen und Leichtathleten haben sich für die Junioren-WM 2016 qualifiziert. Neben den Mehrkämpferinnen Sarah Lagger (TGW Zehnkampf Union) und Karin Strametz (SU Kärcher Leibnitz), die beiden Medaillenhoffnungen des ÖLV, sind dies 400m-Hürdensprinter Dominik Hufnagl (SVS Leichtathletik), Dreispringer Philipp Kronsteiner (TGW Zehnkampf Union) und 200m-Sprinterin Carina Pölzl (LAC Klagenfurt) befindet sich auch eine Läuferin im rot-weiß-roten Aufgebot. Lena Millonig (ULC Riverside Mödling), die im vergangenen Jahr im Finale der Jugend-Weltmeisterschaften stand, geht über ihre Spezialdisziplin, dem 3.000m-Hindernislauf an den Start. Die 18-Jährige greift bereits am ersten Wettkampftag ins Geschehen ein, dann stellt sie sich im zweiten von zwei Vorläufen der großen Herausforderung einer Finalqualifikation. In bisher 16 Ausgaben hat der ÖLV übrigens noch nie eine Medaille bei einer U20-WM gewonnen.
„Bydgoszcz ist für uns ein gutes Pflaster“, erinnert Nachwuchs-Bundestrainer Dietmar Chounard an das gute Abschneiden des deutschen Nationalteams vor acht Jahren in Polen. Damals gab es zehn Medaillen. Für große Erfolge soll in diesem Jahr auch eine Läuferin sorgen. Die hochtalentierte Konstanze Klosterhalfen ist Mitfavoritin auf WM-Gold im 3.000m-Lauf, angesichts der ostafrikanischen Dominanz der Mittel- und Langstrecken auch bei den Junioren eine außergewöhnliche Ausgangsposition. Klosterhalfen ist auch für den 1.500m-Lauf gemeldet, wo sie ebenfalls Richtung Podest schielen darf, ihre Weggefährtin Alina Reh startet über 1.500m und 5.000m. Im 65-köpfigen DLV-Team stehen mit Alina Ammann, Mareen Kalis, Dennis Biederbick und Pascal Kleyer (800m), Lukas Abele und Marvin Heinrich (1.500m) sowie Liane Weidner, Lennart Mesecke und Jannik Seelhöfer (3.000m-Hindernis) acht weitere junge Läuferinnen und Läufer.
Swiss Athletics ist mit zehn Athleten nach Bydgoszcz angereist, darunter befindet sich mit Lara Alemanni (1.500m) auch eine Läuferin. Insgesamt haben 1.518 Leichtathleten – darunter 686 Mädchen – aus 160 Nationen für die Titelkämpfe gemeldet. Nur in Barcelona vor vier Jahren waren es mehr.
Insbesondere in Olympischen Jahren empfiehlt sich ein Blick auf die Junioren-Weltmeisterschaften, denn das dort gebotene Niveau ist sehr ansprechend. Schließlich bieten diese Titelkämpfe auch ein Schaufenster für die Zukunft, zahlreiche der Stars von heute haben Erfolge bei Junioren-Weltmeisterschaften gefeiert. Auch in den Laufbewerben sind zahlreiche Athletinnen und Athleten am Start, deren Namen man sich für die Zukunft merken sollte.
Im 800m-Lauf der Burschen fordert der Marokkaner Mostafa Smaili, heuer Sechster bei den Hallen-Weltmeisterschaften, den kenianischen Jugend-Weltmeister Willy Tarbei, der heuer bereits unter 1:45 Minuten gelaufen ist. Dazu kommt Landsmann Kipyegon Bett. Auch im 1.500m-Lauf der Herren sind die Kenianer heiße Medaillenkandidaten, Kumari Taki und Anthony Kiptoo heißt das auserwählte Duo. Mit Jakob Ingebrigtsen tritt der Dritte des Ingebrigtsen-Trios erstmals ins internationale Rampenlicht. Experten sagen ihm das größte Talent nach, seine beiden Brüder Henrik und Jakob sind bereits Europameister. Im 3.000m-Hindernislauf befinden sich der Eritreer Yemane Haileselassie, der Kenianer Vincent Ruto und Mohamed Ismail-Ibrahim aus Dschibuti auf dem Papier auf einem ähnlichen Leistungsniveau. Das Starterfeld über 5.000m wird angeführt von den beide Eritreern Aron Kifle und Awit Habte, im 10.000m-Lauf ist ebenfalls Kifle der Favorit.
Bei den Mädchen hat das deutsche Team gleich mehrere Ambitionen auf Spitzenplätze. Alina Ammann ist die Nummer sechs der Jahresbestenliste jener Läuferinnen, die in Bydgoszcz am Start sind. Angeführt wird die Meldeliste von den beiden US-Amerikanerinnen Samantha Watson und Aaliyah Miller. Im 1.500m-Lauf sind nur die beiden Äthiopierinnen Adanech Anbesa und Fantu Worku sowie die talentierte US-Amerikanerin Alexa Efraimson in dieser Saison schneller gelaufen als Konstanze Klosterhalfen bei ihrem fulminanten Sieg in Ostrava. Über 3.000m blieben von den Teilnehmerinnen in Bydgoszcz neben Klosterhalfen noch die für den Bahrain laufende Dalila Gosa und die Kenianerin Sandrafelis Tuei unter neun Minuten. Noch klarerer ist die Favoritenrolle von Gosa über 5.000m. Im 3.000m-Hindernislauf kommt die Favoritin aus Kenia und heißt Celliphine Chespol. Lena Millonig ist die Nummer 21 der Reihung der Saisonbestleistung, die 15 schnellsten bestreiten das Finale.
Junioren-Weltmeisterschaften 2016 in Bydgoszcz