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Am morgigen Mittwoch stehen bei der sechsten von sieben Stationen der diesjährigen World Athletics Indoor Tour nicht weniger als sieben (!) Laufentscheidungen auf dem Programm. Die Liebe des Veranstalters des Meeting Hauts-de-France Pas-de-Calais in der nordfranzösischen Kleinstadt Liévin unweit der…
Am morgigen Mittwoch stehen bei der sechsten von sieben Stationen der diesjährigen World Athletics Indoor Tour nicht weniger als sieben (!) Laufentscheidungen auf dem Programm. Die Liebe des Veranstalters des Meeting Hauts-de-France Pas-de-Calais in der nordfranzösischen Kleinstadt Liévin unweit der Grenze zu Belgien gipfelt in einer Besonderheit – ein 2.000m-Hindernislauf der Frauen mit WM-Medaillengewinnerin Gesa Krause, der WM-Vierten Winfred Yavi, die zuletzt einen Hallen-Asienrekord über 3.000m in Val de Reuil aufgestellt hat, und der Slowenin Marusa Mismas, die in Glasgow über 1.500m glänzte. Erfahrungen hat keine im sechsköpfigen Starterfeld, schließlich werden in der Hallen-Saison üblicherweise keine Hindernisläufe ausgetragen. Die kuriose Innovation verspricht aber einen spannenden Akzent an einem hochkarätigen Leichtathletik-Abend.
RunAustria-Tipp:
Eurosport 1 überträgt das Meeting aus Liévin am Mittwoch, 19. Februar ab 20 Uhr
Kszczot trifft auf Unbesiegten
Im 800m-Lauf der Männer, in dem Adam Kszczot um die Vorentscheidung in der World Athletics Indoor Tour Gesamtwertung kämpft, trifft der Pole auf einen Gegner, mit dem er in diesem Winter die Klingen bereits einmal gekreuzt hat. Ausgerechnet vor heimischem Publikum in Torun hatte der Hallen-Europameister das Nachsehen gegenüber Collins Kipruto, der in einer beeindruckenden Hallen-Saison bereits vier Siege in Europa gefeiert hat, ungeschlagen ist und daher mit viel Selbstvertrauen auftreten wird. Außerdem steckt der Deutsche Marc Reuther im Rennen, in der Gesamtwertung Kszczots erster Verfolger. In Düsseldorf siegte Reuther vor Kszczot, in Torun war der Pole Zweiter, der Deutsche Vierter. Seine aktuelle Topform lässt den 23-Jährigen auf der Favoritenrolle für Liévin aber weit nach oben klettern. Mit Mostafa Smaili aus Marokko, Sieger in Karlsruhe, und Michael Saruni aus Kenia sind zwei weitere starke Afrikaner im Rennen.
Barega führt äthiopische Phalanx in den 3.000m-Lauf
Im 3.000m-Lauf der Männer fehlt der überlegen führende der Gesamtwertung, Bethwel Birgen aus Kenia, weshalb sich der Konkurrenz die Gelegenheit bietet, auf Schlagdistanz an ihn heranzurücken und damit den Kampf um die 20.000 US-Dollar Preisgeld vor dem Finale am Freitag in Madrid noch einmal zu dramatisieren. Das Starterfeld in Liévin ist irre stark. Angeführt wird es von Selemon Barega, Sieger in Düsseldorf und zuletzt über die halbe Distanz in Glasgow. Doch seine äthiopischen Landsleute Telahun Bekele, Lamecha Girma, Vize-Weltmeister über die Hindernisse, Getnet Wale, ebenfalls ein Hindernislauf-Spezialist, werden den 19-jährigen Youngster auf die Probe stellen. Die Lokalmatadoren Jimmy Gressier und Djilali Bedrani sorgen für den französischen Akzent in der längsten Laufentscheidung des Abends.
Weltrekordhalter und local hero
Auch im 1.500m-Lauf ist ein Äthiopier der erklärte Favorit. Schließlich ist Samuel Tefera über diese Distanz nicht nur Hallen-Weltmeister, sondern auch Hallen-Weltrekordhalter (3:31,04). Damit ist der 20-Jährige, der im Vorjahr hier gewann, als das Meeting noch nicht der World Athletics Indoor Tour angehörte, übrigens auch der einzige im Feld, der unter dem Hallendach einen besseren „Hausrekord“ hat als im Freien. Die größten Herausforderer Teferas sind der in diesem Winter sehr fleißige Marcin Lewandowski, amtierender Hallen-Europameister, Charlie Grice und Vincent Kibet.
Die vierte Laufentscheidung der Männer ist der chronologische Höhepunkt des Meetings und geht als Schlussevent über die Bühne. Kein Wunder, schließlich ist der ehemalige 800m-Weltmeister Pierre Ambroise Bosse im 1.000m-Lauf am Start. Das Feld ist so konzipiert, dass der Franzose eine Siegchance hat, Nicholas Kipkoech aus Kenia dürfte der ärgste Kontrahent sein. Interessant ist der Start von Karl Bebendorf, ein 3.000m-Hindernislauf-WM-Teilnehmer aus Deutschland, der aber auch regelmäßig 1.500m-Läufe bestreitet.
Spannendes 1.500m-Rennen
Im Kampf um Punkte für die Gesamtwertung spannend wird es im 1.500m-Lauf der Frauen, wo die bisher führende Axumawit Embaye in den letzten Rennen bei starker Konkurrenz nur wenig Zählbares einsammeln konnte. Das könnte der Äthiopierin auch in Liévin drohen, denn trotz der Abwesenheit der Schottinnen Jemma Reekie und Laura Muir sind andere klar favorisiert. Angeführt wird das Feld von Gudaf Tsegay, WM-Dritte von Doha und Siegerin des Wettkampfs in Torun. Ebenfalls zu den Siegkandidatinnen zählen Gabriela Debues-Stafford aus Kanada, Tsegays Landsfrau Dawit Seyaum, Zweite zuletzt in Glasgow, und Rababe Arafi aus Marokko, Dritte in Torun und Glasgow. Die Gesamt-Zweite Lemlem Hailu ist die jüngste im Feld und hofft ebenso wie Winnie Nanyondo, in diesem starken Feld zu einer Spitzenplatzierung zu kommen.
Reekie zurück auf den 800m
Jemma Reekie bestreitet in Liévin den 800m-Lauf, wo sie vor einigen Wochen einen sensationellen britischen Hallen-Rekord aufgestellt hat. Damit ist die U23-Europameisterin die Favoritin, denn die amtierende Weltmeisterin Halimah Nakaayi kam in diesem Winter noch nicht wirklich auf Touren. Zum interessanten Starterfeld zählen auch die Äthiopierin Habitam Alemu, die Schweizerin Selina Büchel und die Ukrainerin Olga Lyakhova, die am Montag in Eaubonne den 800m-Lauf gewann.
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