Gemeinsam mit dem Berliner Athleten-Manager Christoph Kopp und dessen Sohn Philipp hat Günther Weidlinger für den diesjährigen Linz Marathon den Streckenrekord im Frauenrennen ins Visier genommen. Gehalten wird dieser seit eineinhalb Jahren von der Kenianerin Brenda Kiprono (2:30:27). Allerdings hat die bekannteste Läuferin im Feld nicht diese Marke und auch nicht die Schallmauer von 2:30 Stunden im Sinn, sondern nichts geringeres als das Olympia-Limit von 2:26:50 Stunden. Domenika Mayer ist amtierende deutsche Meisterin im Marathon und war Mitglied des siegreichen deutschen Marathonteams bei der Nationenwertung des EM-Marathons in München, den sie selbst als Zweitbeste ihres Teams auf dem hervorragenden sechsten Platz abschloss. Ihr Marathon-Debüt feierte Mayer im Frühling 2022 in Hannover, wo die zweifache Mutter mit einer Zeit von 2:26:50 Stunden bestach. „Nach gesundheitlichen Problemen im Herbst ist meine Form rechtzeitig wiedergekommen“, meint die 32-Jährige, die ihren dritten Marathon bestreitet. Bei ihrem letzten Wettkampf vor dem Linz Marathon holte Mayer in einer Zeit von 1:11:27 Stunden die Silbermedaille bei den deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Freiburg.
RunAustria-TV-Tipp: Der Linz Donau Marathon wird am Sonntag ab 9:15 Uhr live in ORF Sport+ übertragen.
Starkes Elitefeld für erste Siegerzeit unter 2:30 Stunden
Die Läuferin mit der schnellsten Vorleistung im Feld ist Serdana Trofimova. Die 24-Jährige ist Russin und lief ihren schnellsten Marathon 2015 in Frankfurt als Vierte in einer Zeit von 2015. In den letzten Jahren war sie hauptsächlich in Russland aktiv und wurde mehrfach russische Meisterin, ehe ihr Ende 2022 der beantragte Nationenwechsel nach Kirgisistan akzeptiert wurde. Wenige Wochen davor lief sie erneut in Frankfurt, wo sie eine von neun Karriereleistungen unter 2:30 Stunden schaffte. Die Afrikanerinnen Tadelech Bekele aus Äthiopien, sowie Tecla Chebet, Beatrice Jepkemoi und Rebeca Jeruto aus Kenia ergänzen das beachtliche Feld. Bekele war 2022 Dritte beim Rom Marathon und mit einer persönlichen Bestleistung von 2:28:04 Stunden Siebte beim Kosice Peace Marathon, Chebet lief im Jänner in Thailand eine Marathonzeit von 2:36:53 Stunden. Jepkemoi und Jeruto absolvieren ihr Marathon-Debüt.
Simon Boch führt Männerrennen an
Das spitzensportliche Highlight im Oktober 2022 war der neue Streckenrekord im Männerrennen und das stärkste Elitefeld, das der Linz Marathon je hatte. An dessen Spitze reüssierte der Äthiopier Fikre Bekele mit einer Zeit von 2:06:16 Stunden. 2022 steckte der Linz Marathon mit kräftiger Unterstützung seines Hauptsponsors Oberbank die gesamte finanzielle Kraft der Elitefelder in jenes der Männer. Für die ausgleichende Gerechtigkeit sind in diesem Jahr die Frauen dran. Auch wenn die Luft kühl sein wird, könnte die Wetterbesserung bis Sonntagmorgen für taugliche Bedingungen für diese Ambitionen sorgen.
Trotzdem verspricht auch das Männerrennen Spannung. Der Regensburger Simon Boch geht in seinen zweiten Marathon, sein Debüt bei windigen Verhältnissen bei einem Elitelauf in Dresden im Frühling 2021 war mit einer Zeit von 2:10:48 Stunden vielversprechend. Noch stärker sind die Signale der beiden schnellen Halbmarathons, die er 2023 bereits bestritten hat: 1:01:23 Stunden als Achter in Barcelona, 1:01:54 Stunden als Silbermedaillengewinner bei den deutschen Meisterschaften. Seine Leistung beim Linz Marathon soll als Sprungbrett für sein großes Ziel dienen, sich für die Olympischen Spiele 2024 in Paris zu qualifizieren – was bei der beachtlichen Qualität der deutschen Marathonspitze auch unabhängig des harten Limits von 2:08:10 Stunden eine schwierige Aufgabe sein wird.
Mit den international recht unbekannten Kenianern Luke Kibet, Cornelius Chepkok und Jackson Rutto findet Boch ein Umfeld, das mit seinem Leistungsniveau harmonieren dürfte. Der 28-Jährige Kibet hat eine Bestleistung von 2:08:45 Stunden bei seinem Debüt in Südkorea 2019 aufzuweisen, bei seinen beiden weiteren internationalen Marathons in Dhaka 2021 und Guadalajara 2022 kam er allerdings der Marke von 2:10 Stunden nicht nahe. Chepkok hat heuer bereits einen Marathon in Thailand bestritten, Platz acht.
- Sonntag, 16. April 8 Uhr – Ascendor Handbike Marathon
- Sonntag, 16. April um 8:02 Uhr – Fischer Brot Inline Skating Halbmarathon
- Sonntag, 16. April um 8:30 Uhr – LINZ AG Viertelmarathon
- Sonntag, 16. April um 9:30 Uhr – Oberbank Linz Donau Marathon
- Sonntag, 16. April um 9:30 Uhr – Borealis Halbmarathon
- Sonntag, 16. April um 9:30 Uhr – Hyundai Staffelmarathon
Der Junior-Marathon wurde kurzfristig wegen der schlechten Wetterprognose auf 13. Mai verschoben. Die Anmeldungen behalten ihre Gültigkeit.
Marathon-Rekordhalter und Nachwuchshoffnung gemeinsam in Elitestaffel
Heimische Laufprominenz ist in der Hyundai Elite Staffel am Start, die vom Linzer Lauftalent Kevin Kamenschak (ATSV Linz LA) angelaufen wird. Dann übernehmen die Marathon-Routiniers Peter Herzog (Union Salzburg LA), der in den letzten Wochen immer wieder von Infekten und muskulären Wehwehchen zurückgeworfen wurde, und Valentin Pfeil (LAC Amateure Steyr), ehe Lars Demuth (1. Sportvereinigung Hohe Wand) die Staffel ins Ziel bringt.
Über 10.000 bleiben in Bewegung
Mit dem Veranstaltungsmotto „Wir bleiben in Bewegung“ setzt der Linz Donau Marathon auch heuer wieder das oberösterreichische Lauf-Highlight. „Der Oberbank Linz Donau Marathon ist eine großartige Bereicherung für unsere Stadt. Er ist ein Lauf- und Stadtfest, er verbindet Spitzenleistungen mit Breitensport. Und er sorgt dafür, dass sich Linz zurecht als Sportstadt nennen darf!“, sagt der Linzer Bürgermeister Klaus Luger. Seine Stellvertreterin und Sportreferentin der Stadt Linz, Karin Hörzing nannte den Event „das absolute Highlight des Jahres für alle Laufbegeisterten.“
Knapp 10.800 Anmeldungen mit 74 verschiedenen Nationalitäten gingen, alle Bewerbe summiert, bisher für die Veranstaltung ein, das ist eine leichte Steigerung gegenüber der letzten Veranstaltung, die nur ein halbes Jahr zurückliegt. An die Teilnehmerzahlen aus den Spitzenzeiten kommt der Linz Marathon bei seiner 21. Auflage, der dritten nach der Pandemiepause, jedoch noch weit nicht heran.
Linz Donau Marathon