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Manuel Innerhofer glänzt bei Berglauf-WM als Sechster
Manuel Innerhofer hat mit einer Klasseleistung bei den diesjährigen Berglauf-Weltmeisterschaften im argentinischen Villa la Angostura die erste Top-Ten-Platzierung bei diesem Event im Männer-Rennen seit der Silbermedaille von Florian Heinzle im fernen Jahr 2003 erzielt. Der 24-jährige Pinzgauer stürmte im zwar…
Manuel Innerhofer hat mit einer Klasseleistung bei den diesjährigen Berglauf-Weltmeisterschaften im argentinischen Villa la Angostura die erste Top-Ten-Platzierung bei diesem Event im Männer-Rennen seit der Silbermedaille von Florian Heinzle im fernen Jahr 2003 erzielt. Der 24-jährige Pinzgauer stürmte im zwar nachlassenden Regen in den argentinischen Anden, aber bei dennoch schwierigen Bedingungen mit rutschiger Strecke dank einer tollen Aufholjagd auf Rang sechs. Nach 1:06:15 Stunden erreichte der amtierende Staatsmeister im Berglauf das Ziel der 14,85 Kilometer langen Strecke. Damit steigerte er sich im Vergleich zu den Europameisterschaften in Zermatt um zwei Positionen und zeigte sechs Jahre nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Junioren neuerlich bei Berglauf-Weltmeisterschaften auf. Das Beeindruckende: Innerhofer „kassierte“ im Schlussabschnitt sowohl den amtierenden Berglauf-Weltcupsieger Andrew Douglas und den amtierenden Europameister Jacob Adkin jeweils aus Großbritannien als auch den EM-Dritten von 2019, Xavier Chevrier aus Italien. Auf die absolute Sensation, die Bronzemedaille des Tschechen Marek Chraschina, fehlten am Ende trotz der für Berglauf-Weltmeisterschaften durchaus langen Strecke lediglich 18 Sekunden.
Im jährlichen Wechsel ging es im Gegensatz zu den Europameisterschaften im Sommer bei den Weltmeisterschaften nicht nur bergauf. Die Strecke im beliebten Touristenort in Patagonien führte das 77-köpfige WM-Teilnehmerfeld 754 Höhenmeter bergauf und dieselbe Höhendifferenz wieder bergab. Innerhofer ging das Rennen mit den schwierigsten Streckenabschnitten im zweiten Rennviertel konservativ an und lag auch wegen eines Sturzes bei einer aufgrund der starken Regenfälle am Morgen entstandenen Bachüberquerung mitten auf der Strecke zu Rennmitte auf Position 15. In der Bergab-Passage machte der Salzburger Boden gut und erzielte schlussendlich ein fantastisches Resultat, das die Erwartungen übertraf. „Die Strecke war wirklich anspruchsvoll, bergab steil und rutschig. Ich bin taktisch gut gelaufen und habe insgesamt einen guten Tag erwischt“, wird Innerhofer in einer Aussendung des Österreichischen Leichtathletik-Verbandes (ÖLV) zitiert.
Auch Manuels Zwillingsbruder Hans Peter schnitt überraschend gut ab. Er erzielte in einer Zeit von 1:08:55 Stunden den 19. Gesamtrang und konnte ähnlich wie Manuel in der zweiten Rennhälfte zahlreiche Positionen gutmachen. „Viele Teilnehmer sind sehr schnell angelaufen. Aber ich habe mir mein Rennen gut eingeteilt. Mit der Top-20-Platzierung bin ich sehr glücklich“, freute sich der 24-Jährige.
Zweiter WM-Titel für Gray
Als der Startschuss für das Männer-Rennen fiel, ließ der ergiebige Regen der Morgenstunden langsam nach und sollte während des Rennens aufhören. Am Start fehlten sämtliche afrikanische Teilnehmer, darunter auch die favorisierten Ugander rund um Titelverteidiger Chemonges, weil sie im Kollektiv keine Einreisegenehmigung nach Argentinien erhalten haben – eine Schmach für den internationalen Berglauf. Schnell setzte sich Joseph Gray, Weltmeister von 2016, ab. Als einziger Läufer konnte ihm der Italiener Cesare Maestri einigermaßen folgen, der Rest wies bereits zu Rennmitte einen deutlichen Rückstand auf. Maestri, der für die erste italienische Medaille seit dem zweiten Platz von Bernard Dematteis vor vier Jahren sorgte, konnte den Rückstand zwar im Finale noch leicht verkürzen, am Ende reichte es jedoch für Joseph Gray. Der 35-jährige US-Amerikaner ist der erste Mehrfach-Weltmeister seit der Berglauf-Legende und amtierenden Präsidenten des Berglauf-Weltverbandes (WMRA), Jonathan Wyatt aus Neuseeland. In einer Zeit von 1:05:13 Stunden verwies Gray Maestri um acht Sekunden auf den zweiten Platz. Im Duell der beiden Tschechen im Kampf um Bronze hatte Marek Chrascina die Nase gegen Jan Janu knapp vorne. Die beiden durften sich gemeinsam mit dem zehnplatzierten Jachym Kovar über die Goldmedaille in der Nationenwertung freuen. Die Tschechische Republik ist nach Italien und Frankreich erst die dritte europäische Nation, die diese Errungenschaft feiern darf. Die weiteren Medaillen gingen an die USA und Italien.
US-Triumph auch bei den Frauen
Wie bei den Männern fehlten auch im Frauen-Rennen aus den skizzierten Gründen sämtliche gemeldete Teilnehmerinnen aus Afrika, darunter die zweifache Titelverteidigerin Lucy Murigi. Als der Startschuss für die letzte Entscheidung fiel, hatte der Regen über Villa la Angostura endlich aufgehört. Das Rennen wurde von der überlegenen Siegerin der US-Trials dominiert. Grayson Murphy setzte sich in einer Zeit von 1:15:20 Stunden vor der Französin Elise Poncet (1:15:41) und der Britin Philippa Williams (1:16:45) durch. Dagegen erlitt die Weltcup-Gesamtsiegerin Sarah McCormack aus Irland als Zwölfte eine herbe Niederlage.
Die Goldmedaille durch Murphy ist die erste für die USA bei den Frauen seit Kasie Enman im Jahr 2011 und die erst zweite überhaupt. Die Goldmedaille in der Nationenwertung für Frankreich dank Poncet, der sechsplatzierten Christel Dewalle und der siebtplatzierten Anais Sabrie ist die erste für die „Grande Nation“ seit 22 Jahren. Die Tschechische Republik und Großbritannien sicherten sich die weiteren Team-Medaillen.
Junioren-WM-Titel an Dugdale und Mattevi
Bei den Junioren, die eine 6,63 Kilometer lange Strecke absolvieren mussten, waren die Weltmeisterschaften fast ein Spiegelbild der Europameisterschaften im Sommer in Zermatt. Dort holte Joseph Dugdale die Goldmedaille. Auch im strömenden Regen bei der WM war Dugdale in einer Zeit von 32:44 Minuten nicht zu schlagen. Der Türke Sebih Bahar und der Mexikaner Yael Paniagua begleiteten ihn auf das Podest. Großbritannien gewann auch in der Nationenwertung Gold vor der Türkei und Italien.
Bei den Mädchen kehrte Angela Mattevi aus Italien die Kräfteverhältnisse von Zermatt um und siegte in einer Zeit von 37:12 Minuten deutlich vor der tschechischen Junioren-Europameisterin Barbora Halickova (37:56), die Französin Jade Rodriguez komplettierte das Stockerl. Mattevi rettete somit auch den Tag für die erfolgsverwöhnten Italiener, denn gemeinsam mit ihren Teamkolleginnen Giovanna Selva und Anna Arnaudo gewann Italien die Nationenwertung bei den Juniorinnen vor der Türkei und der Tschechischen Republik.
Abgesehen von den Innerhofer-Zwillingen waren in allen vier Bewerben keine Athletinnen und Athleten aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz am Start. Morgen folgen die WM-Rennen über die Langdistanz.
Ergebnisse der Berglauf-WM klassisch 2019 in Villa la Angostura
Männer (14,85 km)
Gold: Joseph Gray (USA) 1:05:13 Stunden Silber: Cesare Maestri (Italien) 1:05:21 Stunden Bronze: Marek Chrascina (Tschechische Republik) 1:05:57 Stunden
4. Jan Janu (Tschechische Republik) 1:06:00 Stunden
5. Alexandre Fine (Frankreich) 1:06:07 Stunden 6. Manuel Innerhofer (Österreich) 1:06:15 Stunden
7. Andrew Douglas (Großbritannien) 1:06:22 Stunden
8. Jacob Adkin (Großbritannien) 1:06:33 Stunden
9. Xavier Chevrier (Italien) 1:07:21 Stunden
10. Jachym Kovar (Tschechische Republik) 1:07:27 Stunden
… 19. Hans Peter Innerhofer (Österreich) 1:08:55 Stunden
DNS Robert Chemonges (Uganda)
Teamwertung (drei Läufer gewertet)
Gold: Tschechische Republik 17 Punkte Silber: USA 34 Punkte Bronze: Italien 35 Punkte
4. Frankreich 41 Punkte
5. Großbritannien 42 Punkte
6. Slowenien 75 Punkte
7. Peru 76 Punkte
8. Kanada 93 Punkte
9. Ekuador 103 Punkte
10. Mexiko 115 Punkte
Gold: Frankreich 15 Punkte Silber: Tschechische Republik 25 Punkte Bronze: Großbritannien 31 Punkte
4. Italien 37 Punkte
5. USA 39 Punkte
6. Peru 41 Punkte
7. Slowenien 79 Punkte
8. Argentinien 89 Punkte
9. Irland 95 Punkte
10. Australien 111 Punkte
Gold: Großbritannien 10 Punkte Silber: Türkei 29 Punkte Bronze: Italien 38 Punkte
4. Mexiko 39 Punkte
5. Frankreich 41 Punkte
6. USA 52 Punkte
7. Tschechische Republik 58 Punkte
8. Slowenien 89 Punkte
9. Argentinien 99 Punkte
10. Kanada 110 Punkte
Gold: Italien 17 Punkte Silber: Türkei 26 Punkte Bronze: Tschechische Republik 27 Punkte
4. Frankreich 28 Punkte
5. USA 46 Punkte
6. Argentinien 85 Punkte
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