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Fast 15.000 Menschen beteiligten sich am größten Laufevent seit Pandemiestart in Japan, dem Nagoya Women's Marathon 2021. Klare Siegerin des Marathons war Mizuki Matsuda, die trotz schwieriger Bedingungen nur haarscharf ihre Bestleistung verpasste.
Mizuki Matsuda den Erwartungen entsprechend der Star des Nagoya Women’s Marathon
erstes Massenrennen nach Pandemiebeginn in Japan mit 5.000 Marathonläuferinnen und 9.000 Aktive im Halbmarathon
62-jährige Yugeta in ihrem 110. Marathon erneut unter drei Stunden
Der organisierte Laufsport ist einer Rückkehr der wirkungsvollen Vorbildrolle für Passionierte der Gesundheitssportart Nummer eins einen wichtigen Schritt näher gekommen. Beim Nagoya Women’s Marathon gingen am gestrigen Sonntag 4.704 Marathonläuferinnen aus dem mit 5.000 Startplätzen limitierten Feld an die Startlinie, 9.000 weitere waren für den am selben Tag stattfinden Halbmarathonlauf zugelassen. Von 15.000 in die Veranstaltung involvierten Personen schrieb der Veranstalter in einer Aussendung, denen von einem begleiteten Hygiene- und Sicherheitsprotokoll ein sicheres Laufen versprochen wurde. Es wurden weniger strikte Maßnahmen umgesetzt, als jemand, der Praktiken in West- und Mitteleuropa gewohnt ist, vermuten würde. „Der Nagoya Women’s Marathon 2021 wurde in einem ,neu normalen’ Stil durchgeführt und stellt dank aller beteiligten Parteien einen ,Neustart’ dar“, heißt es in einer Aussendung.
Eine Signalwirkung für die europäische Lauf-Community
Tatsächlich war der Event der erste in dieser Dimension in Japan seit über einem Jahr, der Freizeitsportler in dieser Quantität inkludierte. Die Rückkehr zum Marathonlauf als Event für die breite Lauf-Community Japans war aus mehrfacher Sicht symbolisch bedeutend für die Laufwelt. Ein wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass Japan Gastgeber der Olympischen Spiele ist, die Pandemie bedingt ein Jahr verschoben werden mussten. Ein weiterer, dass es sich bei um Japan um eine G7 Nation mit demokratischen System handelt, die wie Europa auf der nördlichen Hemisphäre liegt und daher Signalwirkung für europäische Laufveranstalter entwickeln könnte. Der Nagoya Women’s Marathon ist bei weitem nicht die erste Laufveranstaltung mit Aktivangebot für die breite Masse auf der nördlichen Halbkugel seit Pandemiebeginn. Im Herbst 2020 gab es angeführt vom Moskau Marathon mit über 20.000 Teilnehmern mehrere Events in Osteuropa, Südosteuropa oder der Türkei, die, limitiert, offen für Freizeitsport waren. In China gehören Laufevents für Tausende Läuferinnen und Läufer fast wieder zur Tagesordnung, wie der Nanjing Halbmarathon am gestrigen Sonntag (RunAustria-Meldung folgt) erneut beweist. Und in Neuseeland vor Beginn des Südhalbkugel-Sommers diverse Marathon- und Halbmarathonläufe mit einem beeindruckenden Zulauf statt.
Japanischer Leichtathletik-Verband überzeugt mit gezielten Bemühungen
Beachtlich ist auch die Rolle des Japanischen Leichtathletik-Verbandes (JAAF), der als (Mit-)Veranstalter des Nagoya Women’s Marathon eine wesentliche Rolle in der Verteidigung des Plans, ein Event für Tausende Läuferinnen durchzuführen, sowie in der Entwicklung der Konzepte übernahm. Und nicht nur das. Die JAAF ist seit Monaten sehr bemüht, die Rolle von Sportevents im Pandemiegeschehen zu beleuchten. Im November veröffentlichte der Verband die Ergebnisse einer Untersuchung. Bei 787 Straßenläufen und Leichtathletik-Meetings zwischen Anfang Juli und Anfang Oktober, bei denen 529 ohne Beteiligung von Zuschauern ausgetragen wurden, konnte eine einzige Infektion enttarnt werden. Bei über 570.000 beteiligten Sportlerinnen und Sportlern sowie 98.000 Offiziellen. Genauso stellte die JAAF die verlässliche Umsetzung von gezielten Konzepten aller Veranstalter fest. Erfahrungen, die in Nagoya sicherlich hilfreich waren.
Matsuda mit klarem Sieg
In der verständlichen Euphorie auch japanischer Medienberichterstattung über die Durchführung eines Sportereignisses dieser Größe eine Woche nach der Aufhebung des Ausnahmezustands in diversen Regionen des Landes wären beinahe die spitzensportliche Leistungen untergegangen. Trotz starkem Wind lief Mizuki Matsuda zu einer Zeit von 2:21:51 Stunden, vier Sekunden über ihrer persönlichen Bestleistung. Dass das nur die viertbeste Siegesleistung in den letzten fünf Jahren beim Nagoya Women’s Marathon ist, zeigt die Qualität des mit dem Platin Label von World Athletics ausgezeichneten Straßenlaufs, der als Lauf für die breite Masse seinen zehnten Geburtstag feierte (2020 nur als Eliterennen durchgeführt, Anm.).
Die Halbmarathon-Splits von Mizuki Matsuda: 1:10:23 / 1:11:38 Stunden Die 5km-Teilzeiten von Mizuki Matsuda: 16:34 / 16:28 / 16:50 / 16:54 / 16:43 / 16:58 / 17:02 / 16:59 / 7:23 (2,195 km) Minuten
Sakaya Sato, Mao Uesugi und Ikumi Fukura waren die einzigen drei Kontrahentinnen, die das Tempo auf den extrem schnellen ersten zehn Kilometern mit Matsuda und den Tempomacherinnen, darunter die Kenianerin Rosemary Wanjiru, mitgingen. 33:03 Minuten war das Rennen zu diesem Zeitpunkt alt. Fukura, am Ende Zehnte, und die schlussendlich siebtplatzierte Uesugi mussten bald abreißen lassen, Sato lag noch beim Halbmarathon in 1:10:23 Stunden gleich auf mit der Führenden. Das Tempo war in etwa um vier Sekunden pro Kilometer langsamer geworden als im ersten Viertel, einer weiteren Beschleunigung von Matsuda konnte Sato nicht mehr folgen. Die Vorentscheidung war gefallen, die 25-Jährige lief ihr Tempo konstant bis ins Ziel zu Ende. Sato, die fast eine Marathon-Hälfte als Solistin absolvieren musste, wurde in einer Zeit von 2:24:32 Stunden Zweite, knapp zwei Minuten später kam Natsumi Matsushita, die ihr Debüt feierte, ins Ziel. Mariko Yugeta, die 62-jährige Weltrekordhalterin der Altersklasse 60+, verpasste eine neue persönliche Bestleistung, blieb in einer Zeit von 2:54:31 Stunden allerdings ein weiteres Mal unter drei Stunden.
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