Der Kenianer Wycliffe Kinyamal, die Britin Jemma Reekie und der Äthiopier Tadese Worku haben in den beiden Laufentscheidungen des Kamila Skolimowska Memorial im polnischen Chorzow, Teil der höchsten Stufe (Gold) der World Athletics Continental Tour und damit der zweitwichtigsten Meetingserie der internationalen Leichtathletik nach der Diamond League, mit Meetingrekorden aufgezeigt. Der 24-jährige Kinyamal, Sieger der Commonwealth Games 2018 in Gold Coast, überholte im Windschatten seines Landsmanns Michael Saruni den führenden Daniel Rowden eingangs der letzten Kurve und schnappte sich Saruni eingangs der Zielgerade. In einer Zeit von 1:44,63 Minuten verbesserte er den Meetingrekord des Amerikaners Erik Sowinski aus dem Jahr 2013, als das Meeting in Warschau ausgetragen wurde.
Fünf Polen unter 1:45 Minuten
Für die Überraschung des Rennen sorgte der erst 18 Jahre alte Lokalmatador Kaczper Lewalski, Sechster der Junioren-Weltmeisterschaften von Nairobi, der auf der Innenbahn im Finale eine Lücke fand und als Zweiter in einer persönlichen Bestleistung um fast zwei Sekunden eine Zeit von 1:44,84 Minuten verbuchte. Damit ist er der fünfte polnische Läufer im laufenden Kalenderjahr, der eine Zeit unter 1:45 Minuten zustande brachte. Eine höhere Dichte gibt es im europäischen Mittelstreckenlauf zurzeit lediglich auf der Insel.
Saruni ging auf den letzten Metern die Kraft aus, er musste auch noch die Briten Rowden und Jake Wightman vorbei lassen. Nach wie vor meilenweit von seiner Olympia-Form entfernt ist Patryk Dobek: Der Medaillengewinner und Hallen-Europameister verbrachte das gesamte Rennen an letzter Position und kam nicht über Rang zwölf hinaus.
Reekie im Terminstress, aber erfolgreich
In der einzigen Laufentscheidung der Frauen vor 32.000 Zuschauern im Stadion Slaski übernahm Jemma Reekie auf den letzten 200 Metern die Führung von der Äthiopierin Hirut Meshesha und erzielte in einer Zeit von 2:35,47 Minuten ebenfalls einen neuen Meetingrekord. Die Schottin, die nicht einmal 48 Stunden zuvor beim Memorial van Damme in Brüssel einen 800m-Lauf bestritten hatte (siehe RunAustria-Bericht), verpasste die Weltjahresbestleistung in dieser nicht so häufig gelaufenen Disziplin von Mary Moraa nur knapp. Hinter Meshesha komplettierte die US-Amerikanerin Dani Jones die Top-Drei, die Deutsche Elena Burkard erzielte als Achte eine persönliche Bestleistung von 2:39,05 Minuten.
Der 19 Jahre alte Tadese Worku wurde im 3.000m-Lauf der Männer seiner Favoritenrolle gerecht und markierte in 7:36,47 Minuten einen neuen Meetingrekord vor den marokkanischen Hindernislauf-Spezialisten Soufiane El Bakkali und Mohammed Tintouft.
Ergebnisse Kamila Skolimowska Memorial in Chorzow
800m-Lauf der Männer
- Wycliffe Kinyamal (KEN) 1:44,63 Minuten *
- Kacper Lewalski (POL) 1:44,84 Minuten **
- Daniel Rowden (GBR) 1:44,89 Minuten
- Jake Wightman (GBR) 1:44,97 Minuten ***
- Michael Saruni (KEN) 1:45,04 Minuten
- Elliot Giles (GBR) 1:45,20 Minuten
- Catalin Tecuceanu (ROM) 1:45,45 Minuten
- Adrian Ben (ESP) 1:45,69 Minuten
…
12. Patryk Dobek (POL) 1:46,65 Minuten
1.000m-Lauf der Frauen
- Jemma Reekie (GBR) 2:35,47 Minuten *
- Hirut Meshesha (ETH) 2:35,74 Minuten
- Dani Jones (USA) 2:36,63 Minuten
- Diana Mezulianikova (CZE) 2:36,68 Minuten **
- Martyna Galant (POL) 2:37,08 Minuten
- Tigitst Girma (ETH) 2:37,80 Minuten
- Anna Wielgosz (POL) 2:38,65 Minuten
- Elena Burkard (GER) 2:39,05 Minuten **
3.000m-Lauf der Männer
- Tadese Worku (ETH) 7:36,47 Minuten *
- Soufiane El Bakkali (MAR) 7:37,18 Minuten **
- Mohammed Tintouft (MAR) 7:38,92 Minuten **
- Haftu Teklu (ETH) 7:39,62 Minuten **
- Elzan Bibic (SRB) 7:39,95 Minuten
* neuer Meetingrekord
** neue persönliche Bestleistung
*** neue Saisonbestleistung
Kamila Skolimowska Memorial
World Athletics Continental Tour