Enter your email address below and subscribe to our newsletter

Meisterschafts-Wochenende: US-Rekord für Hoey

Shootingstar Josh Hoey lief in New York die zweitschnellste 800m-Hallenzeit der Geschichte. Ein Überblick über die nationalen Titelkämpfe und die wichtigsten Laufentscheidungen.
Weiterlesen

Share your love

Am vergangenen Woche fanden in fast allen Verbänden die nationalen Hallenmeisterschaften statt. Das Lauf-Highlight auf internationaler Bühne gelang dabei Josh Hoey, Shootingstar der bisherigen 800m-Saison. Der 25-Jährige verbesserte bei den US-Hallenmeisterschaften in Staten Islands in New York seinen eigenen nordamerikanischen Kontinentalrekord auf eine Zeit von 1:43,24 Minuten und hält nun die zweit- und viertschnellste je in der Halle auf dieser Distanz erzielte Leistung. Mit dieser Leistung schob sich der US-Amerikaner in eine der Favoritenpositionen für die Hallen-Weltmeisterschaften in Nanjing (21.–23. März).

Im 800m-Lauf der Frauen lief Outdoor-Meister Nia Akins in einer persönlichen Hallen-Bestleistung zum Sieg in 1:59,31 Minuten. Gleich jeweils zwei Titel sicherten sich Hobbs Kessler und Nikki Hiltz über 1.500m und 3.000m. Im 3.000m-Lauf setzte sich Hiltz hauchdünn vor Shelby Houlihan durch, die sich damit wenige Wochen nach ihrem Comeback aus der Dopingsperre einen Hallen-WM-Startplatz erkämpfte, zumal sowohl Kessler als auch Hiltz nach den Wettkämpfen ankündigten, auf die Hallen-WM zu verzichten.

Gar nicht bei den nationalen Meisterschaften dabei waren 1.500m-Olympiasieger Cole Hocker, Yared Nuguse, Grant Fisher, der zuletzt zwei Hallen-Weltrekorde gebrochen hat, und 800m-Hallen-Weltmeister Bryce Hoppel. Sie alle hatten ihr Desinteresse an den Hallen-Weltmeisterschaften bereits davor kommuniziert.

Kuriose Premiere für Kolberg

Majtie Kolberg hat ihren Startplatz im 800m-Feld der Hallen-Europameisterschaften bereits sicher. Daher absolvierte sie bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in der ausverkauften Helmut-Körnig-Halle in Dortmund den 1.500m-Lauf und feierte auf dieser Distanz, die sie bisher ab und zu in der Halle gelaufen ist, gleich den Titel – ihr erster deutscher Meistertitel überhaupt. In einer Zeit von 4:13,65 Minuten war sie schneller als Elena Burkard, Jolanda Kallabis und Lea Meyer, die den 3.000m-Lauf vor Burkard für sich entscheiden konnte. „Es ist ein Stück weit Ironie, dass ich über diese Distanz endlich einen Titel geschafft habe“, sagte die 25-Jährige. Kolbergs Abwesenheit im 800m-Lauf nutzte die 18-jährige Jana Marie Becker zum Sieg in 2:08,67 Minuten, eine weitere Titelpremiere.

Im Kampf um die Startplätze bei den Hallen-Europameisterschaften legte Marius Probst als Sieger im 1.500m-Lauf von vorne laufend eine ordentliche Zeit von 3:38,14 Minuten nach, die mit den 100 Bonuspunkten von nationalen Hallenmeisterschaften wertvoller werden. Im 3.000m-Lauf überflügelte Maximilian Thorwirth, der nicht unter den Top-Drei der Deutschen im Qualifikationszeitraum für Apeldoorn ist, die dort vor ihm liegenden Florian Bremm und Sam Parsons und gewann die Goldmedaille.

Werro bleibt Nummer eins

Bei den Schweizer Hallenmeisterschaften in St. Gallen hat sich Audrey Werro zum vierten Mal in Folge den Titel geholt. In einer Zeit von 2:01,13 Minuten hielt sie Lore Hoffmann um 0,12 Sekunden hinter sich. Rachel Pellaud musste sich mit Rang drei zufrieden geben. Die Titel in den 1.500m-Läufen gingen an die in dieser Hallensaison stark laufende Joceline Wind und Langstrecken-Spezialist Dominic Lobalu. Der Lokalmatador verzichtete anschließend auf einen Start im 3.000m-Lauf, den Aarno Liebl gewann.

Weitere Meisterschaftsentscheidungen

🇪🇸 Die spannendste Laufentscheidung bei den spanischen Meisterschaften in Madrid war der 800m-Lauf der Männer. Titelverteidiger Mariano Garcia, ein ehemaliger Hallen-Weltmeister, setzte sich in einer Zeit von 1:46,05 Minuten vor dem ehemaligen Hallen-Europameister Alvaro de Arriba und dem spanischen Hallenrekordhalter Elvin Josué Canales durch. Der mitfavorisierte Mohamed Attaoui riskierte ein bemerkenswertes Doppel: 45 Minuten, nachdem er den Titel im 1.500m-Lauf gewann, ging er im Finale auf seiner Spezialdistanz an den Start. Der Olympia-Finalist von Paris konnte nicht um die Medaillen mitkämpfen und musste sich mit Platz acht zufrieden geben. Ansonsten gab es ausschließlich Favoritensiege auf den Laufdistanzen, darunter der bereits sechste Hallen-Titel für Esther Guerrero im 1.500m-Lauf.

🇬🇧 Das bemerkenswerteste Laufresultat der britischen Meisterschaften in Birmingham lieferte George Mills, der im 3.000m-Lauf in einer Zeit von 7:40,16 Minuten den 38 Jahre alten Meisterschaftsrekord verbesserte – und das gleich um neun Sekunden. Das ist gut zwölf Sekunden langsamer als sein aktueller britischer Hallenrekord. Bei den Frauen verlor Laura Muir bei ihrem ersten Rennen seit den Olympischen Spielen überraschend den Endspurt gegen Hannah Nuttall. Georgia Hunter-Bell und Neil Gourley (ebenfalls Meisterschaftsrekord) gewannen über 1.500m, in Abwesenheit von Keely Hodkginson und Jemma Reekie gewann Isabelle Boffey den 800m-Titel. Die Wettkämpfe am Samstag mussten mit eineinhalbstündiger Verspätung starten, da die Utilita Arena am Samstagmorgen evakuiert werden musste.

🇳🇱 Bei den holländischen Meisterschaften in der EM-Halle von Apeldoorn fehlte der angekündigte Niels Laros an der Startlinie. U23-Europameister Stefan Nillessen nutzte die Gelegenheit für den Sieg im 1.500m-Lauf in einer Zeit von 3:37,08 Minuten. Über 800m feierte Samuel Chapple einen Favoritensieg in 1:48,48 Minuten wie Maureen Koster über 3.000m in 8:50,74 Minuten.

Bei den französischen Meisterschaften in Miramas unterstrich Azzedine Habz seine starke Verfassung mit dem Titelgewinn über 3.000m. Eine Überraschung gab es im 800m-Lauf der Frauen mit dem Sieg von Clara Libermann. Zwei schnelle 800m-Zeiten lieferten die polnischen Meisterschaften, wo Anna Wielgosz in einer Zeit von 2:00,75 Minuten mit dem Minimalvorsprung von einer Hundertstelsekunde vor Angelika Sarna gewann. Einen beachtlichen Alleingang schaffte der schwedische Topmann Andreas Almgren in Växjö, wo er in einer Zeit von 7:36,38 Minuten das Hallen-EM-Limit lief. Bei den italienischen Hallenmeisterschaften in Ancona freuten sich Federico Riva und Ludovica Cavalli jeweils über zwei Goldmedaillen: 1.500m und 3.000m.

Autor: Thomas Kofler
Bild: © Free Photos / Pixabay

Share your love