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Bei ihrem Comeback nach der Mutterschaftspause hat Melat Kejeta beim Ottawa Marathon am vergangenen Sonntag das WM-Limit von 2:29:40 Stunden für den WM-Marathon in Budapest um knapp zwei Minuten unterboten und ist in einer Zeit von 2:27:51 Stunden sogar auf das Stockerl des wichtigsten kanadischen Frühjahrsmarathons gelaufen. Der Marathon in der kanadischen Hauptstadt lieferte eine der letzten Möglichkeiten im zur Neige gehenden Qualifikationszeitraum. Die 30-jährige Deutsche, die im vergangenen Jahr erstmals Mutter wurde und ihren letzten Marathon 2021 in Sapporo als Olympia-Sechste bestritten hatte, legte los wie die Feuerwehr und nahm das Tempo der Spitzengruppe auf. Vor allen Dingen der Abschnitt zwischen Kilometer 10 und 15 war laut Auswertung des für die Zeitnehmung verantwortlichen Portals mit einem Split von 16:03 Minuten rasend schnell. In einer Zeit von 1:10:22 Stunden erreichte die führende Äthiopierin Waganesh Mekasha die Halbmarathon-Zwischenzeit, Kejeta folgte eine Sekunde dahinter.
Doch bei warmen Temperaturen weit jenseits der 20°C-Marke fiel die Deutsche alsbald hinter die Äthiopierin zurück, die Beine wurden immer schwerer, die Kilometersplits deutlich langsamer. Kejeta verlor die beste deutsche Marathonzeit im Qualifikationszeitraum für Budapest von Fabienne Königstein (2:25:48) aus den Augen und erzielte in 2:27:50 Stunden die drittschnellste Zeit einer deutschen Läuferin des Jahres 2023, mit der sie im WM-Qualifikationszeitraum auf Rang sechs der nationalen Liste liegt – es bleibt abzuwarten, wer welches Interesse in der verbleibenden Saison hat. Das Olympia-Limit verpasste Kejeta jedenfalls um eine Minute.
An der Spitze reichte es für Mekasha zu einem klaren Erfolg, doch auch die 31-Jährige musste den immer diffiziler werdenden Bedingungen Tribut zollen. Nach einem klaren positiven Split lief sie nach 2:24:48 Stunden ins Ziel, immerhin noch drittbeste Siegerzeit der Veranstaltungsgeschichte, die fest in äthiopischer Hand bleibt: Seit inklusive 2010 gab es bei zwölf Austragungen elf äthiopische Siege. Es war der viertschnellste Marathon in der Karriere Mekashas, die 2022 als Fünfte beim Chicago Marathon ihr vielleicht hochwertigstes internationales Resultat bisher erzielte. Kejetas zweiter Platz ging erst in den letzten Atemzügen flöten. Die 43-jährige Kanadierin Malindi Elmore, bei den Olympischen Spielen von Tokio als Neunte ebenfalls in den Top-Ten des in Sapporo ausgetragenen Marathons, zog in ihrem fünften Marathonlauf noch an der Deutschen vorbei und wurde in 2:27:45 Stunden Zweite – WM-Qualifikation inklusive, die sie mit ihrem Resultat von Toronto 2022 längst in der Tasche hatte.
Fast 28.000 Aktive hatten sich für die Bewerbe des Ottawa Marathon angemeldet, gut 3.000 davon für die klassische Marathon-Distanz, die in Ottawa bereits zum 49. Mal auf dem Programm stand. Als erster Läufer des Tages erreichte der Äthiopier Yihunilign Adane das Ziel in einer Zeit von 2:08:23 Stunden, für den Marathon in der kanadischen Hauptstadt in den letzten Jahren eine durchschnittliche Siegerzeit. Der 27-Jährige, der vor Gebretsadik Abraha (2:09:14) und Abdi Gelchu (2:10:39) gewann, hat 2022 die Marathons in Barcelona (2:05:53) und Toronto (2:07:18) gewonnen und baute demnach eine interessante Siegesserie aus. Bester US-Amerikaner war der fünftplatzierte Stinson Parker. Sein Neo-Landsmann Daniel Mesfun, der aus Eritrea stammt, ist erst seit wenigen Tagen in Besitz der US-amerikanischen Staatsbürgerschaft und finishte in 2:14:30 Stunden als Neunter.
Traditionell recht gut besetzt ist in Ottawa der 10km-Lauf am Vorabend, für den sich in diesem Jahr rund 6.500 Läuferinnen und Läufer angemeldet hatten. Angesichts der kanadischen Meisterschaften konzentrierte der Veranstalter sich in diesem Jahr auf die nationale Spitze und die lieferte: Bahnkönner Mo Ahmed gewann bei den Männern in 28:22 Minuten in seinem ersten Straßenlauf vor Marathon-Rekordhalter Cameron Levins (28:40), der eine persönliche Bestzeit verbuchte. Siegerin bei den Frauen war bei Temperaturen von 28°C. Routinier Natasha Wodak in 32:52 Minuten, zum dritten Mal in Folge ist die 41-Jährige nun die 10km-Meisterin Kanadas.
Marathon der Männer
Marathon der Frauen
10km-Lauf der Männer
10km-Lauf der Frauen
* Marathon-Debüt
** neue persönliche Bestleistung