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Als Sieger eines taktisch geprägten Rennengeschehens setzte sich Thomas Messner bei seinem Premierentitel knapp gegen zwei Salzburger durch. Larissa Matz feierte ihren zweiten Titel nach 2023 mit einer deutlichen persönlichen Bestleistung von 1:14:38 Stunden und ließ Sandrina Illes keine Chance.
Unterschiedlicher hätten die beiden Entscheidungen bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften am gestrigen Sonntag in Wels im Rahmen des BRP-Rotax Halbmarathon kaum sein können. Während sich die Frage nach dem Sieger im Männerrennen, das keine Tempojagd, sondern ein gegenseitiges Belauern brachte, erst auf dem letzten Kilometer klärte, ließ Larissa Matz (ULC Riverside Mödling) keine Zweifel offen, wer die Goldmedaille gewinnen würde.
Die 23-Jährige setzte sich auf der etwas mehr als sieben Kilometer langen Runde durch die oberösterreichische Kleinstadt gleich nach dem Startschuss von ihrer intendierten Hauptrivalin Sandrina Illes (Union St. Pölten) ab und erarbeitete sich rasch einen Vorsprung von einer halben Minute. Dieser wurde im finalen Drittel wesentlich größer, weil Matz, Siegerin vor zwei Jahren in Graz, deutlich zulegen konnte und in der Schlussphase die besten Kilometersplits ihres Rennens auf den trockenen Asphalt zauberte. „Diese Wettkampftage sind immer sehr herausfordernd, besonders, wenn man als eine der Favoritinnen gehandelt wird. Wenn es dann klappt, ist es umso schöner“, zeigte sich die Siegerin erleichtert.
Mit einer Zeit von 1:14:38 Stunden stellte die Niederösterreicherin eine neue persönliche Bestleistung auf und schob sich mit dieser Leistung auf Platz neun der ewigen ÖLV-Bestenliste im Halbmarathonlauf der Frauen. Damit war Matz fast zwei Minuten schneller als vor zwei Jahren in Graz bei ihrem ersten Titelgewinn. Illes, die bereits viermal Staatsmeisterin im Halbmarathon war, gewann wie vor einer Woche bei den Staatsmeisterschaften im 10.000m-Lauf die Silbermedaille. Die 38-Jährige erreichte eine Zeit von 1:16:56 Stunden.
Das Duell um die Bronzemedaille zweier Mütter ging an Cornelia Stöckl-Moser (SC Leogang), die sich in einer Zeit von 1:17:14 Stunden ausgerechnet gegen Lokalmatadorin Anna Pabinger (ALC Wels) durchsetzte, die sich mit einer neuen persönlichen Bestleistung tröstete. Für Stöckl-Moser ist es die erste Staatsmeisterschaftsmedaille seit ihrem Titelgewinn im Marathon im Rahmen des Linz Marathon 2019.
Dass die Last des Favoriten auf den Schultern von Thomas Messner (KLC) lag, zeigte sich bereits in der Anfangsphase. Die Konkurrenz ließ ihm den Vortritt in der Tempogestaltung. Eine erste kleine Verschärfung des Kärntners beantwortete nur Dominik Hirczy (Lauftreff Nussdorf), doch Hans-Peter Innerhofer (LC Oberpinzgau) und Mario Bauernfeind (ÖBV Pro Team) fanden wieder Anschluss. Der Rennverlauf änderte sich in der Folge kaum: Das Tempo war nicht das allerhöchste, Messner achtete immer wieder darauf, wie sich seine Kontrahenten fühlten, das gegenseitige Belauern intensivierte sich.
Erst als die Spitzengruppe durch Markus Lemp (LC Sicking) und Martin Mistelbauer (team2012.at) von hinten aufgefüllt wurde, kam Zug in das Geschehen. Die beiden Salzburger gingen an die Spitze und verkleinerten diese wieder auf vier Leute. Einer weiteren Verschärfung Innerhofers fiel Bauernfeind zum Opfer, der sich mit Rang vier zufrieden geben musste. Der letzte Kilometer gehörte aber Messner, der eine vorentscheidende Lücke aufriss – eine präventive Maßnahme gegen die Endspurt-Qualitäten Innerhofers. Der 29-jährige Pinzgauer holte auf der Zielgerade zwar noch einmal ordentlich auf, blieb aber eine Sekunde hinter dem 26-jährigen Sieger. „Ich bin gerade so überwältigt von den Gefühlen. Es ist unbeschreiblich schön und Staatsmeister zu sein klingt noch ein bisschen surreal. Schließlich bin ich erst seit einem Jahr im Laufsport und es ist so viel passiert“, jubelte Messner.
Vor einem halben Jahr in Salzburg musste er sich noch Andreas Vojta geschlagen geben – trotz Kärntner Landesrekords. Damals profitierte er von der Tempogestaltung des Niederösterreichers. „Heute war es ein sehr taktisches Rennen und die Spielereien haben schon im Mittelteil begonnen. In der letzten Runde war es ein reines Belauern und am Schluss ein All-in. Es hätte jeder gewinnen können, am Ende gehört auch etwas Glück dazu“, schilderte der 26-Jährige. Sechs Sekunden hinter Innerhofer holte Hirczy wie im 2024 in Salzburg die Bronzemedaille, damals war das Duell mit Innerhofer noch an den Pongauer gegangen.
Autor: Thomas Kofler
Bild: © Jedermannlauf / Theresa Marka