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Es war ein erstes deutliches Indiz, dass der Crosslauf-WM-Tag in Aarhus einer für die Äthiopierinnen und Äthiopier sein würde. Dank einer gravierenden taktischen Überlegenheit besiegten die als Außenseiter ins Rennen gegangenen Äthiopier das mit großen Namen dekorierte Team des Erzrivalen…
Es war ein erstes deutliches Indiz, dass der Crosslauf-WM-Tag in Aarhus einer für die Äthiopierinnen und Äthiopier sein würde. Dank einer gravierenden taktischen Überlegenheit besiegten die als Außenseiter ins Rennen gegangenen Äthiopier das mit großen Namen dekorierte Team des Erzrivalen aus Kenia in der Mixed-Staffel und starteten damit eine Serie an erfolgreichen Rennen aus äthiopischer Sicht. Alle vier Äthiopier lieferten eine fantastische Leistung ab, vollendet wurde sie von Fantu Worku. Wie alle ihre Landsleute verbrachte auch sie die erste Hälfte der Strecke im Windschatten der führenden Kenianierin und demonstrierte die Überlegenheit der Äthiopier in den schwierigen Streckenpassagen. Worku attackierte nach dem Wassergraben, also deutlich früher als all ihre Teamkollegen, die ihre Attacken vor dem Anstieg auf das Dach des Moesgaard Museums ritten. Alle Attacken waren von Erfolg gekrönt. Worku vollendete ihr Werk mit einem am Ende deutlichen Sieg. Die bedauernswerte Kenianerin Winfred Mbithe, vor zwei Jahren noch Mitglied der kenianischen Gold-Staffel von Kampala, verlor auf den letzten Metern auch noch die Silbermedaille an die marokkanische Schlussläuferin Rababe Arafi, die mit 21 Sekunden Rückstand auf Mbithe in die letzte Runde gegangen war.
Damit feierte nicht nur Äthiopien einen Prestigeerfolg, die Kenianer erlitten eine empfindliche Pleite. Bereits der kenianische Startläufer Conseslus Kipruto, amtierender Olympiasieger und Weltmeister im 3.000m-Hindernslauf, verlor sein Duell sensationellerweise gegen den erst 17 Jahre alten, völlig unbekannten Kebede Endale. Ein klarer Beweis dafür, warum Kipruto es nicht ins Aufgebot der Kenianer für das Einzelrennen geschafft hatte. Da auch Soufiane El Bakkali, ebenfalls ein Weltklasse-Hindernisläufer, das Tempo des jungen Äthiopiers nicht halten konnte, war die erste Sensation des von der kenianisch-dänischen 800m-Legende Wilson Kipketer per Startsignal eröffneten Rennens perfekt.
Die zweite Runde lief wie eine Kopie der ersten ab. Bone Cheluke überholte vor dem Anstieg die Kenianerin Jarinter Mwasya und distanzierte sie um drei Sekunden. In diesen Augenblicken verlor die USA ihre Medaillenchance. Mittelstreckenläuferin Shannon Osiko versuchte anfänglich den kleinen Rückstand gutzumachen. Just als der Anschluss hergestellt war, forcierte Cheluke und Osiko, die sich zu weit aus dem Fenster gelegt hatte, handelte sich einen Rückstand von 32 Sekunden ein. Am Ende wurden die Amerikaner Vierte.
Auch Manangoi geschlagen
Eingangs der dritten Runde übernahm 1.500m-Weltmeister Elijah Manangoi sofort die Führung von Teddese Lemi. Als der Anstieg am Moesgaard Museum begann, überholte der 20-Jährige den kenianischen Star und feierte den nächsten Etappensieg auf dem Weg zum überraschenden Triumph. Zwei Sekunden Vorsprung brachte der Youngster Fantu Worku mit auf die Schlussrunde. Während Äthiopien seine stärkste Athletin als Vierte auf die Reise schickten, hatten die Kenianer mit ihrer Aufstellung gehofft, nach drei Läufern deutlich in Führung zu liegen. Und so gewann Marokko trotz der mäßigen Leistung von El Bakkali, aber dank einer genialen Aufholjagd von Rababe Arafi noch Silber.
Uganda mit taktischem Risiko
Alle Top-Nationen entschieden sich ihre Männer auf den Positionen eins und drei ins Rennen zu schicken. Nur Uganda wählte mit einem guten Team den gegenteiligen Ansatz. Docus Ajok verlor auf der ersten Runde aber fast eineinhalb Minuten auf die schnellsten Männer – eine Hypothek, die im Kampf um die Medaillen nicht mehr abzubezahlen war. Am Ende belegte Uganda Rang fünf, hätte aufgrund der Qualität der Spitze aber wohl ohnehin keine Medaille geholt. Europameister Spanien war als guter Sechster bestes europäisches Team, Gastgeber Dänemark ließ immerhin Tansania und China hinter sich.
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