Es waren sicherlich turbulente Zeiten in Mo Farahs Leben in den vergangenen Jahren. Die mit der Aufarbeitung seiner Vergangenheit verbundene Veröffentlichung seiner wahren Lebensgeschichte (siehe RunAustria-Bericht) hat in den britischen und internationalen Medien eingeschlagen. Es ist ein wichtiges Kapitel in seinem Leben, abseits jener Kapitel, in denen es um Spitzensport geht. Ein (wahrscheinlich) letztes möchte Mo Farah noch schreiben und zwar beim London Marathon am 2. Oktober.
„Ich liebe London“
Die Rückkehr zu sportlichen Schlagzeilen gelang am gestrigen Sonntag beim Big Half in London, dem Vorbereitungshalbmarathon auf den großen Höhepunkt des britischen Laufsports in vier Wochen. Es war der erste Wettkampf des 39-Jährigen seit vier Monaten und er gewann ihn. In einer Zeit von 1:01:49 Stunden siegte er zum dritten Mal bei der fünften Austragung dieses Events, das erste Mal seit 2019. „Es ist schön, Geschichte zu schreiben. Ich liebe London und ich liebe es, dass ich zurück bin“, sagte der britische Rekordhalter und hob die hervorragende Unterstützung vom Streckenrekord hervor. Er sah den Wettkampf als Trainingseinheit für den London Marathon und sagte gegenüber der BBC, dass sein Training in den letzten Wochen gut verlaufen wäre.
Wie im Vorjahr belegte Jack Rowe den zweiten Platz und erzielte eine persönliche Bestzeit von 1:02:04 Stunden. Vorjahressieger Jake Smith musste sich in 1:02:10 Stunden mit dem dritten Platz zufrieden geben.
Klarer Streckenrekord für McColgan
Eilish McColgan, die ihr Marathon-Debüt unlängst verschoben hat (siehe RunAustria-Meldung), war die Dominatorin im Frauenrennen. Vom Start weg löste sich der Commonwealth-Champion im 10.000m-Lauf vom Rest des überschaubaren Elitefeldes der Frauen und finishte in einer tollen Zeit von 1:07:35 Stunden. „Es war eine unglaubliche Leistung nach dieser langen Saison, ich bin wunschlos glücklich“, sagte die 31-jährige Schottin, die den Streckenrekord von Vorjahressiegerin Charlotte Purdue gleich um über zwei Minuten verbesserte.
Die dreifache Siegerin Purdue konnte im Duell mit McColgan nicht mithalten und musste sich in einer Zeit von 1:10:15 Stunden mit Platz zwei zufrieden geben, sieben Sekunden vor Samantha Harrison. „Ich komme direkt aus einem massiven Trainingsblock, meine Beine waren sehr müde“, erklärte Purdue, die sich ebenfalls auf den London Marathon vorbereitet. Über 12.000 Läuferinnen und Läufer bestritten den Halbmarathon in der britischen Hauptstadt.
Ergebnisse Big Half 2022
Männer
- Mo Farah (GBR) 1:01:49 Stunden
- Jack Rowe (GBR) 1:02:04 Stunden *
- Jake Smith (GBR) 1:02:10 Stunden
- Andrew Butchart (GBR) 1:02:59 Stunden *
- Omar Ahmed (GBR) 1:03:20 Stunden
Frauen
- Eilish McColgan (GBR) 1:07:35 Stunden **
- Charlotte Purdue (GBR) 1:10:15 Stunden
- Samantha Harrison (GBR) 1:10:22 Stunden
- Calli Thackery (GBR) 1:12:01 Stunden *
- Stephanie Twell (GBR) 1:13:55 Stunden
* neue persönliche Bestleistung
** neuer Streckenrekord
The Big Half