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Mo Farah testet in Monte Carlo auf Unterdistanz

Es gibt kaum ein internationales Leichtathletik-Meeting, das auf den Laufdistanzen besser besetzt ist als das Diamond League Meeting in Monte Carlo. Die Resultate der jüngsten Jahre bestätigen, dass die schnelle Bahn im Stade Louis II so manchem Star zur absoluten…

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Es gibt kaum ein internationales Leichtathletik-Meeting, das auf den Laufdistanzen besser besetzt ist als das Diamond League Meeting in Monte Carlo. Die Resultate der jüngsten Jahre bestätigen, dass die schnelle Bahn im Stade Louis II so manchem Star zur absoluten Höchstleistung trieb, allen voran Genzebe Dibaba bei ihrem Fabel-Weltrekord im vergangenen Jahr im 1.500m. Aufgrund der Doping-Anschuldigungen gegen ihren Coach Jama Aden ist die 24-Jährige verhindert, einen Weltrekordversuch im 3.000m-Lauf der Damen wird es demnach nicht geben. Und auch generell sind die Starterfelder der Laufentscheidungen bei der neunten Station der heurigen Diamond League nicht so überragend besetzt wie in den vergangenen Jahren. Dabei wäre der Zeitpunkt, rund einen Monat vor den Olympischen Spielen, ein guter, um mit einer Spitzenleistung ein Statement zu setzen.

Mo Farah feiert seinen Triumph über 5.000m bei den Weltmeisterschaften in Peking 2015. © Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
Mo Farah feiert seinen Triumph über 5.000m bei den Weltmeisterschaften in Peking 2015. © Getty Images for IAAF / Lintao Zhang
Farah und Kiprop in einem Rennen

Die Ausnahme bildet der 1.500m-Lauf der Herren und der 800m-Lauf der Damen, wo die Topstars alle am Start sind. Durch die kurzfristige Entscheidung von Mo Farah, in Monte Carlo auf der Unterdistanz von 1.500m zu proben, verteilen sich acht WM-Titel und drei Olympiasiege auf zwei Schultern – jene des Briten und jene des besten 1.500m-Läufers der Jetzt-Zeit, Asbel Kiprop. Dazu kommt noch der Olympiasieg von Taoufik Makhloufi in London.
Kiprop hatte zu Saisonbeginn als eines seiner Ziele ausgegeben, in Monaco den Weltrekord des großen Hicham El Guerrouj angreifen zu wollen, im vergangen Jahr hatten ihm gerade einmal 0,69 Sekunden gefehlt. Zuletzt wurde es allerdings ruhiger um diese Ambition, obwohl der 27-Jährige mit den Siegen in Doha, Eugene, Birmingham und Oslo bis dato eine tadellose Saison mit Spitzenzeiten absolviert hat. Bereits 22 Siege in der Diamond League hat der Kenianer auf dem Konto, dass ein 23. am Freitagabend folgt, ist wahrscheinlicher als der gegenteilige Fall. Mit Elijah Manangoi ist der obligatorische Zweitplatzierte hinter Kiprop ebenfalls im Rennen, nur in Rom gewann der 23-Jährige in Abwesenheit seines Landsmanns. Für Spitzenplätze immer gut sind die Nordafrikaner Taoufik Makhloufi und Abdelaat Iguider, die beide im letzten Jahr in diesem Stadion fantastische Bestleistungen gelaufen sind.
Übrigens: Auch wenn Mo Farah über 1.500m noch nie einen großen Titel gewonnen hat, Außenseiter ist er auf dieser ihm eher fremden Distanz nicht. Vor drei Jahren erzielte er in Monaco einen Europarekord von 3:28,81 Minuten über diese Distanz. Apropos Europa: Der frisch gebackene Europameister Filip Ingebrigtsen ist ebenso am Start wie sein Bruder Hendrik und Hallen-Europameister Jakub Holusa, der in Amsterdam im Vorlauf disqualifiziert wurde. Immer gefährlich in dieser Saison ist der Australier Ryan Gregson, der auf eine persönliche Bestleistung abzielt.

Kampf der schnellsten 800m-Läuferinnen

Fünf Tage nach den Europameisterschaften dominiert im 800m-Lauf der Damen wieder die Weltspitze. Einzig 1.500m-Europameisterin Angelika Cichocka, Lynsey Sharp, die die EM ausließ, und EM-Finalistin Yuneysi Santiusti sind aus europäischer Sicht am Start. Dafür aber mit Caster Semenya, Francine Niyonsaba und Margaret Wambui die drei schnellsten Läuferinnen des Jahres. Nach einer Diamond-League-Pause aufgrund der Kontinentalmeisterschaften von rund einem Monat kann mit Spannung erwartet werden, ob sich die Hackordnung an der Spitze geändert hat. Semenya nützte die Pause für drei Goldmedaillen bei den Afrikameisterschaften, Wambui holte sich den Sieg bei den Kenya Trials. Das Rennen in Monaco wird auch zeigen, ob die ehemalige Weltmeisterin Eunice Sum näher an das umstrittene Trio an der Weltspitze gerückt ist. Eine Woche nach den US-Trials ist mit Molly Ludlow nur eine US-Amerikanerin am Start, die allerdings mit der Empfehlung eines Sieges bei einem kleineren Meeting im belgischen Lüttich am gestrigen Mittwoch ins Fürstentum reist.

Kenianerinnen favorisiert

In Abwesenheit der dominierenden Äthiopierinnen wird der 3.000m-Lauf der Damen zur Angelegenheit der Kenianerinnen. Mercy Cherono, Hellen Obiri und Janet Kisa befinden sich auf einem ähnlichen Leistungsniveau, dementsprechend ist ein interessantes Rennen auch ohne Rekordjagd zu erwarten. Steph Twell und Karoline Bjerkeli Grövdal, die in Amsterdam EM-Bronze im 10.000m-Lauf gewann, haben gute Chancen auf eine vordere Platzierung.
Im 3.000m-Hindernisrennen der Herren ist mit Conseslus Kipruto nur einer der Weltklasseläufer am Start. Demnach wäre es eine riesige Sensation, würde er das Rennen nicht gewinnen. Am ehesten könnte ihn noch John Koech, ein für den Bahrain startender Kenianer, nahekommen. Überraschenderweise fehlen die bei den Europameisterschaften erfolgreichen Franzosen, was bei einem Meeting vor der eigenen Haustür eher nicht typisch ist. Wohl aufgrund der zeitlichen Nähe zur EM letzte Woche machen die Franzosen generell einen Umweg um das Meeting im benachbarten Monte Carlo.

Polnische EM-Stars gegen Weltjahresschnellste

Ein interessantes Rennen erwartet die Fans im Stade Louis II in der einzigen Entscheidung des gesamten Abends, bei der es nicht um Punkte für das Diamond Race geht – der 800m-Lauf der Herren. Die polnischen EM-Helden Adam Kszczot und Marcin Lewandowski treten gegen die jungen Kenianer Nicholas Kipkoech, Jonathan Kitilit und Alfred Kipketer an, dazu kommt noch Afrikameister Nijel Amos. Die junge Garde der Kenianer dominiert bisher die Zeitenliste in dieser Saison, nur der US-College-Meister Donovan Brazier konnte in dieses Trio an der Spitze der Weltjahresbestenliste einbrechen.
Diamond League in Monaco

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