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Station vier der diesjährigen IAAF Diamond League führt die internationale Leichtathletik-Elite am morgigen Donnerstagabend ins Olympiastadion von Rom. Bei der traditionsreichen, nach der italienischen Sprinterlegende Pietro Mennea benannten Golden Gala, tummelt sich in vielen Starterfeldern die absolute Weltklasse – auch…
Station vier der diesjährigen IAAF Diamond League führt die internationale Leichtathletik-Elite am morgigen Donnerstagabend ins Olympiastadion von Rom. Bei der traditionsreichen, nach der italienischen Sprinterlegende Pietro Mennea benannten Golden Gala, tummelt sich in vielen Starterfeldern die absolute Weltklasse – auch bei den drei Laufentscheidungen, bei denen es um Punkte für das Diamond-League-Finale geht.
Ein seltenes Duell
Der 1.500m-Lauf der Frauen steht im Zeichen eines Duell zweier großer Läuferinnen, die sich bisher selten direkt begegnet sind. Das Aufeinandertreffen zwischen Europameisterin Laura Muir und Weltrekordhalterin Genzebe Dibaba ist deshalb auch so attraktiv, weil es ein Duell zwischen Europa und Ostafrika skizziert, bei dem der Leistungsunterschied nicht hoffnungslos für die Europäerin ist. Was daran liegt, dass es sich bei der Schottin um eine der talentiertesten der aktuellen europäischen Läufergeneration handelt.
Im direkten Duell mit Genzebe Dibaba liegt Laura Muir mit 1:2 im Rückstand (nur 1.500m-Läufe). Die beiden begegneten sich bis dato noch nie bei einem Meeting, sondern nur auf der höchsten Ebene internationaler Großereignisse. Der Punkt für die Schottin ist allerdings einer, auf den die 26-Jährige gerne verzichtet hätte. Als Dibaba im WM-Finale von London 2017 als Zwölfte ein sportliches Desaster erlebte, verpasste die Britin vor heimischem Publikum als Vierte Edelmetall haarscharf. Auch beim ersten Duell der beiden ging aus Muirs Sicht alles schief. Im Olympischen Finale von Rio riskierte sie alles und verlor als Siebte alles, weil sie dem Tempo von Faith Kipyegon und Genzebe Dibaba gefolgt war, die in dieser Reihenfolge ins Ziel gelaufen sind. Das jüngste Duell endete mit dem Triumph der Äthiopierin bei den Hallen-Weltmeisterschaften von Birmingham, als Muir 2018 die Silbermedaille gewann.
Diamond-League-Comeback
Während Laura Muir vergangene Woche in Stockholm einen klaren Sieg feierte, gibt Dibaba in Rom ein Comeback in einem für ihre Klasse eigenartigem Sinn. Die Äthiopierin, die 2019 nur einen Wettkampf bestritt (in der Halle von Sabadell), war zuletzt 2017 in Lausanne im Rahmen der Diamond League bei einem Mittelstreckenlauf am Start und bestreitet überhaupt ihr erst zweites Diamond-League-Rennen über die 1.500m bzw. die Meile seit ihrem Weltrekordlauf von Monaco 2016. In Rom war die 28-Jährige zuletzt vor zwei Jahren zu Gast, als sie Sechste über 5.000m wurde.
Neben Laura Muir könnten am Donnerstag auch ihre Landsfrau Gudaf Tsegay, die die Weltbestenliste anführt, Shanghai-Siegerin Rababe Arafi aus Marokko, und die US-Amerikanerin Jennifer Simpson, WM-Silbermedaillengewinnerin von London, einen Sieg von Dibaba verhindern. Die Äthiopierinnen Axumawit Embaye, Dawit Seyaum und Junioren-Weltmeisterin Alemaz Samuel kompletteren ein interessantes Starterfeld, in dem mit der neuen kanadischen 5.000m-Rekordhalterin Gabriela Debues-Stafford eine Trainingspartnerin und Eilish McColgan eine Landsfrau von Laura Muir stehen.
Polnisches Duo fordert Weltklasse
Es gab Zeiten, da tingelten Adam Kszczot und Marcin Lewandowski regelmäßig gemeinsam von Meeting zu Meeting – in letzter Zeit änderte sich das ziemlich, auch weil Lewandowski sich zunehmend den 1.500m widmete, wo er im März Jakob Ingebrigtsen im Kampf um Hallen-EM-Gold besiegte. In Rom sind die beiden polnischen Mittelstreckenstars im 800m-Lauf am Start, wie 2018 nur zweimal (in Birmingham und Chorzow). In beiden Fällen erreichte Lewandowski vor Kszczot das Ziel, der dreifache Europameister reist aber mit besten Erinnerungen in die italienische Hauptstadt. Hier feierte er vor zwei Jahren seinen letzten seiner bisher sechs Erfolge in der Diamond League.
Eine Wiederholung dieses Erfolges wird schwierig, denn die Konkurrenz ist trotz des Fehlens von Emmanuel Korir sehr stark. Der Mann, den es zu schlagen gibt, heißt Nijel Amos, der bei seinen bisherigen zwei Saisonsiegen in Doha und Nanjing ordentlich aufs Gaspedal drückte. Auf ein schnelles Rennen im Olimpico zielen auch die beiden US-Amerikaner Clayton Murphy und Donavan Brazier sowie Asienmeister Abubaker Haydar Abdalla aus dem Katar ab. Der dritte europäische Teilnehmer ist der schwedische Vize-Europameister Andreas Kramer, der vor einer Woche in Stockholm hinter Lewandowski Vierter wurde. Damals ging es im Gegensatz zu Rom allerdings nicht um Punkte für die Diamond-League-Qualifikationswertung.
Barega um ersten Saisonsieg
Nach einem viel versprechenden Auftakt vor knapp drei Wochen in Shanghai stehen die Chancen nicht schlecht, bei prognostizierten Temperaturen von rund 20°C. und klarem Abendhimmel eine Zeit unter 13 Minuten anzusteuern. Abgesehen von Shanghai-Sieger Yomif Kejelcha sind die Topstars Selemon Barega und Hagos Gebrhiwet, Zweite und Dritte in Shanghai, am Start. Dazu kommen Asienmeister Birhanu Balew und Crosslauf-Weltmeister Joshua Cheptegei, der versuchen könnte, seine 5.000m-Bestleistung zu steigern. Interessantester Kenianer im Feld ist Junioren-Weltmeister Edward Zakayo, dazu kommt 10.000m-Spezialist Paul Tanui. Mit Nick Willis und Filip Ingebrigtsen versuchen sich zwei 1.500m-Spezialisten auf der längeren Distanz. Neben dem Norweger sind mit dem Schotten Andrew Butchart und dem Italiener Yemeneberhan Crippa, EM-Vierter von Berlin, zwei weitere Europäer im Rennen.
Offenes Rennen über die Hindernisse
Bei der vierten Laufentscheidung des Abends werden keine Punkte für die Diamond-League-Finalqualifikation verteilt, dennoch ist der 3.000m-Hindernislauf der Männer der letzte Bewerb des Abends. Die großen Stars fehlen, was der zweiten kenianischen Garde rund um Nicholas Bett, Benjamin Kigen, Abraham Kibiwott und Barnabas Kipsang die Chance auf den Sieg eröffnet. Kigen musste sich im vergangenen Jahr lediglich Olympiasieger und Weltmeister Conseslus Kipruto, aktuell verletzt, geschlagen geben. Die stärkste Gegenwehr kommt wohl vom äthiopischen Vorjahres-Dritten Chala Beyo. Dieses Rennen bietet den Lokalmatadoren Yohanes Chiappinelli, EM-Dritter von Berlin, und Osama Zoghlami eine lukrative Startgelegenheit. Aus Europa sind außerdem Vize-Europameister Fernando Carro, seine spanischen Landsleute Ibrahim Ezzaydouni und Daniel Arce sowie der Brite Zak Seddon dabei.
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