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Smartphone an, Kopfhörer auf oder Stöpsel rein, die richtige Musik ausgewählt und los geht’s. Millionen von Läuferinnen und Läufer schwören während ihrer Laufrunde auf akustische Begleitung. Musik während des Laufens ist ein polarisierendes Thema. Negativ zu bewerten ist das Sicherheitsrisiko,…
Smartphone an, Kopfhörer auf oder Stöpsel rein, die richtige Musik ausgewählt und los geht’s. Millionen von Läuferinnen und Läufer schwören während ihrer Laufrunde auf akustische Begleitung. Musik während des Laufens ist ein polarisierendes Thema. Negativ zu bewerten ist das Sicherheitsrisiko, das entsteht. Es fehlt die Aufmerksamkeit für die Umwelt, da das Hörorgan nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung steht und sich Läufer damit in gefährliche Situationen bringen können. Selbst auf Rad- und Gehwegen ist ein Läufer ein normaler Verkehrsteilnehmer, der sich an gewisse Regeln halten muss und sich vernünftig zu halten hat. Auch bei Laufveranstaltungen auf abgesperrten Strecken sind Kopfhörer ein Sicherheitsrisiko, da beispielsweise etwaige Kommunikation und Anleitungen der Sicherheitskräfte an der Strecke ihren Adressat nicht erreichen.
Die Sportwissenschaft findet jedoch auch Argumente für das Musikhören während des Laufens, die über die individuelle Vorliebe und einen höheren Genussfaktor der sportlichen Betätigung hinausgehen. So kann die richtige Musik beim Finden der richtigen Laufgeschwindigkeit dienlich sein. Die wahre Stärke der Musik für das Laufen entfaltet sich aber erst nach Beendigung der Laufrunde. Wie eine aktuelle Studie der University of London bestätigt, kann sanfte und langsame Musik den Regerationsprozess nach sportlicher Aktivität beschleunigen und gleichzeitig die Erinnerung an die Trainingssession verschönern.
42 Studentinnen und Studenten – ausgewogenes Geschlechter-Verhältnis – standen den britischen Forschern unter der Leitung des erfahrenen Wissenschaftlers Costas Karageorghis als Probanden zur Verfügung. Sie absolvierten harte Trainingsession auf einem Ergometer. Nach der gänzlichen Erschöpfung sahen die Wissenschaftler eine kurze, aktive Regenerationsphase mit leichtem Spinning vor. Danach setzten sich die Probanden in einen gemütlichen Sessel und absolvierten 30 Minuten lang eine passive Regeneration. Einige Studenten hörten während des gesamten Programms langsame, einige fetzige Songs und eine Kontrollgruppe absolvierte die passive Regeneration ohne musikalische Begleitung. Dabei kontrollierten die Forscher den Cortisol-Level (Stresshormon), Puls und Blutdruck und zeichneten so ein Bild der emotionalen Gefühlslage. Das Resultat: Die Probanden, die fetzige, schnelle und laute Musik hörten, hatten am meisten Stresshormone im Körper, als sie aktiv regenerierten. Damit regenerierten sie in dieser Phase nicht, sondern hielten den Stressfaktor weiter hoch, obwohl der anstrengende Teil des Trainings bereits abgeschlossen war. Die Studenten, die leise, leichte und entspannende Musik mit natürlichen Klängen hörten, beförderten ihren Cortisol-Spiegel dagegen nach Beendigung der anstrengenden Session am schnellsten wieder in den Normal-Bereich, insbesondere im Übergang der aktiven zur passiven Regeneration. Bei den weiblichen Probandinnen trat dieser Rückgang des Cortisol-Levels schneller ein als bei den männlichen.