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Es war kein grandioser Abschied mit Trommelwirbel und Feuerwerk. Es war ein leiser, in sich gekehrter Abschied. Die britische Mittelstreckenläuferin Jennifer Meadows hat nach ihrem Halbfinalaus bei den Europameisterschaften in Amsterdam ihre aktive Karriere als Spitzensportlerin beendet. Nach der verpassten…
Jennifer Meadows ist die viertschnellste 800m-Läuferin der britischen Leichtathletik-Geschichte. Nach dem Karriereende der Doppel-Olympiasiegerin von Athen, Kelly Holmes kam sie mit dem Druck in die Weltelite, diesen großen Fußstapfen folgen zu müssen. Bei den Weltmeisterschaften in Osaka 2007 unterbot sie erstmals die Zwei-Minuten-Marke, scheiterte aber am Finaleinzug. Besser lief es zwei Jahre später bei den Titelkämpfen in Berlin, als Meadows in der Form ihres Lebens agierte. Im Finale erzielte die schnellste 800m-Zeit ihrer Karriere und gewann in einer Zeit von 1:57,93 Minuten Bronze hinter der umstrittenen Siegerin Caster Semenya und der kenianischen Titelverteidigerin Janeth Jepkosgei. In diesem Ton ging es weiter: 2010 brach Meadows den britischen Hallenrekord von Kelly Holmes und gewann Silber bei den Hallen-Weltmeisterschaften in Doha. Es folgte Bronze bei den Europameisterschaften in Barcelona. 2011 gewann sie die Gesamtwertung im Diamond Race und siegte bei drei der sieben Diamond League Läufe über 800m. Bei den Hallen-Europameisterschaften im Frühjahr in Paris holte sie Silber, allerdings stahl ihr die später des Dopings überführte und disqualifizierte Russin Yevgeniya Zinurova das große Erlebnis des Triumphs. Die Goldmedaille bekam Meadows nachgereicht.
Vier Jahre nach der Halbfinal-Teilnahme von Peking sollte sich der Olympische Finaltraum bei den Heim-Spielen von London erfüllen. Doch der Verletzungsteufel schlug gnadenlos zu, aufgrund einer schweren Verletzung an der Achillessehne fiel die gesamte Saison 2012 flach. Davon erholte sich die Engländerin lange nicht, erst im Winter 2014/2015 kam sie noch einmal in Hochform und dominierte die Hallen-Saison weltweit – unter anderem mit einem Sieg in Wien. Just bei den Hallen-Europameisterschaften, wo sie hoch favorisiert auf ihren ersten „echten“ großen Titel anreiste – erwischte sie eine schwere Erkältung, die ihr alle Chancen nahm. Und so endet eine großartige Karriere irgendwie unvollendet.
In ihrem Blog auf der eigenen Website erzählt sie, dass sie in der Lage war, die enttäuschenden Momente von Amsterdam zu genießen. „Komischerweise konnte ich die 50 Meter des Rennens genießen, als ich erkannte, dass es nicht reichte. Mein allerletztes Rennen! Die Sonne schien, das Stadion war ausverkauft und ich sah die 50 Flaggen der europäischen Mitgliedstaaten am oberen Rand des Stadions. Als ich die Bahn entlang ging, lenkte ich meinen Fokus auf die Flagge des Vereinigten Königreichs und verspürte großen Stolz. Ich erinnerte mich an Momente, wo ich gemeinsam mit ihr gefeiert habe. Großartige Erinnerungen!“