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Wie bei den Herren war eine knappe Entscheidung um den ersten Platz das Highlight im Damen-Rennen des 34. Vienna City Marathon. Das kenianische Duo Nancy Kiprop und Rebecca Chesir machte sich den Sieg bei schwierigen Bedingungen erst auf den letzten…
Wie bei den Herren war eine knappe Entscheidung um den ersten Platz das Highlight im Damen-Rennen des 34. Vienna City Marathon. Das kenianische Duo Nancy Kiprop und Rebecca Chesir machte sich den Sieg bei schwierigen Bedingungen erst auf den letzten 300 Metern aus. Kiprop erreichte mit 2:24:20 Stunden die zweitbeste jemals in Wien gelaufene Marathonzeit bei den Damen und gewann im Alter von 37 Jahren mit persönlicher Bestleistung auch ihren ersten Marathon. Schnellste Österreicherin war diesmal Katharina Zipser mit einer Zeit von 2:47:23 Stunden.
Spannendes Duell der Kenianerinnen
Es war wie das Rennen der Männer eines der spannendsten der vergangenen Jahre. Die Entscheidung fiel auch hier erst kurz vor Schluss. Etwa 300 Meter vor der Zeitnehmungsmatte unterhalb des Zielbogens konnte sich die routinierte Nancy Kiprop entscheidend von Rebecca Chesir absetzen und einen knappen Vorsprung von fünf Sekunden auf ihre Landsfrau ins Ziel retten.
Die 37-jährige Mutter von sieben Kindern (fünf davon sind adoptiert) war lange mit allen Favoritinnen in einer homogenen Gruppe gelaufen. Schon die Durchgangszeit beim Halbmarathon (1:12:36 Stunden) ließ Gutes erahnen, auch die weiteren Splits deuteten darauf hin, dass der Uraltrekord der Italienerin Maura Viceconte aus dem Jahr 2000 (2:23:47 Stunden) in Gefahr sein könnte. Nur auf Gegenwind-Passagen wie im Wiental stadtauswärts musste die Spitzengruppe ein wenig zurückstecken.
Äthiopische Favoritinnen verlieren den Anschluss
Bis Kilometer 24 waren die Kenianerinnen Nancy Kiprop, Rebecca Chesir und Marathon-Debütantin Angela Tanui sowie die Äthiopierinnen Roza Dereje, Vorjahressiegerin Shuko Genemo und Meseret Mengistu gemeinsam in der Spitzengruppe unterwegs. Schon vor der zweiten Passage auf der Prater Hauptallee fiel Mengistu zurück, nach Kilometer 30 konnten auch Tanui und die Titelverteidigerin das besonders in dieser Phase ansprechende Tempo nicht mehr halten.
Dreikampf, Duell, Endspurt
Kiprop, Chesir und Dereje liefen fast bis zur Ringstraße im Gleichschritt. Drei Kilometer vor dem Ziel entwickelte sich der Dreikampf zu einem Duell, das schließlich in einem packenden und sehenswerten Endspurt entschieden wurde. Auf ein solches Finale hat das Publikum viele Jahre warten müssen. Der Streckenrekord wurde zwar verpasst, der Negativ-Split unterstreicht aber die starke Leistung der beiden Kenianerinnen. Die Kiprops Zeit von 2:24:20 Stunden ist die zweitbeste jemals in Wien gelaufene Marathonzeit bei den Damen, Chesir reihte sich in dieser Liste gleich dahinter auf Platz drei ein.
Für Kiprop war es der erste Marathonsieg in einer langen Laufkarriere – und das mit persönlicher Bestzeit. „Ich habe mich sehr auf das Rennen gefreut“, sagte sie im Siegerinterview. „Es war heute sehr schwierig und am Ende auch sehr knapp. Mit weniger Wind wären vielleicht 2:22 Stunden bei mir möglich gewesen. Die Pacemaker haben einen guten Job gemacht. Das hat mir sehr geholfen. Ich bin sehr glücklich!“ Chesir haderte ein wenig mit den schwierigen Wetterbedingungen: „Der Wind im Rennen war extrem stark. Ich bin natürlich ein wenig enttäuscht, aber ich kann mit der knappen Entscheidung leben.“
Kiprop ist in Kenia ausgebildete Lehrerin und möchte in ihrer Heimat eine Schule errichten. Der Siegerinnenscheck wird ihr dabei eine große Unterstützung sein. „Die Marathonzeit ist für mich nebensächlich. Ich freue mich über das Geld, damit kann ich meine Pläne neben dem Laufen noch besser umsetzen“, betonte sie bei der Pressekonferenz.
Größter sportlicher Erfolg für Zipser
Als beste Österreicherin kam diesmal Katharina Zipser (SK Rückenwind) ins Ziel. Die Innsbruckerin galt auf dem Papier als größte Konkurrentin von Karin Freitag (LG Decker Itter), die den VCM 2014 und 2016 als schnellste heimische Läuferin beendet hatte. Nach einem Sturz nach Kilometer neun übernahm Freitag die Führung und erarbeitete sich einen kleinen Vorsprung. Nach 34 Kilometern musste die Favoritin, die erst vor zwei Wochen den Linz-Marathon als Gesamt-Dritte beendet hatte, aber ihrem hohen Tempo Tribut zollen und Zipser vorbeiziehen lassen. Diese erzielte in 2:47:23 Stunden und als Gesamt-Elfte ihren bisher größten sportlichen Erfolg „Ich war ganz auf den VCM fixiert und fokussiert. Ich habe mir das heute gut eingeteilt und auch perfekt umgesetzt“, so die strahlende Innsbruckerin. Freitag erreichte das Ziel nach 2:52:14 Stunden.
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