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New York City Marathon und Berlin Marathon finden nicht statt
Drei Wochen nach der Absage des Boston Marathon (siehe RunAustria-Bericht) haben zwei weitere World Marathon Major und absolute Leuchttürme der internationalen Laufszene ihre Absage des diesjährigen Events kommuniziert. Sowohl der New York City Marathon, der einzige Marathon der Welt mit…
Drei Wochen nach der Absage des Boston Marathon (siehe RunAustria-Bericht) haben zwei weitere World Marathon Major und absolute Leuchttürme der internationalen Laufszene ihre Absage des diesjährigen Events kommuniziert. Sowohl der New York City Marathon, der einzige Marathon der Welt mit über 50.000 Teilnehmern, als auch der Berlin Marathon, drittgrößter Marathon Europas, haben am gestrigen Mittwoch rotes Licht signalisiert.
Gesundheit und Sicherheit als oberste Priorität
Michael Capiraso, Präsident der New York Road Runners, sagte in einem auf der Veranstaltungswebsite kommunizierten Statement: „Den diesjährigen TCS New York City Marathon zu cancellen ist unglaublich enttäuschend für alle Involvierten. Das Event gehört zu Herz und Seele der Metropole und der globalen Lauf-Community. Aber für uns war klar, dass unsere Entscheidung von der Gesundheits- und Sicherheitsperspektive geleitet wird.“ New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio lobte die Organisatoren für ihren Entschluss: „Keine Frage, der Marathon ist eine ikonische und beliebte Veranstaltung in unserer Stadt. Den New York Road Runners gilt mein Applaus, weil sie dennoch die Gesundheit und Sicherheit der Läufer und Zuschauer an erste Stelle gesetzt haben.“ Bis zum 15. Juli will der Veranstalter alle angemeldeten Teilnehmer mit Detail-Informationen versorgen.
Jubiläum verschoben
Mit deutlich über 50.000 Läufern aus aller Welt hätte der populärste Marathonlauf der Welt am 1. November sein großes Jubiläum der 50. Austragung gefeiert. Dieses spektakuläre Jubiläum wird nun auf das Jahr 2021 verschoben (7. November). Es ist das zweite Mal in der Veranstaltungsgeschichte, dass der New York City Marathon abgesagt werden musste. Erstmals passierte das 2012, wenige Tage nachdem Hurricane Sandy die Stadt verwüstet hat. Nach den tragischen Anschlägen auf das World Trade Center im Jahr 2001 führten die NYRR den New York City Marathon plangemäß durch, der Marathon wurde zum symbolhaften Restart des „normalen“ Lebens in der „Stadt, die niemals schläft“. Auf der Welt gibt es kaum einn Ort, der so schlimm von SARS-Cov-2 heimgesucht wurde, wie die dicht besiedelte Metropole an der US-Ostküste.
Kein gewohnter, Berliner Charme und kein Elitelauf
In einem Statement auf der Website des Berlin Marathon heißt es, es sei „derzeit nicht möglich, den BMW Berlin Marathon mit seinem gewohnt berlinerischen Charme zu veranstalten. Spaß, Freude, Gesundheit und Erfolg sind Skills, die den BMW Berlin Marathon auszeichnen, aber das alles können wir derzeit nicht garantieren.“ Wie in New York fiel auch in der deutschen Hauptstadt die Entscheidung aufgrund der unsicheren Entwicklung der gesundheitlichen Rahmenbedingungen rund um das COVID-19. Bereits frühzeitig sagte der Berliner Stadtsenat eine Durchführung des Berlin Marathon als Massenveranstaltung ab, in den letzten Wochen lotete der Veranstalter Optionen aus, möglicherweise den Event wie den Tokio Marathon im März als reines Eliterennen auszutragen. Von dieser Möglichkeit, die beim London Marathon am 4. Oktober etwa ein Thema ist, hat man nun abgesehen. „Das würde den Charakter der Veranstaltung nicht widerspiegeln“, meint Jürgen Lock, Geschäftsführer der SCC Events. Die verhinderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer können nun das Startgeld automatisch auf das kommende Jahr übertragen oder eine Rückzahlung des Startgelds beantragen.
Hamburg Marathon überraschend optimistisch
Der BMW Berlin Marathon hätte am Wochenende des 27. September über die Bühne gehen sollen, die nächste Ausgabe ist für den 26. September 2021 geplant. Der für 13. September geplante Haspa Hamburg Marathon zeigt sich in einer Stellungnahme von Anfang der Woche dagegen optimistisch, die Veranstaltung aufgrund der von Bundesland zu Bundesland variierenden gesetzlichen Beschränkungen durchführen zu können – inklusive eines Massenlaufs für Freizeitsportler. „Wir haben das Konzept und die dafür notwendige Infrastruktur, um die Pläne in Feinabstimmung mit der Stadt gemeinsam umsetzen zu können“, begründete Veranstalter Frank Thaleiser seinen Optimismus. „Das Organisations- und Hygienekonzept soll verdeutlichen, dass eine Laufveranstaltung mit bis zu 14.000 Teilnehmenden im städtischen Raum unter Wahrung der seit Ausbruch der COVID-19-Pandemie beschlossenen Kontaktbeschränkungen sowie der aktuell geltenden Hygieneschutzregeln verantwortungsbewusst durchgeführt werden kann.“ Eine Fragezeichen hinter der ursprünglich am 19. April geplanten und auf 13. September verschobenen Veranstaltung steht deshalb, weil die deutsche Regierung sich kürzlich öffentlich für ein Verbot von Massenveranstaltungen bis Ende Oktober ausgesprochen hat. Die Entscheidung liegt aber bei den Bundesländern.
Im geplanten Terminkalender der World Marathon Majors verbleiben im Herbst 2020 noch der London Marathon am 4. Oktober (wenn, dann wohl als reiner Eliteläufer) und der Chicago Marathon am 11. Oktober. Eine Einschätzung aus Chicago fehlt noch, wenngleich der Veranstalter bereits angekündigt hat, dass Läuferinnen und Läufer ihre Anmeldungen im Falle einer Absage kostenfrei löschen könnten und das Startgeld zurückbezahlt würde.
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