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Kurioserweise findet das letzte Diamond League Meeting vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro just in jenem Stadion statt, wo die letzten Olympischen Spiele vor vier Jahren feierlich über die Bühne gebracht wurden. Während viele US-Amerikaner den Termin wahrnehmen,…
Kurioserweise findet das letzte Diamond League Meeting vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro just in jenem Stadion statt, wo die letzten Olympischen Spiele vor vier Jahren feierlich über die Bühne gebracht wurden. Während viele US-Amerikaner den Termin wahrnehmen, fehlt die ostafrikanische Elite, die beim Saisonhöhepunkt für Furore sorgen möchte. Und so sind jene Läuferinnen und Läufer, die aufgrund der glorreichen Erinnerungen an das Olympiastadion im Queen Elizabeth Park von London an diese Erfolgsstätte zurückkehren, in der Minderheit.
Einer, der sich in der bisherigen Saison vornehm zurückgehalten hat, ist Mo Farah. Die lebende britische Lauflegende hat in diesem Stadion vor vier Jahren seine größten Erfolge gefeiert – und vermutlich zahlreiche der schönsten Momente seiner Karriere erlebt. Der Auftritt des 33-Jährigen, der auf die Europameisterschaften und den größten Teil der Diamond League verzichtet hat, erfordert auch ein sportliches Statement noch vor den Olympischen Spielen. Denn die Kenianer verpassen keine Möglichkeit einer verbalen Attacke auf den Platzhirsch und die angebliche Nähe zu dem nach einer Razzia nahe Barcelona verhafteten Jamal Aden hat Farahs Image nicht besonders gut getan. Der Star beantwortete der Kritik der britischen Medien mit Zurückgezogenheit, so wie er es im vergangenen Jahr auch gemacht hat.
Dass Farah in London mit einem Sieg Selbstvertrauen für Rio holen kann, ist angesichts der Qualität des Feldes sehr wahrscheinlich. Ob er im ersten 5.000m-Lauf dieses Jahres auch gleich Spitzenzeiten läuft, ist die offene Frage. Erst drei Läufer sind in diesem Jahr unter 13 Minuten gelaufen, die fehlen in London geschlossen. Äthiopiens Stars, die diese Disziplin im bisherigen Saisonverlauf dominiert haben, pfeifen auf das Meeting in der britischen Hauptstadt, aus Kenia ist auch nur die zweite Garde da. Dafür kehrt Bernard Lagat, der sich auf seine alten Tage zum fünften Mal für Olympische Spiele qualifiziert hat, in die Diamond League zurück. Eine bessere Bestleistung als der frisch gebackene, US-amerikanische Meister haben in diesem Feld die beiden Kenianer Isiah Koech und Edwin Soi, die aber bereits bessere Zeiten gesehen haben. Einziger Kontinentaleuropäer neben gleich fünf Briten ist der Belgier Bashir Abdi.
Ihren Einstieg in die Diamond League Saison 2017 gibt Sifan Hassan, die zuletzt bei den Europameisterschaften in Amsterdam demonstrierte, noch weit von ihrer Topform entfernt zu sein. Grund dafür ist Verletzungspech im Frühjahr, die Zeit bleibt deswegen allerdings nicht stehen und Olympia rückt rasch näher. Grund genug für Hassan, in London eine gute Generalprobe abzuliefern, um am eigenen Selbstvertrauen zu arbeiten. Mit der Britin Laura Muir, die auf die EM verzichtete, ist eine starke Konkurrentin im Rennen, die aufgrund der bisherigen Saison favorisiert ist. Die einzigen beiden Afrikanerinnen im Rennen sind Axumawit Emaye aus Äthiopien und Mary Kuria aus Kenia, die beide nicht für Olympia vorgesehen sind. Aus Europa sind neben gleich fünf Britinnen und Hassan noch die Norwegerinnen Karoline Bjerkeli Grövdal und Ingvill Makestad-Bovim, die Polin Renata Plis, die Holländerin Maureen Koster sowie die Schwedin Meraf Bahta am Start.
Ohne die großen Stars der bisherigen Saison muss der 3.000m-Hindernislauf der Damen auskommen. Mit Vize-Weltmeisterin Habiba Ghribi ist jedoch ein großer Name dabei. Läuft alles normal, wird sie das Rennen gewinnen. Der Saisonauftakt in Stockholm mit Rang sechs war allerdings etwas schleppend. Am nächsten dürften ihr die Kenianerin Purity Kirui und die Australierin Madeleine Hills kommen. Die Französin Ophelie Claude-Boxberger, die Britinnen Rosie Clarke und Lennie Waite sowie die Irin Sara Louise Treacy vertreten europäische Verbände in diesem Rennen.
In den beiden Laufentscheidungen, bei denen es nicht um Punkte im Diamond Race geht, hoffen die Briten auf Spitzenplatzierungen. Das Starterfeld über 800m wird angeführt von Lynsey Sharp, die zuletzt gut in Form war. Ebenfalls in Topform befindet sich die US-Amerikanerin Molly Ludlow, die in Monaco eine grandiose Bestleistung lief. Einzige Afrikanerin im Feld ist die kenianische Olympiastarterin Winny Chebet, die seit drei Jahren auf eine Zeit unter zwei Minuten wartet.
Im Meilenrennen der Herren will Chris O’Hare, der zuletzt über 1.500m in Monaco eine persönliche Bestleistung gelaufen ist, mit den Kenianern mithalten. Favorisiert sind Silas Kiplagat und James Magut.
Diamond League in London