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Ausgerechnet inmitten des über den Inselstaat – und daher über eine global viel beachtete Region aufgrund der Ausrichterrolle der Olympischen Spiele Tokios – verhängten Ausnahmezustands findet am Sonntag etwa 400 Kilometer Luftlinie südöstlich der Hauptstadt in der zweitgrößten Metropolregion des…
Ausgerechnet inmitten des über den Inselstaat – und daher über eine global viel beachtete Region aufgrund der Ausrichterrolle der Olympischen Spiele Tokios – verhängten Ausnahmezustands findet am Sonntag etwa 400 Kilometer Luftlinie südöstlich der Hauptstadt in der zweitgrößten Metropolregion des Landes der erste von World Athletics mit einem Label ausgezeichnete Marathon statt: der Osaka International Women’s Marathon, als zweiter bedeutender internationaler Marathon des Jahres nach jenem in Dhaka Mitte Jänner. Interessanterweise hat ausgerechnet Osakas Bürgermeister Ichiro Matsui sich vor einer Woche öffentlich für eine neuerliche Verschiebung der Olympischen Spiele (Verschiebung ist übrigens ein äußerst unrealistisches Szenario) ausgesprochen.
Nach zahlreichen Absagen und Verschiebungen auch im üblicherweise im Herbst, Winter und Frühling prall gefüllten japanischen Laufkalender bietet die 40. Austragung des Osaka Women’s Marathon ein zartes Flämmchen der Hoffnung auf eine Rückkehr zum regulären Marathongeschäft an, denn natürlich steht auch diese traditionell nur auf Eliteläuferinnen ausgerichtete Veranstaltung im Schatten der Pandemie. Es sind nur heimische Marathonläuferinnen geladen, 99 anstatt der üblicherweise rund 500 werden es laut Planung maximal sein. Zuschauern wird das Verfolgen des Rennens im Fernsehen empfohlen. Gelaufen wird nicht auf der üblichen Strecke, sondern auf einem 2,8 Kilometer langen Rundkurs im Nagai Park, bevor die Ziellinie im Yanmar Nagai Stadion anvisiert wird. Nie zuvor wurde ein Elite-Marathon in Japan auf so einem kurzen Rundkurs absolviert, zuletzt wurde in Osaka vor 38 Jahren auf einem Rundkurs gelaufen.
Unabhängig der Einschränkungen sind die sportlichen Ziele hoch. Befeuert durch die beim Osaka Women’s Marathon ungewöhnliche Präsenz von vier männlichen Tempomachern mit Bestleistungen im Bereich zwischen 2:08 und 2:10 Stunden, darunter der weltbekannte, Ex-Boston-Sieger Yuki Kawauchi, sollen Mao Ichiyama und Honami Maeda den japanischen Landesrekord von Mizuki Noguchi, Olympiasiegerin von Athen 2004 noch vor dem kenianischen Star Catherine Ndereba, attackieren. Dieser liegt bei einer Zeit von 2:19:12 Stunden, gleichzeitig asiatischer Kontinentalrekord. Gelänge dies oder generell ein sportliches Ausrufezeichen, wäre das in Vorbereitung der Olympischen Spiele ein klares Signal. Denn sowohl Ichiyama und Maeda haben den komplizierten Qualifikationsprozess der Japanerinnen für den Marathon in Sapporo überstanden.
Mao Ichiyama geht als Favoritin in ihren fünften Marathon, die 23-Jährige hat sich im vergangenen Jahr auf allen relevanten Distanzen erheblich gesteigert (im Halbmarathon bereits 2019) und den Nagoya Women’s Marathon in einer Klassezeit von 2:20:29 Stunden gewonnen. Die 24-jährige Maeda, die ihre Marathon-Bestleistung von 2:23:48 Stunden als Zweite des Osaka Women’s Marathon 2018 erzielte und 2019 die japanischen Vorausscheidungen für Olympia gewinnen konnte, hat seither keinen Marathon bestritten. Die drittschnellste Läuferin im Feld ist die 39 Kilo leichte Reia Iwade, für die ein Aufnahmen des Rekordtempos allerdings eine Gefahr bilden könnte, früh „einzugehen“.
Aus dem Starterfeld, welches Qualifikationsanforderungen von sub-2:50 stellte, sticht der Name Mariko Yugeta heraus. Die 62-Jährige hat erst im November als erste Über-60-Jährige überhaupt einen Marathon unter drei Stunden absolviert.
Osaka Women’s Marathon